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Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Titel: Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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heute Abend mit der Kleinen anstellen«, murmelte Cartier leise, während Kalep zu ihm trat und ihm über die Schulter sah.
    Die Sendung hatte offenbar wenige Minuten zuvor begonnen. Tonya saß neben einer hübschen jungen Reporterin auf einem gemütlich aussehenden Sofa und beantwortete geduldig die bohrenden Fragen ihrer Gesprächspartnerin.
    »Diese Aasgeier«, sagte Cartier halblaut, »Tonya sieht ja nun wirklich mindestens zehn Jahre jünger aus als sie ist, aber neben dieser Biene da wirkt sie komischerweise viel unattraktiver als sonst. Clever gemacht von der Regie. Wer ist das Flittchen eigentlich?«
    Kalep kniff die Augen zusammen. »Ach, die. Eine gewisse April Giohana. Seit der Attentatsserie letztes Jahr ist sie so etwas wie die Starreporterin der lokalen SNA-Filiale.«
    »… so gehört es selbstverständlich zu den Grundprinzipien eines Rechtsstaates, das Verbrechen nicht ungesühnt bleiben dürfen«, sagte Tonya gerade, »und ich versichere Ihnen, dass in diesem Moment fieberhaft daran gearbeitet wird, den Schuldigen für die Attentate zu finden, denen im vergangenen Jahr König Vandrow, die königliche Familie und eine Vielzahl Minister zum Opfer gefallen sind.«
    »Dabei steht der Hauptschuldige doch eindeutig fest«, warf die Reporterin ein, »der Führer der Rebellen, Evan O’Reilly, hat doch seinerzeit öffentlich zugegeben, dass der Terrorist Clou Gallagher hinter den Anschlägen steckte. Wozu dienen jetzt noch neue Ermittlungen?«
    Tonyas Stimme blieb gleichgültig, obwohl es in ihr brodeln musste, dachte Cartier. »An Ihrer Stelle würde ich den Aussagen eines Rebellenführers, auch wenn sie öffentlich gemacht worden sind, nicht einen so hohen Stellenwert beimessen. Abgesehen von O’Reillys Statement gibt es nicht den geringsten Beweis, dass sich Gallagher zum fraglichen Zeitpunkt überhaupt auf Kerian befand. Gesichert ist lediglich, dass die Waffe, mit der unser König damals ermordet wurde, von einem Angestellten eines privaten Sicherheitsdienstes erworben wurde. Nach den uns vorliegenden Personenbeschreibungen kann es sich bei diesem Mann aber nicht um Clou Gallagher gehandelt haben.«
    »Wollen Sie damit sagen, dass Clou Gallagher unschuldig ist und wir alle den falschen Mann verdächtigen?«, hakte April Giohana nach.
    »Wen Sie persönlich verdächtigen wollen, überlasse ich Ihnen«, entgegnete Tonya kühl, »aber nach meinem Rechtsverständnis ist ein Beschuldigter so lange unschuldig, bis das Gegenteil erwiesen ist. Die einzige Möglichkeit, die Wahrheit zu finden, ist, Gallagher vor Gericht zu verhören. Dann sehen wir weiter.«
    »Der jüngste Versuch, ihn zu fassen, ist ja offensichtlich gescheitert«, stellte April provokativ in den Raum, »mit dem Einsatz auf Tarsia hat unsere Exekutive ja eindeutig ihre Kompetenzen überschritten. Entspricht das gewaltsame Eindringen in den Luftraum eines neutralen Planeten Ihrem Rechtsempfinden, Premierministerin?«
    Tonya wischte die Provokation nonchalant beiseite, während Cartier vor dem Bildschirm einem Tobsuchtsanfall nahe war. »Die tarsianische Regierung hat in der Zwischenzeit unser Vorgehen gebilligt und unsere Entschuldigung akzeptiert. Man ist auf tarsianischer Seite an gutnachbarschaftlichen Beziehungen interessiert und möchte nicht gerne im Verdacht stehen, einem mutmaßlichen Verbrecher Unterschlupf zu gewähren.«
    »Das hat gesessen«, sagte Cartier anerkennend.
    »Das ist ja eine gute Nachricht«, sagte die Reporterin mit einer Prise Sarkasmus in der weichen Stimme, »und unsere Zuschauer können nun sicherlich wieder beruhigt schlafen. Wir wissen jetzt, dass Sie ernsthaft bemüht sind, Clou Gallagher zu finden und vor Gericht zu stellen. Das ist um so beachtlicher, wenn man bedenkt, dass Sie beide vor geraumer Zeit eine intime Beziehung miteinander hatten.«
    Tonyas Lächeln gefror.
    »Sag was, Mädchen«, zischte Cartier die Kommunikationskonsole an, »sag irgendetwas! Lass dich nicht von diesem kleinen Flittchen fertigmachen!«
    »Was hat bitte das eine mit dem anderen zu tun, Miss Giohana?«, fragte Tonya dann mit einer scheinbar teilnahmslosen Stimme.
    »Nun, ich dachte, Sie hätten vielleicht Hemmungen …«, April geriet ins Stocken, offensichtlich überrascht davon, dass die Premierministerin die verbale Attacke so ungerührt abprallen ließ, »wo er doch Ihr ehemaliger Geliebter ist.«
    Tonya atmete tief durch. »Miss Giohana, es ist richtig, dass ich Gallagher von früher kenne. Ja, wir waren sogar eine Weile eng

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