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Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission

Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission

Titel: Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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verliebt ineinander gewesen waren. Trotzdem war Clou irgendwie nicht damit zurechtgekommen, eine ständige Begleiterin in seinem Leben zu haben. Vielleicht hatte er zu lange allein gelebt, dachte Clou bitter, oder zu viel Zeit mit Trigger verbracht.
    »Wir haben uns getrennt, Ray. Irgendwie bin ich nicht der Typ für feste Bindungen«, sagte er und zuckte mit den Schultern.
    »Schade«, murmelte Cartier verlegen. Schnell wechselte der Ingenieur das Thema: »Gehören die drei da auch zu euch?«
    »Welche drei?«, schaltete sich Tobble ein.
    Gzirrhakana kam Cartiers Antwort zuvor, »drei unregistrierte Schiffe im Quadranten. Keine ID-Signale. Nähern sich der Galeone in Angriffsformation!«
    »Ich sehe sie, Gzirrhakana«, bestätigte Clou, »Ray, du bekommst Besuch. Da ist jemand auf deine Ladung scharf.«
    »Er kann es unmöglich rechtzeitig zu uns schaffen«, sagte Esperanza skeptisch.
    »Schon klar. Ich sehe zu, dass ich hier wegkomme«, entgegnete Cartier.
    »Negativ«, meldete sich Trigger zu Wort, »das sind Jagdmaschinen. Keine Chance für dich, denen zu entkommen.«
    Clou überlegte schnell. Der Weintanker schien für die Freibeuter weniger interessant zu sein als Cartiers Ladung, vermutlich wichtige Ersatzteile oder Waffen, wie er schätzte. Die Konsequenz lag auf der Hand. Sie mussten den Frachter vorübergehend verlassen und Cartier beschützen.
    »Gzirrhakana, Tobble, mir nach«, sagte er fest und zog Trigger in einer scharfen Kehre unter dem Bug des Tankers her. Tobble verließ seinen Kurs und folgte Trigger. Einen Moment später war Gzirrhakana an ihrer Seite. In dichter Formation rasten die drei Kompaktschiffe auf den voraussichtlichen Rendezvouspunkt zwischen der Cartiera und den Piraten zu. Esperanza wies Trigger an, die Waffensysteme scharf zu machen und die Deflektorschilde mit Energie zu beschicken. Die beiden anderen folgten ihrem Beispiel.
    »Äh«, machte Trigger plötzlich, »Clou?«
    »Nicht jetzt.« Clou durfte sich jetzt nicht ablenken lassen. Seine ganze Aufmerksamkeit galt Cartiers Sicherheit.
    »Clou«, drängte Trigger, diesmal gedehnter.
    »Ich sagte«, zischte Clou gereizt, »nicht jetzt« und schaltete Triggers Sprachmodul kurzerhand aus.

*
    Nur wenige Flugsekunden trennten sie noch von der Cartiera und den anfliegenden Piraten.
    Und plötzlich waren die drei Jagdmaschinen fort.
    »Was um alles …?«, fragte Clou entgeistert. Vor einer Sekunde noch hatte sein Zielsuchgerät sich auf die Feinde eingestellt, jetzt waren diese nicht mehr da.
    »Sie haben durchgestartet, Clou«, sagte Esperanza enttäuscht, »sie sind schon Hunderttausende Kilometer weg.«
    »Verteilt euch!«, rief Clou. Er rechnete jeden Moment mit einer zweiten Angriffswelle.
    »Vielleicht solltet ihr mal umkehren«, sagte Cartier bedächtig.
    »Wieso?«, fragte Clou.
    Er zog Trigger um die Cartiera herum, rollte somit in die Richtung zurück, aus der sie gekommen waren, und sah noch soeben, wie der Weintanker von einem Schlepper mit einer für ein Frachtschiff dieser Größe beachtlichen Geschwindigkeit davongezogen wurde.
    Frustriert schaltete er Triggers Sprachmodul wieder ein und machte sich auf eine ausgedehnte Strafpredigt gefasst. Er war auf ein simples Ablenkungsmanöver hereingefallen.

*
    »Fünfeinhalb Millionen.«
    Quint verbarg das Gesicht in den Händen. Clou, Esperanza, Gzirrhakana und Tobble standen ihm mit schuldbewussten Mienen gegenüber. Shilai saß hinter seinem Schreibtisch und sah unbewegt geradeaus.
    »Fünfeinhalb Millionen«, wiederholte Quint. Er stand auf und stellte sich an das große Panoramafenster, das ihm einen faszinierenden Blick auf das abendlich beleuchtete Uo bot. Im Moment hatte er jedoch dafür keine Augen. Seine Gedanken kreisten um einen gestohlenen canusischen Weinfrachter.
    »Wenigstens haben wir keine Leute verloren«, sagte Tobble kleinlaut.
    Quint atmete hörbar ein. Er machte auf dem Absatz kehrt, machte zwei große Schritte auf Tobble zu und packte ihn am Kragen.
    »Aber«, zischte er finster, »ein Schiff mit Waren im Wert von fünfeinhalb Millionen Astras!« Die ihm dabei entgangene Provision ließ er unausgesprochen.
    »Gentlemen«, Shilai hob beschwichtigend die Hände. Auch er war aufgebracht, aber Grobheiten führten jetzt zu nichts.
    »Sir«, Clou trat zu Quint. Quint ließ Tobble fallen wie eine heiße Kartoffel und griff an seine Hüfte. Clou hatte seinen Schritt noch nicht beendet, als er schon direkt in die Mündung von Quints Maschinenpistole sah. Clou

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