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Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Titel: Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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einen aufrichtigen Politiker gehalten habe … Es ist fast zum Lachen«, murmelte Clou.
    »Scheiße! Mann, CeeGee, du bringst mich in eine äußerst fiese Situation.« Cartier packte die halbleere Champagnerflasche und schleuderte sie gegen die Wand, wo sie klirrend zersplitterte. Scherben und schäumende Champagnertropfen regneten zu Boden.
    Cartier atmete zweimal tief durch. Dann hatte er sich so weit beruhigt, dass er wieder normal weitersprechen konnte.
    »CeeGee«, sagte er langsam, »ich werde jetzt etwas tun, was ich sonst nie tue. Etwas, was ich noch niemals in meinem Leben getan habe. Ich werde jetzt«, er holte tief Luft, »ich werde jetzt einen zahlenden Kunden übers Ohr hauen!«
    *

    »Ich danke Ihnen vielmals für Ihren Einsatz, Admiral Delanne.« Die Stimme des alten Polizeiroboters klang aufrichtig berührt. »Ohne Sie wäre unser kleiner Planet in Not und Elend versunken.«
    »Ich freue mich, dass ich die Situation entschärfen konnte, Sheriff«, sagte Tonya bescheiden. »Auch mir lag nichts an weiterem Blutvergießen.«
    Dack nickte ernst. »Eine weise Entscheidung, Admiral. Mit dem derzeitigen Stand der Verhandlungen können vermutlich alle Beteiligten zufrieden sein.«
    »Ich hoffe es.«
    Dack wandte sich von ihr ab und betrachtete seinen Heimatplaneten durch das enorme Brückenfenster des kerianischen Flaggschiffes. Bulsara sah friedlich aus, von hier oben betrachtet. Nichts zeugte davon, dass dort unten noch vor wenigen Tagen verfeindete Bodentruppen auf einander gefeuert hatten. Die Camps waren abgebrochen worden und die Soldaten der Dark Sharks sowie die der Legion Pegasus hatten sich wieder auf ihre Schiffe zurückgezogen. Der Planet Bulsara gehörte jetzt wieder seinen Einwohnern. Der Preis, den Bulsara für seine Freiheit zu zahlen hatte, wurde im Moment noch verhandelt, aber die Chancen standen gut, dass man sich in absehbarer Zeit einig wurde.
    »Sheriff«, sagte Tonya, als das Rufsignal der Kommunikationskonsole sie unterbrach. »Moment mal.«
    Sie ließ Dack allein am Fenster stehen und den panoramahaften Ausblick genießen. Sie ging hinüber zum Funkoffizier und warf dem jungen Mann einen fragenden Blick zu.
    »Eine persönliche Nachricht«, sagte der Funker, »von der Cartier Construction Company. Wollen Sie sie hier annehmen?«
    Tonya wechselte die Farbe. Raymon Cartier? Mit dem hatte sie keinen Kontakt mehr gehabt, seit …
    »In meinem Quartier«, sagte sie schnell und verließ hastig die Brücke. Auf dem Weg in ihre Kajüte wunderte sie sich, was Cartier wohl von ihr wollte. Vermutlich hatte er sie in den SNA-Nachrichten gesehen und wollte ihr zu der erneuten Beförderung gratulieren. Eines musste sie Faulckner lassen – es war ihm gelungen, sie sehr vorteilhaft in Szene zu setzen. Vielleicht kam es ihr nur so vor, aber war der miese kleine Reporter etwa in sie verliebt? Sie habe ein wahnsinnig fotogenes Gesicht, hatte Faulckner ihr gesagt …
    Sie betrat ihre Kabine und aktivierte sofort die dortige Kommunikationskonsole. Das Logo der Cartier Construction Company erschien auf dem Bildschirm und wurde nach einigen Sekunden vom rundlichen Gesicht des Inhabers der Gesellschaft abgelöst. Tonya erkannte ihn nach all den Jahren noch wieder. Cartier hatte sich überhaupt nicht verändert. Halbglatze, Dreitagebart, Zigarre. Raymon Alejandro Cartier.
    »Hallo, Ray«, sagte sie freundlich, »ich freue mich, dich zu sehen. Wie geht’s dir?«
    »Ganz gut, meine Liebe. Ich bin gerade mal wieder in meiner Firma und sehe nach dem Rechten, so zwischen zwei Entführungen, sozusagen«, er schnitt eine Grimasse, »ich hörte, man kann dir gratulieren? Admiral Delanne, he?«
    »Danke, Ray«, Tonya schenkte ihm ihr strahlendstes Lächeln, »schön, dass du an mich gedacht hast.«
    »Hier ist noch jemand, der dir gratulieren möchte. Ich sag schon mal Tschüss«, sagte Cartier und verschwand.
    Er wurde durch ein Gesicht abgelöst, das Tonya sehr gut kannte. Sie hatte es nie vergessen und würde es in hundert Jahren noch wiedererkennen. In den letzten Jahren hatte sie oft genug von diesem Gesicht geträumt.
    »Hallo«, sagte sie heiser.
    »Hi«, sagte Clou. »Überrascht?«
    »Das kann man wohl sagen«, Tonya riss sich zusammen, »weißt du, wie lange ich meinen neuen Dienstgrad behalte, wenn bekannt wird, dass ich mit dem Mörder unseres Königs spreche? Du gehörst zu den Rebellen von Trusko VII, schon vergessen?«
    »Du solltest mir eigentlich dankbar sein, Tonya«, entgegnete Clou vorwurfsvoll,

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