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Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission

Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission

Titel: Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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erstarrte in der Bewegung, um Quint nicht zu verärgern.
    »Darf ich etwas sagen?«, fragte er sanft.
    »Warum nicht?«, brummte Quint und nahm den Finger vom Abzug. Die Maschinenpistole blieb, wo sie war.
    »Der Schlepper, der den Frachter fortgebracht hat, ist mit Überlichtgeschwindigkeit geflogen.«
    Einen langen Moment lang hing eisiges Schweigen wie Nebel in Shilais Büro.
    »Kein Schlepper«, sagte Quint schneidend, »kann mit Überlichtgeschwindigkeit fliegen!«
    »Laut den Daten meines Schiffes hat der Schlepper der Piraten den Frachter mit Überlichtgeschwindigkeit entführt, Sir. Ich war dabei. Ich habe es gesehen.«, beharrte Clou.
    Quints rechter Zeigefinger näherte sich wieder einen Millimeter dem Abzug.
    Dann lächelte er plötzlich.
    Er sicherte die Waffe, steckte sie wieder in sein Gürtelholster und klopfte Clou auf die Schulter.
    »Ich habe da so eine Ahnung«, murmelte er.
    »Eine Ahnung?«, echote Shilai.
    »Wer unser Gegner ist.«
    Tobble kam allmählich wieder auf die Beine und rieb sich den strangulierten Hals. Er setzte sich stumm in einen Sessel. Gzirrhakana legte ihm eine klauenbewehrte gelbe Schuppenhand auf den Arm.
    »Ein begnadeter Stratege. Ein technisches Genie. Nur er kommt infrage«, murmelte Quint.
    »Wer denn?«, fragte Shilai aufgeregt.
    »Hidalgo Rutherford«, sagten Quint und Esperanza gleichzeitig.
    »Äh …«, machte Shilai. Wer zum Teufel war Hidalgo Rutherford?
    »Rutherford«, echote Clou. Er hatte gedacht, der Mann wäre seit Jahren tot …
    »Er war einer der Anführer der Ofru-Raubflotte«, sagte Esperanza trocken, »ich war sein Navigator auf der Devil's Moon. «
    »Eine der größten Raumfahrtlegenden des kastellanischen Imperiums«, sagte Quint theatralisch, »und ein ausgemachtes Arschloch.«
    »Er hat schon damals an den Triebwerken der Devil's Moon herumexperimentiert. Das Schiff, eine Galeone der C-Klasse mit neunzig Mann Besatzung, erreichte schließlich traumhafte Geschwindigkeiten«, berichtete Esperanza weiter.
    Gzirrhakana und Tobble wechselten einen ungläubigen Blick. Clou pfiff leise durch die Zähne.
    »Ich dachte, man hätte Rutherford mit dem Rest der Ofru-Flotte zur Hölle gejagt«, warf er dann nachdenklich ein.
    Esperanza grinste ihn an. »Ich hab's auch überlebt, wie du siehst. Warum nicht er?«
    Clou zuckte mit den Schultern. Wenn sowohl Esperanza als auch Quint einwandfrei Hidalgo Rutherfords Handschrift aus dem Vorfall herauslasen, sollte es seinetwegen so sein.
    »Wir werden ihm eine Falle stellen«, sagte Quint mit glitzernden Augen. Clou verbiss sich einen zynischen Kommentar. Quints legendärer Ehrgeiz war geweckt – nun war es für Quint eine reine Prestigefrage, Rutherford zur Strecke zu bringen. Vielleicht sollte Rutherford der krönende Abschluss von Quints Laufbahn werden? Er fragte sich, ob Quint sich noch um das Wohl seines Geschwaders kümmern würde, sollte es hart auf hart kommen.
    »Und sie meinen, er fällt auf eine Falle herein?«, fragte Esperanza skeptisch. »Ich kenne ihn immerhin recht gut. Er ist brillant und gefährlich. Ich glaube kaum, dass er sich hereinlegen lässt.«
    »Ich bin auch brillant und gefährlich«, lächelte Quint siegessicher, »wollen Sie es drauf ankommen lassen, Mister?«
    Esperanza schnappte nach Luft, dass die Hornplatten an seinem Kinn knirschend aneinander rieben.
    »Nein, Sir. Ich bin sicher, Ihnen wird etwas einfallen.«
    »Mir ist bereits etwas eingefallen.«
    Er musterte Clou durchdringend. Der junge Söldner würde seine Waffe sein; Gallagher und sein Freund, den er heute auf Kosten des Weinfrachters gerettet hatte.

*
    »Was trinkst du denn da Ekliges?«, fragte Clou Gallagher. Raymon Cartier sah ihn mit unschuldiger Miene an.
    »Ihr habt mich doch zu einem Geschäftsessen eingeladen, oder? Also habe ich die hiesige Spezialität probiert, während ich auf euch wartete.«
    Clou und Quint setzten sich zu Cartier an einen der besten Tische im Residence, dem Nobelrestaurant, das Shilai ihnen empfohlen hatte. Quint trug einen zitronengelben Anzug, Clou hatte seine kerianische Ausgehuniform an. Im Gegensatz zu Quint trug er, wie immer, seinen Blaster am Oberschenkel. Sein Geschwaderführer hatte es vorgezogen, sich auf Clou als Leibwache zu verlassen.
    »Und was ist das, Mister Cartier?«, erkundigte sich Quint mit höflichem Interesse. Er warf einen neugierigen Blick auf das halbvolle Glas mit dunkler Flüssigkeit, in der hin und wieder Luftbläschen an die Oberfläche stiegen.
    »Eine

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