Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gallaghers Tochter (German Edition)

Gallaghers Tochter (German Edition)

Titel: Gallaghers Tochter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
Vom Netzwerk:
sogar bereit, Ihnen zuzustimmen … allerdings liegt mir eine vertrauliche Information unseres Geheimdienstes vor, welche ich Ihnen und Ihren Kollegen bislang aus Sicherheitsgründen vorenthalten musste.«
     
    »Ich höre.«
     
    »Es verhält sich so, dass die Erdregierung derzeit weniger als zwei Dutzend Kriegsschiffe der Klasse Schwerer Kreuzer unterhält. Für den Unterhalt der restlichen fünfzehn Schiffe, die zum Teil schon vor über zehn Jahren angeschafft wurden, fehlen der Erde schlicht die Ressourcen.« Katachara zündete seine Pfeife an und sog daran, um das Feuer anzufachen. »Wenn wir also davon ausgehen dürfen, dass je sechs Schiffe bei Bulsia und Trellbe stationiert sind und vielleicht ein weiteres halbes Dutzend zur Heimatverteidigung zurückgehalten wird, befinden sich derzeit noch maximal sechs Schiffe im Anflug, vielleicht auch weniger, und damit sind wir wieder bei dem mysteriösen dritten Flottenverband, von dem Ihre Quelle sprach, General. Was uns jetzt gegenübersteht, ist bereits die ganze Invasionsflotte.«
     
    Tulan atmete tief ein. »Ich verstehe.«
     
    »Wie viele Schiffe der gleichen Klasse haben wir dem entgegenzusetzen?«
     
    Der General dachte kurz nach. »Fünf Schwere Kreuzer sind bereits unterwegs nach Trellbe, fünf weitere sind in der Nähe von Bulsara geparkt und –«
     
    »Vergessen Sie jetzt endlich mal Bulsara«, unterbrach ihn Katachara gereizt, »das soll nun wirklich nicht unser Problem sein!«
     
    »Ich kann die Schiffe mühelos nach Trusko oder Hokata verlegen, das wären die nächsten Nachbarn«, konterte Tulan, »damit wären die dort stationierten Schiffe frei für andere Verwendung. Lassen Sie mich überlegen … ich kann insgesamt rund fünfundzwanzig Schiffe mobilisieren und habe dann immer noch drei Kreuzer als eiserne Reserve im Orbit um jede Primwelt.«
     
    Katachara nahm einen langen Zug von seiner Pfeife. »Und das weiß die Erdregierung. Wenn deren Geheimdienst auch nur halb so gut funktioniert wie unser eigener, ist die Erde über unsere Flotte bestens im Bilde. Womit sich nun die Frage aufdrängt …«
     
    »Warum greift man einen Gegner an, der ganz offensichtlich überlegen ist?«, führte Tulan den Gedanken zu Ende.
     
    Katacharas Stachelkamm richtete sich knisternd auf. »Wenn ich an deren Stelle wäre … dann wüsste ich, was ich zuerst angreife!«
     
    *
     
    Raymon Alejandro Cartier, Raumschiffingenieur und Konzerngründer, fühlte sich in seinem eigenen Haus fremd. Das ständige Kommen und Gehen der Handwerker, Köche und Serviceroboter machte ihn nervös. Die einen dekorierten seine Villa komplett neu und bereiteten alles für den großen Empfang am morgigen Abend vor, die anderen bauten bereits die Tafel und das Buffet auf und verwandelten Christeens Küche in einen wahr gewordenen Albtraum. Und ab und zu klingelten Kuriere an der Tür und lieferten die ersten Geschenke an.
     
    Dabei war sein siebenundsechzigster Geburtstag erst morgen, dachte Cartier zerknirscht. Anscheinend gab es noch immer Leute, die das Prinzip der Just-in-Time-Lieferung nicht begriffen hatten.
     
    »Wohin mit den Kameras?«
     
    Cartier drehte sich verblüfft um und sah in die nervös zuckenden Augen eines pummeligen Symirusen, der eine Kiste mit der Aufschrift ›Zerbrechlich‹ trug. »Was denn für Kameras?«
     
    »Kameras«, sagte der Symiruse langsam, jede einzelne Silbe betonend, »um das große Ereignis aufzuzeichnen.«
     
    »Was denn für ein –«
     
    »Die habe ich bestellt, Schatz«, trällerte Christeen im Vorbeigehen, während sie eine angeregte Diskussion mit dem Chefkoch führte.
     
    »Moment.« Cartier hielt den Arm seiner Frau fest und drehte sie zu sich herum. »Was soll das?«
     
    Sie sah ihn mit einem unschuldigen Augenaufschlag an. »Was denn?«
     
    »Die Kameras«, sagte er anklagend.
     
    »Um das große Ereignis aufzuzeichnen«, ergänzte der Symiruse eifrig.
     
    »Sie halten sich da schön raus«, knurrte Cartier gereizt, ehe er sich wieder Christeen zuwandte. »Wir reden hier noch nicht mal von einem runden Geburtstag. Was soll das ganze Theater? Wieso können wir nicht in kleinem Kreis feiern?«
     
    »Weil siebenundsechzig hier auf Oea eine Glückszahl ist«, erinnerte sie ihn geduldig, »und man es uns sehr übel nehmen würde, wenn wir einfach so darüber hinweggehen würden. Darum. Denk an deine gesellschaftliche Stellung, Schatz!«
     
    Cartier starrte den Symirusen finster an, der immer noch regungslos mit seiner Kiste

Weitere Kostenlose Bücher