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Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Titel: Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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nur«, sagte das Schiff schnell, »damit ich weiß, worauf ich mich seelisch einstellen soll.«
    »Du hast gar keine Seele.«
    »Wer sagt das?«
    Ehe Clou antworten konnte, hörten sie erneut die Stimme des Funkoffiziers aus der Kommunikationskonsole. »Captain Darulon, folgen Sie bitte meinem Peilstrahl. Unser Kommandant möchte sich gerne persönlich mit Ihnen unterhalten.«
    *

    Von den Soldaten, die Clou im Hangar der Mobilen Einsatzzentrale
Gettysburg
erwarteten, hatte kein einziger in ihm den steckbrieflich gesuchten Terroristen erkannt. Zu sehr hatte sich Clou verändert, um den Fahndungsfotos auf den ersten Blick noch ähnlich zu sehen. Sein blonder Bart war noch länger geworden und die mangelnde Pflege in den langen Tagen im Cockpit hatte ihn struppig werden lassen. Seine Haare waren ebenfalls gewachsen und waren nun deutlich länger als bei seinem letzten öffentlichen Auftritt unter seinem richtigen Namen, damals während der Revolution auf Trusko VII. Die Bilder auf den Steckbriefen stammten größtenteils aus dieser Zeit.
    Außerdem waren die Kerianer offenbar nur zu gerne bereit, seine Geschichte zu glauben, er wolle hier zu dem Geschwader von Captain Aerion stoßen. Clou spürte, dass eine enorme Anspannung in der Luft lag, so als ob man nicht im Manöver sei, sondern im Krieg. Von der bevorstehenden Ankunft von Aerions schwarzen Abfangjägern versprachen sich die kerianischen Soldaten offensichtlich einiges. Dieses Wunschdenken ließ sie sogar für den Moment übersehen, dass ein allein fliegendes schwarzes Raumschiff der besagten Bauart ohne Anmeldung in diesen Sektor des Raums gekommen war und dass der Pilot eine gewisse Ähnlichkeit mit einem gesuchten Verbrecher aufwies.
    Als sich die Tür öffnete, die zum Büro des Einsatzleiters führte, fragte sich Clou, ob sich der Kommandant dieses Flottenverbandes auch so täuschen lassen würde. Jedenfalls war er bereit, seine Rolle als Captain Dwight Darulon bis zum Ende zu spielen. Entschlossen betrat er das Zimmer, während die Tür wieder hinter ihm geschlossen wurde.
    »Captain Dwight Darulon meldet sich zum Dienst, Sir«, sagte er und salutierte mit militärischer Präzision, ehe er registriert hatte, mit wem er eigentlich sprach.
    Major Thiram Philco sah Clou einen Moment lang sprachlos an und wechselte dann einen vielsagenden Blick mit dem Gast, der ihm gegenübersaß – einem kleinen, untersetzten Mann mit dünner werdenden dunklen Haaren, aus dessen faltenreichen Gesicht zwei wache Augen blickten.
    »Willkommen an Bord«, sagte Philco langsam.
    *

    »In den frühen Morgenstunden griff ein kerianisches Jagdgeschwader unter dem Kommando von Captain Sam Aerion ein Raumschiff auf, das sich in der Nähe des Asteroiden der Cartier Construction Company aufhielt, welcher gestern durch eine schwere Explosion zerstört worden war. An Bord des Raumschiffs hielt sich Cartiers Rechtsanwalt Pherson Kalep auf. Einzelheiten über den Vorfall sind derzeit nicht bekannt, Brancheninsider halten es jedoch nicht für ausgeschlossen, dass Kalep in die Zerstörung der Werft verwickelt sein könnte. Es wird spekuliert, dass es zwischen Cartier und Kalep zum Streit gekommen sein könnte. Von Raymon Alejandro Cartier, dem Inhaber der Cartier Construction Company, fehlt seit gestern jede Spur. Zuletzt wurde er vor etwa zwei Wochen in Begleitung der kerianischen Premierministerin Delanne und des Bürgerrechtlers Xavier Gonzales in der Öffentlichkeit gesehen«, sagte der Nachrichtensprecher der Stellar News Agency mit einem dünnen Lächeln. »Kommen wir nun zum Sport …«
    General Verne Tulan schaltete die Kommunikationskonsole kopfschüttelnd ab und drehte sich zu den beiden Männern um, die ihm gegenübersaßen.
    Pherson Kalep, ein unscheinbarer Mann, fuhr sich zitternd mit den Fingern durch die strähnigen Haare. »Die versuchen, mir was anzuhängen«, stammelte er fassungslos. »Ich habe mit der Explosion nichts zu tun, glauben Sie mir …«
    »Ich glaube ihm, Sir«, wandte sich der andere Gast nun an den Verteidigungsminister. Captain Sam Aerion war ein drahtiger, hochgewachsener Offizier, der direkt einem Werbeplakat des Rekrutierungsbüros der kerianischen Streitkräfte hätte entstiegen sein können. »Ich halte es für unwahrscheinlich, dass Mister Kalep den Schaden verursacht haben kann.«
    »Und warum?«, fragte Tulan scharf.
    Aerion zählte die Argumente an den Fingern ab. »Zum einen haben wir an den herumdriftenden Schiffswracks die Spuren eines

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