Gallaghers Tochter (German Edition)

schnellten wieder hoch, mit ausgestreckten Zeigefingern, welche auf seine beiden Gesprächspartner zeigten. »Sie kommen mit. Sie beide. Clou als mein Bodyguard … und um für seinen späteren Job zur Stelle zu sein. Sie, Doktor, werden ihn medizinisch betreuen, bis er wieder völlig genesen ist.«
     
    »Als seine persönliche Fitnesstrainerin?« Paneema warf Clou einen amüsierten Seitenblick zu. »Ich bin eigentlich nicht dazu ausgebildet, wissen Sie …«
     
    »Fein.« Rajennko klatschte in die Hände. »Dann haben wir ja was gemeinsam. Ich bin auch nicht zum Politiker ausgebildet worden, und trotzdem mache ich den Job jetzt.«
     
    Clou sah ungeduldig auf die Uhr. »Wann fliegen wir?«
     
    *
     
    Katachara klopfte nachdenklich seine Pfeife im Aschenbecher aus. Die verkohlten Flocken, die vor Kurzem noch feinster drobarianischer Tabak gewesen waren, lösten sich nur widerstrebend aus dem hölzernen Pfeifenkopf.
     
    »Einen Whisky könnte ich Ihnen anbieten, General«, sagte er langsam. »Mehr habe ich leider nicht greifbar.«
     
    Verne Tulan winkte dankend ab. »Ich trinke nicht mehr, Herr Generaldirektor.«
     
    »Sie werden bald wieder damit anfangen, glauben Sie’s mir«, sagte Katachara süßlich, »wir gehen unruhigen Zeiten entgegen.«
     
    »Damit könnten Sie sogar recht haben.« Tulan saß kerzengerade in dem Besuchersessel, auf halbem Wege zwischen Katacharas Schreibtisch und der Tür seines Büros. »Es gibt schlechte Neuigkeiten von Bulsia.«
     
    »Bulsia ist also gefallen«, kam Katachara dem General zuvor, »ich dachte mir schon so etwas, als ich hörte, dass Sie persönlich herkommen wollten.«
     
    »Bulsia und Trellbe sind nun komplett in der Hand der Erdregierung«, nickte Tulan, »und in jedem der beiden Systeme liegt ein Flottenverband von je einem halben Dutzend Raumkreuzer vor Anker. Noch immer keine Spur von dem dritten Flottenverband, der angeblich unterwegs sein soll.«
     
    Katachara nickte langsam. »Wenn es ihn überhaupt gibt.«
     
    »Wenn es ihn gibt, was ich glaube, dann ist er offenbar zu einem Punkt unterwegs, der deutlich diesseits der Grenze liegt«, sagte Tulan, »möglicherweise ist eine der Primwelten das nächste Ziel. Vielleicht sogar Primwelt K.«
     
    »Vielleicht«, sagte Katachara, »aber vielleicht sollen wir auch nur glauben, dass es diesen mysteriösen dritten Flottenverband gibt.«
     
    Als Tulan schwieg, fuhr Katachara fort: »Mir bereiten im Moment die beiden terranischen Verbände, von denen wir definitiv wissen, viel mehr Sorgen. Mit Trellbe und Bulsia hat die Erdregierung nun einen – wie sagt man beim Militär? – Truppensammelpunkt?«
     
    »Ein Dutzend Schwerer Raumkreuzer plus ihre Begleitschiffe, direkt an der Grenze geparkt«, grollte Tulan. »Ein Bollwerk.«
     
    »Ein Bollwerk ist es nur, wenn es sich um eine stationäre Einheit handelt«, widersprach der Drobarianer, »aber das ist es nicht.«
     
    Tulan hob fragend eine Augenbraue. »So?«
     
    Katachara begann, seine Pfeife erneut zu stopfen. »Ich bin vielleicht kein Soldat, aber ich besitze das, was Ihre Spezies gemeinhin als ›gesunden Menschenverstand‹ bezeichnet. Wir reden von zwölf Raumschiffen, richtig?«
     
    »Raumkreuzer«, korrigierte Tulan ihn, »Schwere Raumkreuzer.«
     
    »Ein Raumkreuzer ist auch ein Raumschiff«, sagte Katachara gleichgültig, »wenn auch ein sehr, sehr großes. Zugegeben. Der Zweck eines Raumschiffs besteht darin, seine Besatzung von Planet A zu Planet B zu bringen. Ich bin der festen Überzeugung, dass sich die irdischen Schiffe nicht sehr lange in den Systemen Bulsia und Trellbe aufhalten werden. Sie werden weiter vorstoßen, und zwar schnell. Schneller, als sie glauben, dass wir es erwarten.«
     
    Tulan schüttelte energisch den Kopf. »Zwölf Schiffe sind zwar beeindruckend, aber nicht genug, um einen Krieg gegen die Allianz zu führen. Ich bin davon überzeugt, dass die Erde weitere Schiffe entsenden wird, und erst wenn der Truppenaufmarsch abgeschlossen ist, werden sie angreifen. Dann treten vielleicht auch die Schiffe des fehlenden dritten Flottenverbandes in Erscheinung, die im Schutz des Hyperraums schon tief in unser Gebiet vorgestoßen sind. Ich möchte Sie bitten, mir freie Hand zu geben, damit ich Trellbe und Bulsia jetzt sofort angreifen kann, um die Invasion zurückzuschlagen und der Erdregierung ihre Illusionen zu nehmen, man könnte ungestraft –«
     
    Katachara hob die Hand. »Ich verstehe Ihren Gedankengang, General, und ich wäre