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Gallaghers Tochter (German Edition)

Gallaghers Tochter (German Edition)

Titel: Gallaghers Tochter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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zusammenzuckte. »Diese Trottel«, zischte er, »in der ganzen Republik Terra wimmelt es von Informanten für uns, uns ausgerechnet unsere Diplomaten verdächtigen sie als Spione? Was sind das nur für blinde Narren …«
     
    Rajennko legte die Stirn in Falten. »Vielleicht nur ein Vorwand. Oder die Vorstufe für eine demonstrative Ausweisung unseres diplomatischen Korps.«
     
    »Wenn unsere Diplomaten ausgewiesen werden«, fauchte Katachara, »oder gar verhaftet … dann provoziert die Erdregierung einen Krieg mit uns. Einen Krieg, den sie nicht gewinnen kann.«
     
    »Äh … Ja, Chef.«
     
    Katachara saugte an seiner Pfeife. »Sorgen Sie dafür, dass diese Botschaft auf der Erde ankommt, mein guter Iljic.«
     
    »Selbstverständlich, Chef. Ich werde mich sofort darum kümmern.« Rajennko trank seinen restlichen Kaffee aus und wollte schon aufspringen, da gebot ihm Katachara mit einer unmissverständlichen Geste, sitzen zu bleiben.
     
    »Es gibt da noch etwas«, sagte Katachara langsam, »eine winzige kleine Komplikation … so unbedeutend, dass ich sie kaum zu erwähnen wage … Erinnern Sie sich eigentlich noch an die Freie Volkspartei?«
     
    Rajennko stutzte. Die Freie Volkspartei von Symirus – Primwelt S, wie der Planet im heute üblichen Sprachgebrauch hieß – war in der Vergangenheit oft ein Unruheherd gewesen. Nicht, dass Symirus an sich eine stabile Regierung gehabt hätte, oh nein: Von einer Militärdiktatur über eine konstitutionelle Monarchie bis hin zur Demokratie hatten die schuppigen Reptiloiden in schneller Folge die verschiedensten Staatsformen gehabt, bis der Planet als Primwelt S der Galaktischen Allianz beigetreten war.
     
    Die meiste Zeit hatte die Freie Volkspartei seinerzeit in der Opposition verbracht, was einige ihrer charismatischeren Politiker jedoch nicht daran gehindert hatte, sich massiv in die Innen- und Außenpolitik von Symirus einzumischen. Dabei war die Partei auch nicht vor Morden an ihren politischen Gegnern zurückgeschreckt, und in einem Anflug von Größenwahn hatte sogar mal ein hoher Funktionär der Freien Volkspartei versucht, das benachbarte Sonnensystem Oea ›im Namen und zum Wohle des symirusischen Volkes‹ gewaltsam zu annektieren.
     
    »Seit dem Beitritt zur Allianz hat man so gut wie nichts mehr von denen gehört«, sagte Rajennko nachdenklich, »die meisten von denen dürften damals in den Untergrund gegangen sein.«
     
    Katachara nickte ernst. »Richtig. Und wie es scheint, formieren sie dort seit einiger Zeit eine Widerstandsbewegung.«
     
    »Eine … eine Widerstandsbewegung?« Rajennkos Nackenhaare richteten sich alarmiert auf.
     
    »Ja«, Katachara kaute auf seiner Pfeife herum, »und was mich ein wenig beunruhigt, ist die Tatsache, dass es der Partei allmählich gelingt, auf breiter Front Lobby gegen uns zu machen.«
     
    »Aha«, sagte Rajennko gedehnt. Er dachte angestrengt nach. »Könnten wir nicht … wenn es uns gelingt, einige einflussreiche Persönlichkeiten auf Primwelt S auf unsere Linie einzuschwören, die dann … äh … eine Signalwirkung auf die Bevölkerung haben und quasi als Gegenbewegung zu den Bemühungen der Freien Volkspartei …«
     
    »Die Idee ist gut«, stimmte Katachara mit einem wissenden Lächeln zu, »und zwar so gut, dass unser Gegner bereits angefangen hat, sie umzusetzen. Schauen Sie mal, was sehen Sie hier?«
     
    Der Drobarianer zupfte ein altmodisches zweidimensionales Foto aus den Unterlagen auf seinem Schreibtisch und schob es zu Rajennko hinüber. Dieser griff danach, betrachtete es einen Moment lang und pfiff dann leise anerkennend durch die Zähne, als er den Menschen und den Symirusen erkannte, welche auf dem Bild zu sehen waren.
     
    »Senator Nnallne«, sagte er staunend, »eine der schillerndsten Persönlichkeiten auf dem politischen Parkett von Primwelt S. Ehemaliger Sonderbotschafter des symirusischen Kaisers, Generalkonsul von Symirus beim kerianischen König, später Staatssekretär der symirusischen Handelsmarine … aber ich dachte, Nnallne und die Freie Volkspartei sind alte Feinde?«
     
    »Waren sie auch. Bis vor Kurzem«, entgegnete Katachara säuerlich, »aber der gemeinsame Wunsch, ihre geliebte Heimatwelt aus der Galaktischen Allianz herauszulösen, hat aus alten Kontrahenten offenbar Verbündete gemacht, wie unsere Agenten dort mir mitteilten. Genau das ist es, was ich vorhin meinte.«
     
    »Und der Mann da … das ist doch Ota Jedrell, oder?« Rajennko zeigte mit nervös zitterndem

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