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Gallaghers Tochter (German Edition)

Gallaghers Tochter (German Edition)

Titel: Gallaghers Tochter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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neben ihm auf Anweisungen wartete.
     
    »Und außerdem«, fügte Christeen schnippisch hinzu, »hast du selbst gesagt, dass du jetzt in ein Alter kommst, in dem man jeden Geburtstag so feiern sollte, als wäre es der letzte.«
     
    Cartier zuckte resignierend mit den Achseln. Der Altersunterschied zwischen ihm und seiner Frau betrug lediglich zehn Jahre, doch Christeen schaffte es mit ihrem Tonfall, es so klingen zu lassen, als lägen ganze Generationen zwischen ihnen.
     
    »Stellen Sie die Kameras irgendwo hin, wo sie nicht im Weg stehen!«, herrschte er den Symirusen an. »Und du«, er drohte Christeen schelmisch mit dem Zeigefinger, »wir sprechen uns noch.«
     
    Sie lächelte und wandte ihre Aufmerksamkeit wieder dem Chefkoch zu, welcher weitergeredet hatte, ohne zu bemerken, dass Christeen zwischenzeitlich eine Unterhaltung mit ihrem Mann geführt hatte.
     
    »Mister Cartier?«, fragte eine höfliche Stimme.
     
    Cartier schloss die Augen und massierte sich mit den Zeigefingern die Schläfen. Der Ingenieur erkannte seinen Butler Jamie, ohne hinsehen zu müssen. »Was ist jetzt wieder, Jamie?«
     
    »Ein Anruf für Sie.«
     
    »Ist es wichtig?«
     
    »Kann man wohl sagen, Sir«, entgegnete Jamie leise, »es ist der Generaldirektor.«
     
    »Katachara?« Cartier ließ den Kopf hängen. »Der hat mir zu meinem Glück heute noch gefehlt.«
     
    *
     
    Cartier nahm an der Kommunikationskonsole in seinem Arbeitszimmer Platz. Der Sekundärbildschirm zeigte ihm, dass ein Anruf mit höchster Priorität in Wartestellung lag. Als er die Verbindung herstellte, wurde der Hauptmonitor hell und zeigte ihm ein dreidimensionales Abbild des Regierungschefs der Galaktischen Allianz.
     
    »Generaldirektor Katachara«, sagte Cartier mit einem gezwungenen Lächeln, »wie schön, lange nichts von Ihnen gehört zu haben.«
     
    »Ich habe jetzt keine Zeit für Ihre Scherze, Mister Cartier«, erwiderte der Drobarianer ungerührt. »Wir befinden uns im Krieg mit der Erdregierung.«
     
    Cartier war sprachlos. Mit allem hatte er gerechnet, sogar mit verfrühten Geburtstagswünschen, aber nicht mit diesen Neuigkeiten. Der alte Drache schafft es immer wieder, seine Gesprächspartner zu überraschen, dachte er anerkennend. Nun gut, es hatte schon seit geraumer Zeit die wildesten Gerüchte über eine mögliche Eskalation des schwelenden Konflikts zwischen der Erde und der Allianz gegeben, aber ein Krieg … Cartier schüttelte wie betäubt den Kopf. »Seit wann?«
     
    »Seit heute Morgen. Die Information ist noch nicht durch alle Instanzen der Zensur«, sagte Katachara mit einem entschuldigenden Lächeln, »aber zur nächsten vollen Stunde sollten alle Redaktionen den entsprechenden Bericht vorliegen haben.«
     
    Und warum kommen Sie damit zu mir?, hätte Cartier am liebsten gefragt, doch er riss sich zusammen. »Wo … wo hat es denn geknallt?«, stieß er hervor.
     
    »Geknallt«, echote Katachara pikiert, »geknallt hat es, wenn man einen so pietätlosen Ausdruck in dieser Situation für angebracht hält, ausgerechnet in der demilitarisierten Zone von Trellbe und Bulsia.«
     
    »Trellbe und Bulsia«, wiederholte Cartier langsam. »Also haben die Erdlinge schon fast den Fuß auf unserer Türschwelle, was?«
     
    Katachara ignorierte Cartiers Bemerkung. »Es gibt zwei theoretische Ziele, die die Strategen auf der Erde anvisiert haben könnten. Das eine erscheint mir persönlich eigentlich zu abwegig, daher halte ich das andere für wahrscheinlicher. Und deshalb wollte ich Sie sprechen.«
     
    Cartier wurde bleich. »Die Werften!«
     
    Der Drobarianer nickte. »Wir haben Grund zu der Annahme, dass eines der ersten Ziele der terranischen Schiffe unsere Raumschiffswerften sein werden, um … nun ja, unsere Nachschublinien zu unterbrechen. Und Ihnen gehören wichtige Anlagen auf Oea und Primwelt S, welche sich als potenzielle Ziele eignen.«
     
    »Meinen Sie?« Cartier warf dem Drobarianer auf dem Monitor einen prüfenden Blick zu.
     
    Katachara saugte nachdenklich an seiner Pfeife und stieß eine Rauchwolke aus. »Wenn ich an deren Stelle wäre …«
     
    »Wenn ich an deren Stelle wäre«, brauste Cartier auf, »wäre es mir eine persönliche Genugtuung, auf dem direkten Weg nach Primwelt K zu kommen und Ihnen in den Hintern zu treten, Herr Generaldirektor!«
     
    Katachara gestattete sich ein amüsiertes Glucksen. »Das ist eigentlich genau die Alternative, die ich für abwegig halte. Im Gegensatz zu Ihnen, mein Lieber, liegt

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