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Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission

Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission

Titel: Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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zurück und ließ die fragliche Stelle noch einmal laufen. »Hm«, machte er dann nachdenklich. »Wenn das im Computer nachbearbeitet worden sein soll, dann ist es wirklich professionell gemacht.«
    »Wir reden immerhin über die Stellar News Agency«, Clou sprach den Namen der Nachrichtenagentur wie ein Schimpfwort aus. » Natürlich ist es professionell gemacht.«
    »Aber wozu?«, fragte Sseggi neutral.
    »Wozu?« Clou zuckte hilflos mit den Schultern. »Keine Ahnung. Vielleicht, um mich in Misskredit zu bringen. Vielleicht will mir jemand was heimzahlen. Vielleicht hat jemand in der SNA gedacht, man müsste das Interview ein bisschen … wie soll ich sagen … nachwürzen.«
    »Ich denke, Sie sehen das ein wenig zu egozentrisch, Mister Gallagher«, sagte Sseggi langsam. »Wenn jemand durch das Interview in seiner jetzigen Form in Misskredit gebracht werden soll, dann bin ich es, nicht Sie.«
    Clou schluckte seine Antwort hinunter. Ihm dämmerte, worauf der Imperator hinauswollte.
    »Dass ein Mensch rassistische Äußerungen über uns Symirusen von sich gibt, ist leider nicht selten«, fuhr Sseggi fort. »Nein, es wird sogar gewissermaßen von uns erwartet. Froschvisagen. Krötengesichter. Kommen Sie schon, Mister Gallagher, mir sind diese Bezeichnungen nicht fremd. Dass ein Söldner wie Sie überhaupt für einen Symirusen wie mich arbeitet, hat in der Bevölkerung unseres Reiches eine gewisse Diskussion ausgelöst. Die Leute fragen sich, ob der symirusische Kaiser sein Leben tatsächlich einem menschlichen Leibwächter anvertrauen sollte, wenn doch unterstellt werden muss, dass Menschen grundsätzliche Vorurteile gegen Symirusen hegen.«
    »Dass Menschen grundsätzlich Vorurteile haben, ist ein Vorurteil«, konterte Clou.
    »Ein gewisser Rassismus unsererseits, ganz klar«, stimmte Sseggi mit einem schiefen Lächeln zu. »Aber trotzdem haben die Zweifler in unserem Volk mit der Ausstrahlung dieses Interviews Oberwasser bekommen. Nun wird es heißen, ich hätte eine mangelhafte … nun ja, Menschenkenntnis.«
    »Als Nächstes wird man die Zurechnungsfähigkeit Seiner Majestät anzweifeln«, sagte Nnallne, der bereits begonnen hatte, den Faden weiterzuspinnen.
    »Und schließlich wird man Euch des Amtes entheben und eine Marionette der Symirusischen Freien Volkspartei auf den Thron setzen«, folgerte Clou. »Oder gleich die Monarchie wieder abschaffen und eine neue Staatsform einführen.«
    »Mal wieder«, ergänzte Nnallne dumpf.
    »Alles nur wegen der Stellar News Agency.« Clou ließ sich in seinen Sessel fallen und vergrub das Gesicht in den Händen. »Hätte ich doch nur dieses Scheiß-Interview nie gegeben.«
    »Da kann ich nur zustimmen«, sagte Sseggi betrübt und schaute aus dem Fenster. Auf dem großen Platz vor den Mauern des Palastes fand bereits eine Demonstration statt. Trotz der Entfernung und der Sicherheitsfensterscheiben konnte der Kaiser die Buhrufe und Parolen der Volkspartei hören.

*
    Rebecca brabbelte leise etwas vor sich hin. Sie gab Clou einen feuchten Gutenachtkuss und kuschelte sich gähnend an seine Schulter.
    »Langsam, du erwürgst mich ja.«
    Er streichelte ihr liebevoll über den Kopf, wiegte sie einige Minuten lang im abgedunkelten Kinderzimmer auf dem Arm und legte sie dann in ihr Bett. Auf Zehenspitzen schlich er hinaus, ging ins Wohnzimmer seiner Suite und ließ sich ächzend auf das breite Ledersofa fallen.
    Minuten später glitt die Wohnungstür auf, und Debi kam nach Hause. Müde streifte sie die Stiefeletten und ihre Uniformjacke ab und ließ sie, ebenso wie den Pistolengürtel, achtlos zu Boden fallen. Ihre Schicht bei der Palastwache war endlich vorüber. Erschöpft, aber glücklich ließ sie sich zu Clou auf das Sofa sinken. »Da bin ich wieder.«
    »Da bist du wieder«, stellte Clou fest und küsste sie zärtlich. »Du hast Becky knapp verpasst, ich habe sie gerade ins Bett gebracht.«
    Debis Gesicht verfinsterte sich. Sie ärgerte sich über jede freie Minute, die sie nicht mit ihrer einjährigen Tochter verbringen konnte. »Ihr hättet auch noch die paar Minuten auf mich warten können.«
    »Ich wusste ja nicht, dass du schon unterwegs warst«, verteidigte sich Clou. »In den Nachrichten haben sie von dieser Demonstration vor dem Palast gesprochen, und ich dachte, du würdest heute später Feierabend haben.«
    »Mmadrr hat mich nach Hause geschickt«, entgegnete Debi dumpf. »Er meinte, meine Anwesenheit würde für Unruhe in der Garde sorgen. Natürlich hat er das

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