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Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Titel: Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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Sicherheitsbeamten, angeführt von Lieutenant Vernon Jenkins.
    Die Piloten der schwarzen Raumschiffe stiegen aus den engen Cockpits ihrer Maschinen und reckten ihre Glieder in der kühlen Abendluft. Tonya stieg aus ihrem Shuttle und winkte Clou Gallagher zu. Er kletterte mit steifen Beinen aus seinem Raumschiff und schlenderte zu ihr herüber.
    »Admiral, bitte ein Wort für unsere Zuschauer«, rief Faulckner, der auf Tonya zustürmte und ihr die Kamera ins Gesicht hielt.
    »Nicht jetzt«, winkte sie ab.
    »Aber unsere Zuschauer wüssten gerne …«
    Clous Hand legte sich schwer auf Faulckners Schulter. »Ob Sie’s glauben oder nicht, Faulckner«, sagte er grimmig, »es gibt noch etwas Wichtigeres im Leben als die Interessen Ihres Arbeitgebers!«
    Faulckner riss sich los, verstummte aber schmollend.
    Inzwischen war die truskonische Delegation über den Platz auf die kerianischen Piloten zugelaufen. Aus den Augenwinkeln registrierte Faulckner, wie Clou Gallagher seine Frau glücklich in die Arme schloss, innig küsste und im Kreis herumwirbelte.
    Der Reporter beschloss, sich einen neuen Interviewpartner zu suchen. Er schnitt Präsident O’Reilly den Weg zu Admiral Delanne ab. »Präsident O’Reilly, würden Sie …«
    Faulckner stutzte. Er bemerkte mehrere Fakten gleichzeitig – die Tatsache, dass O’Reillys rechte Hand mit Handschellen an Dietrichs linkes Handgelenk gefesselt war; den zornigen Blick des Präsidenten, der den Reporter gar nicht zu sehen schien und durch ihn hindurch Admiral Delanne böse anstarrte; und die Waffe eines der truskonischen Beamten, die plötzlich wie von selbst in der linken Hand des Präsidenten auftauchte.
    Der Reporter spürte einen dumpfen Schlag auf sein Brustbein, dann wurde ihm kalt und seine Arme und Beine wurden taub. Er sah verständnislos an sich herab und bemerkte entsetzt das Loch in seiner Brust.
    Schreie.
    Schläge.
    Handgemenge.
    Schüsse.
    Faulckner bekam von all dem nichts mehr mit. Langsam sickerte die Wahrheit in sein Bewusstsein. Er war getroffen worden, und zwar von einem Schuss, der gar nicht für ihn bestimmt gewesen war.
    Ihm wurde schwindelig und er tastete um sich, um zu wissen, wo er war. Er lag auf dem Boden und jemand hielt seinen Kopf im Schoß.
    »Es – es tut weh«, murmelte er. Blut rann über seine Lippen und an seinem Kinn entlang.
    »Ich weiß«, sagte Tonya Delanne sanft, deren Gesicht am Rande seines Blickfeldes aufgetaucht war, »aber das geht vorbei.« Gütiger Himmel, war diese Frau fotogen! Hielt sie ihn wirklich im Arm oder war das alles nur ein Traum?
    »Ich wäre gern«, sagte er schwach und riss sich zusammen, um den Satz zu einem logischen Ende zu bringen, »ein arbeitsloser … Kriegsberichterstatter.«
    Er fragte sich, ob die Kamera wohl die ganze Zeit mitgelaufen war. Hatte er seinen eigenen Tod gefilmt? Was würde April dazu sagen?
    Es wurde dunkel.
    Nigel Faulckner starb.
    *

    Die Mündung von Clous Blaster glühte noch, als er seine Waffe wieder in den Holster steckte. Zwei Meter von ihm entfernt lag Evan O’Reilly reglos in einer sich ausbreitenden Blutlache am Boden.
    Tonya schloss Nigel Faulckners Augenlider und stand auf. Sie sah zu dem toten Präsidenten; zu Dietrich, der aufgebracht die truskonischen Sicherheitsleute anschrie; und zu Clou, der seine Frau im Arm hielt und sie küsste, als wäre nichts geschehen.
    »Toll, Clou«, sagte Tonya und wischte Faulckners Blut von der Brust ihrer Galauniform. »Tolle Leistung. Zwei Staatsoberhäupter in einer Woche.«
    »Du beschwerst dich?«, protestierte Clou. »Er hat auf dich geschossen!«
    »Hätte es nicht gereicht, ihm die Waffe aus der Hand zu schießen?«, fragte Debi.
    Clou zuckte mit den Achseln. »So war’s sicherer.«
    Debi schluckte hart. »Jetzt erfahren wir nie, wo Becky steckt …«
    »Keine Angst«, Clou drückte sie fest an sich, »ich habe eine ziemlich genaue Vorstellung davon, wo wir suchen müssen.«

Kapitel 14: Rebecca

    Die majestätischen Schluchten des Südpols von Ghanesh VII erstreckten sich bis zum Horizont, wohin Clou auch blickte. Der tiefste Punkt in dem Labyrinth aus Fels und Kristall lag über elftausend Meter unter dem Meeresniveau, während die höchsten Gipfel der umliegenden Gebirge eine Höhe von neuneinhalb Kilometern erreichten. Die bizarre Landschaft war das Produkt eines Asteroideneinschlags, der im vorletzten Jahrhundert die natürliche Plattentektonik von Ghanesh VII brutal aus dem Gleichgewicht gebracht hatte. Die Bewohner des

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