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Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Titel: Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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versichere Ihnen, es läuft alles nach Plan«, sagte Katachara. Er sog an seiner Pfeife und lehnte sich in seinem Sessel zurück. Durch die polarisierenden Fensterscheiben fiel gedämpftes Licht in sein geräumiges Büro.
    Das Hologramm des truskonischen Präsidenten vor ihm zitterte und Katachara war nicht ganz klar, ob es an der schlechten Übertragung lag oder ob O’Reilly wirklich selbst vor Aufregung zitterte.
    »Nach Plan?«, höhnte O’Reilly. »Davon merke ich nichts.«
    »Der Niedergang des kerianischen Königreichs ist nicht mehr aufzuhalten«, sagte der Drobarianer zuversichtlich.
    »Aber es geht nicht schnell genug«, rief O’Reilly wütend. »Wenn nicht bald etwas geschieht, geht Trusko mit unter. Seit Cartier verschwunden ist, warte ich auf eine Waffenlieferung, die nicht kommt! Seit unser System nicht mehr angeflogen wird, haben wir alle möglichen Versorgungsengpässe. Wir haben …«
    »Die Blockade haben Sie selbst verhängt«, erinnerte ihn Katachara nüchtern. »Oder haben Sie Ihr sogenanntes Minenfeld schon wieder vergessen?«
    »Es hat uns die kerianische Flotte lange genug vom Hals gehalten«, stimmte ihm O’Reilly zu, »aber irgendwann werden sie den Bluff durchschauen. Das Königreich muss fallen, bevor es dazu kommt!«
    Der Drobarianer sog nachdenklich an seiner Pfeife. »Sie, mein Freund, haben noch nicht Ihre Rolle in unserem Spiel begriffen«, tadelte er den Präsidenten, »Sie und Ihr jämmerlicher Planet sind bedeutungslos. Ob Sie unabhängig sind oder nicht, spielt letztendlich – kosmisch betrachtet – gar keine Rolle. Sie sind ein Medienereignis, das es ohne uns niemals gegeben hätte. Uns geht es um die Zerschlagung von Kerian, haben Sie das schon vergessen?«
    O’Reilly zitterte jetzt wirklich vor Wut, hielt sich aber mühsam unter Kontrolle. »Ich habe bereits meinem Kommandoteam die entsprechenden Befehle erteilt.«
    »Und wird Ihr Kommandoteam Ihre Befehle ausführen oder vor der Aufgabe zurückscheuen?«, fragte Katachara herausfordernd.
    »Machen Sie sich da mal gar keine Sorgen«, sagte O’Reilly zuversichtlich.
    *

    Botschafter Nnallne sah von seinem Frühstück auf, als sein Butler mit einer Visitenkarte in der Tür des Esszimmers stand.
    »Besuch?« Der Symiruse warf einen Blick auf die Uhr. »Um diese Zeit?«
    »Er sagte, es handelte sich um einen Freund von Ihnen, Sir«, sagte der Butler und kam näher.
    Nnallne kratzte sich am Kopf. Er war erst vor wenigen Monaten zum symirusischen Botschafter auf Kerian ernannt worden – keine dankenswerte Aufgabe in diesen Zeiten – und hatte in der Zeit keine Gelegenheit gehabt, Freundschaften zu schließen. Zumindest hatte er keine Bekannten, die ihm nahe genug standen, um ihn um sechs Uhr dreißig beim Frühstück zu besuchen.
    Er nahm die Visitenkarte entgegen und studierte sie eingehend. Zu seiner Überraschung musste er feststellen, dass es sich weniger um eine Visitenkarte als um einen Zettel handelte, auf den jemand drei Worte gekritzelt hatte.
    »Veilchen? Haus? Königsblau?« Nnallne knüllte den Zettel zusammen und gab ihn dem Butler zurück. »Was soll der Unsinn?«
    »Klingt wie ein Code, Sir«, sagte der Butler kleinlaut.
    »Ein Code …« Nnallne stutzte. Ein Code? Wer sollte ihm denn eine codierte Nachricht schicken? Er selbst hatte keine codierten Nachrichten mehr ausgetauscht, seit … seit …
    Veilchen, Haus, Königsblau …
    Er sprang auf und schlug sich mit der Hand vor Stirn. »Die Bulsia-Rochade!«
    Der Butler sah ihn verständnislos an. »Sir?«
    »Schicken Sie meinen Gast in mein Arbeitszimmer. Ich ziehe mir schnell etwas über.«
    *

    Nnallne erschrak, als er sein Arbeitszimmer betrat. Er hatte erwartet, einen alten Freund zu sehen. Stattdessen fand er zwei ihm fremde Teräer vor – einen verwegen aussehenden Kopfgeldjäger und einen in eine Kutte gehüllten Priester.
    »Wer sind Sie denn?«, schrillte er.
    Der Kopfgeldjäger grinste breit. »Lev Kalanis zu Ihren Diensten, Botschafter Nnallne.«
    Der Symiruse zögerte. Die Stimme des Teräers kam ihm bekannt vor, aber das dunkle Gesicht und die langen, weißen Haare …
    »Früher kannte man mich auch unter dem Namen Clou Gallagher«, ergänzte der Teräer.
    »Mister Gallagher.« Nnallne atmete auf. »Sie haben mich erschreckt.«
    »Tut mir leid, Botschafter, aber die Maskerade muss sein.«
    Nnallne nickte. »Ich weiß. Ich habe schon gehört, dass Sie wieder aufgetaucht sind. Nehmen Sie doch Platz.«
    Die Männer und der Symiruse setzten sich in

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