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Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission

Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission

Titel: Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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nicht so gesagt. Er meinte, es wäre zu meinem Schutz.«
    »Aha«, brummte Clou und strich Debi durch die dunklen Locken.
    »Nur, weil ich ein Mensch bin«, maulte sie frustriert.
    Clou seufzte. »Ich bin auch nur ein Mensch.«
    »Wenn ich den Schmierfinken von der Stellar News Agency erwische, der uns das eingebrockt hat«, zischte Debi. »Den nehme ich auseinander!«
    »Faulckner?«
    Clou schnaubte verächtlich. »Ein dummer Junge, nichts weiter. Ich glaube, er wollte nur auffallen mit seiner reißerischen Berichterstattung. Über die Tragweite seiner Entscheidung war er sich vermutlich gar nicht im Klaren.«
    »Umso schlimmer«, murmelte Debi und schmiegte sich an ihn. »Lass uns über etwas anderes reden.«
    Clou küsste sie erneut, diesmal fordernder. »Wieso reden?«

*
    Der Angriff kam so schnell, dass Clou nur einen Sekundenbruchteil hatte, um zu reagieren.
    Aus der endlosen Reihe von uniformierten Würdenträgern, welche Sseggi und Clou bei der morgendlichen Zeremonie im Thronsaal abschritten, sprang ein Symiruse hervor, der ein surrendes Vibromesser in der Hand hielt.
    »Tod dem Tyrannen«, kreischte er schrill. Mit einem Wutgeheul stürzte er sich auf Sseggi.
    Clous Reaktion war mehr Reflex als alles andere. Mit einem halben Schritt war er zwischen dem Kaiser und dem Angreifer, sein linker Arm ruckte hoch und traf die Hand des Symirusen, die das Messer führte. Mit dem Sirren eines Zahnarztbohrers ritzte die vibrierende Klinge das Fleisch über Clous Handgelenk bis auf den Knochen, und ein feiner Nebel von Blut und Gewebe sprühte über Clous Uniform und den Attentäter. Im gleichen Moment aber hatte Clous rechte Hand bereits den Blaster aus dem Holster gezogen, und als sich sein Finger um den Abzug krümmte, verschwand der Unterleib des Symirusen in einer grellen Stichflamme.
    Clou presste die verletzte Hand an seine Brust, um die Blutung zu unterdrücken, und richtete seine Waffe suchend in die Runde. In dem allgemeinen Aufruhr war es schwer, den Überblick zu behalten, aber der Attentäter schien alleine gewesen zu sein. Es gab keinen weiteren Angriff.
    »Wir müssen hier weg, Majestät«, rief er Sseggi über den entstandenen Tumult hinweg zu. Der Kaiser, aus dessen Gesicht schlagartig sämtliche Farbe gewichen war, nickte hastig. Clou schob ihn durch die panisch umherlaufenden Symirusen hindurch auf den Ausgang des Saales zu, mit seiner Pistole nach allen Seiten hin sichernd.
    Auf halber Strecke kam ihnen ein Kontingent der Palastwache entgegen, angeführt von Debi.
    »Was ist passiert?«, fragte sie erschrocken, als sie Clous blutverschmierte Uniform erblickte.
    »Alles unter Kontrolle«, antwortete er gelassen. »Wir können froh sein, dass dieser Spinner nur ein Messer und keinen Blaster dabeihatte. Noch mal gut gegangen, nicht wahr, Majestät?«
    Sseggi legte Clou schwer die Hand auf die Schulter. Er sah aus, als ob er jeden Moment in Ohnmacht fallen würde. »Danke, mein Freund.«

*
    »Hätten Sie nicht woanders hinballern können?« Kommissar Hhuccr schüttelte missbilligend den Kopf.
    »Ich hatte nicht die Zeit, wählerisch zu sein«, entgegnete Clou mürrisch. »Ich habe einfach nur auf sein Herz gezielt.«
    »Und dabei auch gleich seine Papiere mit verbrannt«, kommentierte der Polizist säuerlich.
    »Falls er überhaupt welche dabeihatte«, konterte Clou. »Welcher Attentäter geht schon mit Reisepass, Mitgliedsausweisen und Parteibuch zur Arbeit?«
    »Es wäre immerhin möglich gewesen, dass er Papiere bei sich hatte«, brummte Hhuccr. »Aber mit dem, was von der Brieftasche noch übrig ist, können wir nichts mehr anfangen, wenn Sie verstehen, was ich meine.«
    »Vielleicht lassen Sie mal die Mitgliedsliste der Freien Volkspartei überprüfen«, schlug Clou vor. »Ich könnte mir vorstellen, dass die dort jemanden vermissen.«
    »Ich wäre mit voreiligen Verdächtigungen vorsichtig«, schnaufte Hhuccr. »Gerade Sie sollten wissen, dass man mit leichtfertigen Vorurteilen schnell in Teufels Küche kommen kann, Mister Gallagher.«
    Clou wanderte ruhelos im Büro des symirusischen Polizisten auf und ab. Hhuccr war in den letzten Monaten so etwas wie ein Freund für den Söldner geworden, denn ihre Arbeitsgebiete überlappten sich gelegentlich. Clou konnte aber nicht ausschließen, dass die Stimmung im Volk nach der Ausstrahlung des manipulierten Interviews auf den Kommissar abgefärbt hatte.
    »Sie haben immerhin den intakten Oberkörper«, sagte Clou hoffnungsvoll. »Können Sie ihn nicht

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