Gallaghers Tochter (German Edition)

Titel: Gallaghers Tochter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop

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Stimme. Er funkelte Rajennko mit schwarzen Augen, die unter buschigen Augenbrauen versteckt lagen, gereizt an.

    »Die Schiffe der Erdregierung sind in unmittelbarer Nähe zu Primwelt K aus dem Hyperraum gekommen, während unser Verband gerade in Sonnennähe patrouillierte«, dröhnte er. »Als wir zurückeilten, hatten unsere Gegner bereits eine neuartige Waffe eingesetzt, um die Hauptstadt anzugreifen. Nach einem kurzen, aber heftigen Schusswechsel mit den Geleitschiffen unserer Gegner haben sich diese dann durch einen Sprung in den Hyperraum gerettet.«

    »Verstehe«, sagte Rajennko und wechselte einen Blick mit Doktor Paneema, die links von ihm Platz genommen hatte. »Wissen wir schon etwas über diese mysteriöse Waffe?«

    Donovan schüttelte den Kopf. »Bedaure, nein. Unsere Analysten sind gerade dabei, die Aufzeichnungen von dem Überfall im Detail durchzugehen. Außerdem haben wir Spähtrupps ausgesandt, die sich auf der Planetenoberfläche ein Bild von den Ausmaßen der Schäden machen sollen. Zur Stunde wissen wir noch nichts über die Herkunft der Waffe, nichts über die Art der Strahlen, die sie verwendet, und auch nichts über die Wirkung … abgesehen von dem, was wir von hier oben mit unseren eigenen Augen und unseren Messinstrumenten feststellen können.«

    Rajennko schürzte die Lippen. »Das ist nicht viel.«

    Donovan nickte bedächtig. »Wir haben lediglich die Transpondersignale der terranischen Schiffe registrieren und auswerten können. Der Kreuzer, welcher mit der neuen Waffe ausgestattet war, identifizierte sich als Peacemaker . Die anderen Schiffe waren die Irresistible, die Intrepid, die Dauntless, die Fearless und die Intimidator. «

    »Peacemaker«, wiederholte Rajennko kopfschüttelnd, »was für ein makaberer Scherz.«

    »Möglicherweise eine Anspielung auf einen antiken Trommelrevolver gleichen Namens«, sagte Donovan, »Unsere Analysten vermuten, dass sich in der Wahl der Schiffe eine verschlüsselte Botschaft versteckt.«

    Rajennko lachte heiser. »Psychologische Kriegsführung? Ich denke, der Einsatz der Peacemaker ist schockierend genug. Mit der Zerstörung unserer Hauptstadt hat uns die Erdregierung eine sehr eindeutige Botschaft zukommen lassen, wenn Sie mich fragen.«

    Unter den versammelten Offizieren entstand zustimmendes Gemurmel. »Wie Sie meinen«, erwiderte Donovan gleichgültig.

    »Was unsere nächsten Schritte angeht«, sagte Rajennko behutsam, »so müssen wir nun sehr kurzfristig eine Reihe von Entscheidungen treffen. Da wir davon ausgehen müssen, dass der Generaldirektor und sein Ministerrat bei der Zerstörung der Hauptstadt ums Leben gekommen sind, nehme ich bis auf Weiteres kommissarisch die Amtsgeschäfte wahr. Ich habe bereits begonnen, führende Politiker auf den anderen Primwelten zu kontaktieren, um eine Interimsregierung auf die Beine zu stellen.«

    Donovan nickte ernst. »Das ist sehr vernünftig, Mister Rajennko. Bitte sehen Sie mir nach, wenn ich Ihnen angesichts der heutigen Ereignisse zu Ihrer neuen Funktion nicht gratulieren kann.«

    Rajennko verzog die Mundwinkel. »Wir leben in schwierigen Zeiten, Captain Donovan.«

    Ein symirusischer Offizier am anderen Ende des Tisches hob schüchtern die Hand. »Sir, wie lauten Ihre Befehle an uns?«

    Rajennko lächelte dünn. »Was die Flotte und insbesondere die Heimatverteidigung betrifft, so erwarte ich, dass sich unsere Schiffe bis auf Weiteres nicht in Kampfhandlungen verwickeln lassen. Geschossen wird nur in Notwehr. Im Moment sind wir ausreichend mit uns selbst beschäftigt, und ein Krieg ist das Letzte, was wir in diesen Tagen brauchen können. Sobald die Interimsregierung steht, werden wir auch eine gemeinsame Linie hinsichtlich unserer Einstellung zu der Bedrohung durch die Erdregierung definieren. Mittelfristig müssen wir versuchen, die Krise zu entschärfen. Unser Fernziel muss es sein, die bisherigen gutnachbarschaftlichen Beziehungen wieder herzustellen.«

    Nach einer Schrecksekunde wurde den Offizieren die Bedeutung von Rajennkos Worten klar. Im nächsten Moment sprachen alle durcheinander, und Rajennko musste wirklich suchen, um noch ein freundliches Gesicht zu entdecken. Donovan pochte mit der Faust auf den Tisch und verschaffte sich so Gehör.

    »Soll das etwa heißen, dass wir den Tod von Millionen von Kerianern nicht vergelten werden? Wollen Sie damit sagen, dass wir diese Niederlage einfach so hinnehmen sollen, ohne