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Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Titel: Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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durchgemacht und sind so etwas wie Freunde – davon hat man in unserer Branche nicht so viele. Und drittens habe ich einen ziemlichen Respekt vor dir, alter Mann.« Er drehte sich um und stapfte wütend davon. »Sieh gefälligst zu, dass das so bleibt!«, rief er über die Schulter zurück.
    Clou sah ihm nachdenklich hinterher. Er hatte Ota natürlich nicht als potenziellen Verräter verdächtigen wollen und es tat ihm leid, dass der junge Mann seine Bemerkung so verstanden hatte.
    Worüber Clou aber wirklich staunte, war die Tatsache, dass Jedrell ihm tatsächlich den Respekt entgegenbrachte, den Clou vor gar nicht langer Zeit vor Leuten wie Quint und Gan Sandar gehabt hatte. Auch Clou wäre seinerzeit niemals auf die Idee gekommen, seinen Geschwaderkommandanten oder seinen Lehrer für irgendeinen noch so hohen Betrag zu verraten. Altmodische Werte wie Respekt, Loyalität und Ehre waren für ihn immer sehr wichtig gewesen. Clou musste sich erst noch an den Gedanken gewöhnen, dass er allmählich in ein Alter kam, in dem er der Erfahrene war, zu dem Jüngere mit Respekt aufsahen. Clou versuchte, sich für einen Moment vorzustellen, wie er selbst sich gefühlt hätte, wenn Quint oder Sandar in ihm jemals einen potenziellen Verräter gesehen hätten, und musste sich eingestehen, dass seine Reaktion wahrscheinlich nicht viel anders als die von Ota Jedrell ausgefallen wäre.
    Clou schüttelte langsam den Kopf. Er wurde vielleicht wirklich langsam alt.
    *

    Katachara lehnte sich auf der bequemen Rückbank seiner Hover-Limousine zurück. Wieder war ein langer, harter Tag im Büro vorbei. Wieder war er seinem Ziel ein Stück näher.
    Die von ihm gelenkten und koordinierten Übernahmen der staatlichen Besitztümer durch private Unternehmen waren allmählich abgeschlossen. Der Stainless-Konzern und seine Tochterunternehmen waren inzwischen die stolzen Eigentümer von fast allen Aktien, Krankenhäusern, Universitäten und Verkehrsbetrieben, die der Staat zum Verkauf angeboten hatte. Wer die Infrastruktur kontrollierte, war der wahre Beherrscher des Staates. Und Steinberg und Ishiyama, die Geschäftsführer der Stainless-Gruppe, standen auf der Lohnliste der Stellar News Agency.
    Es würde nun nicht mehr lange dauern, bis sein früherer Mitarbeiter Rajennko die Ministerrunde überredet hatte, auch Teile der Polizei und des Militärs zu privatisieren. Wieder würde Stainless den Mitbewerbern einen Schritt voraus sein und wieder würde Minister Rajennko dafür sorgen, dass Stainless für die entscheidenden Posten den Zuschlag bekam.
    Und dann fehlte nicht mehr viel für einen erfolgversprechenden Putsch.
    Katachara grinste. Die Spielfiguren wurden nach und nach auf die richtigen Felder manövriert. Das Schachmatt war unausweichlich.
    Die Kommunikationskonsole, die in die Rückenlehne des Fahrersitzes eingelassen war, piepte einen Rufton. Katachara streckte die Hand aus und betätigte eine Taste und der kleine Bildschirm wurde hell. Das Gesicht eines anderen Drobarianers erschien.
    »Guten Abend, Sir«, meldete er sich, »hier ist Kiraduri, Abteilung Spezielle Kommunikation.«
    »Guten Abend, Kiraduri. Dann kommunizieren Sie mal«, sagte Katachara mit einem müden Lächeln.
    »Sir, wir haben ein Gespräch zwischen Raymon Cartiers Raumschiff und seinem Firmensitz mitgeschnitten«, meldete der Techniker aufgeregt. »Das Gespräch wurde über einen unserer Relaissatelliten geroutet. Wir hatten eine Suchroutine programmiert, die uns meldete, sobald in einer Gesprächsverbindung mehr als einmal der Name von Clou Gallagher vorkommt …«
    »Ich bin mit Ihren Methoden vertraut«, unterbrach der SNA-Direktor die Ausführungen des jungen Drobarianers. »Kommen Sie zur Sache!«
    »Ja, Sir. Entschuldigung, Herr Direktor. Also, Cartier hat eine Verabredung mit Clou Gallagher an der kerianisch-drobarianischen Grenze«, sagte der Techniker erfreut.
    »Hat Cartier mit Gallagher selbst gesprochen?«, fragte Katachara scharf.
    »Nein, Sir. Vermutlich mit einem Angestellten. Da dieser aber sagte, er würde Gallagher die Nachricht überbringen, haben wir unseren Verbindungsmann bei der CCC kontaktiert, um zu überprüfen, ob sich Gallagher jetzt gerade dort aufhält. Die Bestätigung kam umgehend. Er ist da.«
    Katachara war plötzlich nicht mehr müde. Er beugte sich interessiert vor, um den Bericht des jungen Abhörspezialisten zu Ende anzuhören. »Sehr gut«, sagte er dann zufrieden, »Sie haben gute Arbeit geleistet. Hören Sie jetzt genau zu

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