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Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Titel: Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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Koffer. Mach mal auf!«
    Clou hatte das graubraune Packpapier inzwischen entfernt und hielt ein glänzendes schwarzes Metallgehäuse in den Händen, das im Neonlicht leicht schimmerte.
    »Was du da in der Hand hast, ist ein Speichermodul, das ich vor ein paar Monaten beim Aufräumen in meiner Schreibtischschublade gefunden habe. Eigentlich wollte ich es dir schon viel früher geben, aber irgendwie kam immer etwas dazwischen. Bei deinem letzten Besuch neulich waren wir ja so in Eile, dass mir das Geschenk erst nach deinem Abflug wieder eingefallen ist«, fuhr Cartier fort.
    »Das war vor einem Jahr«, raunte Clou Jedrell zu. Jedrell nickte.
    »Damit mir das nicht wieder passiert, habe ich mein Geschenk jetzt bei meinem neuen Chefingenieur hinterlegt. Und nun hast du es endlich bekommen«, sagte Cartier mit einem zufriedenen Lächeln. »Auf diesem Speichermodul befindet sich ein Back-up deines Bordcomputers – ich rede von dem Bordcomputer deines alten Frachters, nicht von dem aus der neuen Jagdmaschine.«
    Clou bemerkte, das seine Hände zitterten. »Trigger«, sagte er leise.
    »Als du mit Trigger zuletzt für Wartungsarbeiten in meiner Werft warst, haben Larry und seine Techniker ein routinemäßiges Back-up des Hauptspeichers gemacht. Durch Zufall wurde die Sicherungskopie nach eurem Abflug aber nicht gleich wieder überspielt, sondern landete unversehrt in dem Durcheinander auf meinem Schreibtisch. Ich war ziemlich überrascht, als ich dann feststellte, was ich für einen Schatz hier hatte!«
    Clou und Jedrell wechselten wortlos einen vielsagenden Blick.
    »Tja, den alten Trigger gibt es ja inzwischen nicht mehr«, sagte Cartier traurig, »aber mit diesen Daten könnte man ihn wiederauferstehen lassen. Du könntest die Informationen, welche die Persönlichkeit deines Schiffes ausmachen, von den irrelevanten Daten trennen und auf irgendeinen beliebigen Bordcomputer aufspielen. Wenn alles gut geht, wird Trigger an Bord des anderen Schiffes wieder aufwachen, so als wäre nichts geschehen. Das ist natürlich nur die Kurzfassung«, räumte Cartier schnell ein, »die Realität ist natürlich weitaus komplizierter. Da kommt einiges an Arbeit auf einen Programmierer zu, denn wenn Triggers Bewusstsein in einem anderen Bordcomputer wieder zu sich kommt, dann muss er mit den neuen Systemen harmonieren und kompatibel sein. Stell dir vor, Du transplantierst ihn in einen Raumkreuzer und überschreibst Teile der Systemsoftware, die für den Betrieb eines solchen Schiffes notwendig sind, mit einem zwanzig Jahre alten Code, der für einen Kompaktfrachter geschrieben worden ist.«
    »Also, jetzt wird es esoterisch«, winkte Jedrell ab.
    »Uullus Irw weiß, was zu tun ist«, sagte Cartier gutmütig, »du kannst ihm hundertprozentig vertrauen. Tja, das war es auch schon von mir. Ich hoffe, wir sehen uns bald mal gesund wieder.«
    Der Bildschirm wurde dunkel.
    Clou tätschelte das Speichermodul, als habe er ein kleines Haustier auf dem Schoß. »Wir dürfen keine Zeit verlieren«, sagte er entschlossen und stand auf.
    *

    Mit langsamen, beinahe ehrfürchtigen Bewegungen stellte Clou das schwarze Speichermodul auf die Werkbank, die Uullus Irw neben Clous Raumschiff aufgebaut hatte.
    Der teräische Ingenieur kniete auf einer Hoverplattform, die neben dem Cockpit schwebte, umgeben von einem Sammelsurium von Computerkomponenten, ausgebauten Schalttafeln und Instrumenten. Das schwarze, kantige Gesicht und die schneeweißen, schulterlangen Haare des bulligen Teräers waren schweißnass und schmutzig. »Die Jungs von Terrkel haben die Anschlüsse des Zentralgehirns wirklich gut versteckt«, brummte er mit grimmiger Anerkennung, »so als ob sie nicht gewollt haben, dass jemand daran herumspielt.«
    »Hauptsache, Sie können dieses Puzzle hinterher wieder zusammenbauen«, sagte Clou achselzuckend.
    »Hey!« Irw baute sich zu seiner vollen Größe auf und sah auf Clou herab. »Wenn das überhaupt jemand schafft, dann ich. Oder der Boss.«
    »Schon gut.« Clou hob beschwichtigend die Hände. »Ich habe natürlich keinen Zweifel an Ihren Fähigkeiten.«
    »Das wollte ich auch gemeint haben«, knurrte der Ingenieur und verschwand wieder in den Eingeweiden des Bordcomputers. Nach wenigen Minuten warf er Clou ein Kabel zu. »Hier. Stecken Sie das mal in den Anschluss von ihrer Speicherkiste.«
    »Warum?«, fragte Clou skeptisch.
    »Weil ich das sage, darum«, polterte der Teräer. »Nun machen Sie schon, oder soll ich runterklettern und alles

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