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Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Titel: Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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können, was aus dem Zerstörer geworden war, denn ungefähr zu dem Zeitpunkt war die alte Raumstation, die Bulsara noch immer umkreiste, auf ihrer Umlaufbahn wieder in die Nähe der Schlacht gekommen. Die kerianischen Schiffe waren panisch ausgewichen, um nicht von den Zielsensoren der Station erfasst zu werden, während die irdischen Schiffe den Moment der Ablenkung genutzt hatten, um sich aus der tödlichen Umklammerung der Kerianer zu befreien. Unterstützt worden waren sie bei ihrem Gegenoffensive von den überraschend aufgetauchten Drobarianern. Faulckner hatte spektakuläre Bilder von der Raumschlacht machen können. Er hoffte nur, irgendjemand in der SNA war so geistesgegenwärtig gewesen und hatte ihn live geschaltet.
    An mehr erinnerte er sich nicht mehr. Ein Lichtblitz, ein Schmerzensschrei … Sein eigener? Er richtete sich abrupt im Bett auf und tastete in panischer Angst nach seinen Armen und Beinen. Einen Moment lang befürchtete er, irgendwelche Körperteile eingebüßt zu haben.
    »Alles noch da«, flüsterte er erleichtert und ließ sich wieder auf sein Kissen zurücksinken.
    Er musste abgeschossen worden sein, dachte Faulckner. Mal wieder. Es war lange her, dass er im Einsatz verletzt worden war. Das letzte Mal lag schon so lange zurück, dass er sich nicht mehr daran erinnerte. War es auf Kastella gewesen oder etwa auf Teräis? Wer auch immer ihn diesmal im Fadenkreuz gehabt hatte, jedenfalls hatten die Drobarianer ihn anschließend aufgesammelt.
    Faulckner fragte sich, ob Kerachera die Schlacht überlebt hatte.
    *

    »Eine ziemlich herbe Niederlage«, murmelte Admiral Boros und kratzte sich am Hinterkopf. »Von der Flotte ist nicht viel übrig.« Der Brückenmonitor, vor dem er stand, zeigte eine schematische Darstellung der Schiffe, die sich im Moment im Orbit um Bulsara befanden. Eine Reihe blinkender Symbole repräsentierte die Reste der kerianischen, irdischen, truskonischen und drobarianischen Kriegsflotten.
    »Wir hatten lediglich Glück, Sir«, sagte Tonya Delanne tonlos.
    »Glück?« Boros spuckte das Wort regelrecht aus. Er drehte sich auf dem Absatz zu ihr herum und sah sie prüfend an. »Ich werde aus Ihnen einfach nicht schlau, Delanne.«
    Tonya verzog keine Miene und wich dem Blick des Admirals nicht aus. »Damit musste ich rechnen, Sir.«
    Boros verschränkte die Arme vor der Brust. »Ich hatte Sie nach Bulsara geschickt, um ein Auge auf diesen Reporter zu werfen, wie hieß er doch gleich?«
    »Faulckner, Sir.«
    »Genau der. Faulckner. Das Nächste, was ich von Ihnen hörte, war ein Notruf. Die Dark Sharks, die ich zu Ihrer Rettung geschickt habe, gerieten in eine Schießerei mit der Legion Pegasus. Bis hierhin richtig? Unterbrechen Sie mich ruhig, wenn ich etwas Falsches sage.« Boros kniff die Augen zusammen.
    »Nein, Sir. Alles richtig.«
    »Sie haben mit den Einwohnern von Bulsara sympathisiert und ihren Austritt aus dem aktiven Dienst der kerianischen Streitkräfte erklärt«, fuhr Boros fort, »und als die Schlacht begann, befanden Sie sich an Bord eines irdischen Zerstörers?«
    »Korrektur, Sir. Auf dessen Brücke, Sir.«
    »Auf dessen Brücke, auch gut. Wie kamen Sie überhaupt dort hin?«
    Tonya zuckte mit den Schultern. »Zufall, Sir.«
    Boros musste grinsen. »Natürlich. Und war es auch Zufall, dass die Raumstation auf ihrem Weg durch das Schlachtfeld nur auf die irdischen Schiffe geschossen hat und nicht auf unsere?«
    Tonya senkte den Blick. »Nein, Sir. Kein Zufall.«
    »Sondern?«
    »Eine bewusste Entscheidung, Sir.«
    Der Blick des Admirals, mit dem er Tonya musterte, wurde eine Spur strenger. »Erläutern Sie das.«
    Tonya biss sich auf die Unterlippe. Sie hatte sich schon seit geraumer Zeit überlegt, wie sie das, was ihr in den kritischen Sekunden der Schlacht durch den Kopf gegangen war, in Worte fassen sollte. Nun war es so weit. »Mir ist in dem Moment klar geworden, wem meine Loyalität wirklich gehört. Ich bin Kerianerin und ich habe viele Jahre mein Leben für unsere Nation riskiert. Ganz gleich, was ich über unsere Politik in der Bulsara-Frage denke«, sie brach den Satz ab und ordnete ihre Gedanken neu, »ich konnte nicht zulassen, dass die Legion Pegasus die Schlacht gewinnt. Ich sah eine Möglichkeit, meinen Kameraden zu helfen, und ich habe sie genutzt.«
    Boros sah sie an, als warte er auf etwas.
    »… Sir!«, ergänzte Tonya schnell.
    Der Gesichtsausdruck des Admirals änderte sich nicht. Er sieht mich nicht an, erkannte Tonya plötzlich, er

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