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Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission

Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission

Titel: Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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Robot-Frachter«, zirpte das Schiff pikiert.
    »Schon gut«, beruhigte ihn Clou. Er ballte die Fäuste. Sie waren bereits Stunden von Oea entfernt. Und wofür waren sie hierher geflogen? Wofür der ganze Aufwand?
    Für ein Automatenschiff voller Fusel!
    Keine Passagiere.
    Nicht einmal dringend benötigte Ware.
    Lediglich eine ganze Schiffsladung des teuersten Getränks in diesem Teil der Galaxis. Überflüssiger Luxus. Eigentlich hatte er gedacht, er würde etwas verteidigen, das es wert war, dafür zu kämpfen.
    Einen Moment lang spielte er mit dem Gedanken, den Weintanker seinem Schicksal zu überlassen und stattdessen irgendwo ein paar Menschenleben vor den Piraten zu retten.
    Dann besann er sich darauf, dass eine solche Fracht wie diese durchaus für Piraten von Interesse sein könnte. Wenn sie den Wein nicht selbst tranken, könnten sie ihn gewinnbringend auf dem Schwarzen Markt verkaufen. Auf einigen Welten des drobarianischen Reiches zum Beispiel herrschte seit Jahrzehnten strikte Prohibition.
    »Okay«, sagte er und betätigte die Sprechtaste des Funkgeräts, »Tobble und Gzirrhakana, hört Ihr mich?«
    »Laut und deutlich, Gallagher«, meldete sich Tobbles sonorer Bass sofort. Gzirrhakana brauchte einen Moment für seine Antwort. Der Drobarianer konnte mangels Stimmbändern keine Standardsprache sprechen und musste immer ein paar Sekunden warten, bis sein Translator, den er an einer silbernen Kette um den Hals trug, seine Worte übersetzte.
    »An Ihrer Seite, Gallagher«, kam dann die monotone Stimme des Gerätes über Funk.
    »Wir werden den Tanker sicher reinlotsen. Achtet auf die Tiefraumsensoren«, befahl Clou.
    Esperanza starrte dumpf vor sich hin. Eigentlich hätte er zu diesem Zeitpunkt eine eigene Staffel kommandieren sollen, nach dem Verlust seines Schiffes hatte ihm Quint diese Aufgabe aber wieder entzogen.
    Stattdessen flog er bei Clou und Trigger mit, bis er wieder ein eigenes Schiff hatte.
    »Wep«, erinnerte ihn Clou.
    »Was? Ach so, ja, die Tiefraumsensoren«, beeilte er sich zu sagen.
    Die drei Kompaktschiffe schwenkten herum und gingen längsseits. Der Frachter folgte unbeirrt seinem einprogrammierten Kurs nach Oea XII. Gzirrhakana ließ sich ein wenig zurückfallen, während Trigger die Führung übernahm. Tobble flog langsam einen spiralförmigen Pseudoorbit um die Querachse des Frachters. Mit dieser Formation, so hatte Quint angeordnet, konnten sie den zu bewachenden Frachtern den größtmöglichen Schutz bieten.

*
    Die Stunden, in denen sie zurück ins System Oea flogen, erschienen Clou wie eine Ewigkeit. Die Weintanker flogen wie üblich betont langsam, um ihrer teuren Ladung unterwegs zusätzliche Zeit zum Reifen zu schenken. Trigger und Clou jedoch stöhnten unter dem Schneckentempo.
    Der Pilot hatte gerade ein kleines Nickerchen gemacht, als Triggers Stimme ihn weckte: »Kundschaft!«
    Sofort war er wieder hellwach. »Wer und wo?«
    Esperanza las bereits die Werte von Triggers Bildschirm ab. »Eine Galeone, sechshunderttausend Kilometer entfernt, in Sektor Zwölf.«
    »Ich habe sein ID-Signal entschlüsselt«, sagte Trigger und klang plötzlich sehr erregt, »das Schiff gehört Ray!«
    »Ray?« Clous Gesicht hellte sich auf.
    Er hatte sich bereits auf einen Piratenüberfall gefasst gemacht. Die Spannung ließ nach.
    »Gib mir sofort eine Funkverbindung«, bat er Trigger. Einen Moment später bestätigte Trigger, der Kontakt zu Cartiers Schiff sei nun hergestellt.
    »Hier spricht Clou Gallagher von der Flugsicherung Oea. Schließen Sie sich bitte unserem Konvoi zu Ihrer Sicherheit an.«
    Einen Moment lang bewahrte das fremde Schiff noch Funkstille, dann sprudelte Raymon Cartier los: »Bist du das, CeeGee? Das gibt es ja gar nicht! Was um alles im All hat dich denn hierher verschlagen?«
    »Das Gleiche wie dich, vermutlich. Geschäfte. Seit wann fliegst du eigentlich selbst im Raum herum? Ich denke, du reparierst solche Schüsseln nur?«, fragte Clou interessiert.
    »Ich habe jetzt ein lizenziertes Unternehmen, Junge, da staunst du, was? Cartier Construction Company, klingt wie 'ne Melodie, hm?« Cartiers Stimme war voller Stolz.
    »Gratuliere.«
    »Wie geht's deiner Kleinen?«, fragte Cartier, »seid ihr noch zusammen?«
    Clou seufzte. Als er Ray zuletzt aufgesucht hatte, war er noch in Begleitung seiner damaligen Freundin gewesen, der Kerianerin Tonya Delanne. Heute war ihr schwarzes Barett alles, was ihn noch an sie erinnerte. Es hatte eine Zeit gegeben, in der er und Tonya sehr

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