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Gallaghers Tochter (German Edition)

Gallaghers Tochter (German Edition)

Titel: Gallaghers Tochter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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der Peacemaker geblieben, alles hatte sich in Asche verwandelt.
     
    Was der heutige Tag für seinen Konzern und sein Geschäft bedeutete, konnte er noch gar nicht absehen. Er hatte Mitarbeiter verloren, Geschäftspartner, Lieferanten, Kunden, zwei Fabriken, Immobilien, ein paar Raumschiffe, wichtige Dokumente und Daten … all das war unwiederbringlich verloren. Cartier fragte sich, ob man jemals würde ermitteln können, wie viele Menschen, Drobarianer, Symirusen, Teräer und andere Lebensformen heute letztendlich gestorben waren. Er jedenfalls glaubte keinen Moment lang den Beteuerungen des Nachrichtensprechers, dass man nichts unversucht lassen würde, in der Trümmerwüste Überlebende zu finden und zu bergen. Lachhaft!
     
    Cartier sah mit leerem Blick in das verlöschende Kaminfeuer. In Momenten wie diesem schämte er sich dafür, in seinem Leben jemals für die Erdregierung gearbeitet oder mit ihr Geschäfte gemacht zu haben. Nun war endgültig klar, wer seine Feinde waren.
     
    Paradoxerweise hätte diese Situation ausgerechnet Katachara zwangsläufig zu seinem Verbündeten gemacht; Katachara, der drobarianische Intrigant, der wahrscheinlich schuld daran war, dass der gute alte Clou seit Jahren in irgendeinem finsteren Verlies dahinschmachtete. Katachara, der auf nicht ganz saubere Art und Weise an die Macht gekommen war und seitdem rücksichtslos am Aufbau seiner Galaktischen Allianz arbeitete; Katachara, der ihn heute Morgen nochmals angerufen hatte, um ihn zur Wachsamkeit vor einem möglicherweise unmittelbar bevorstehenden Angriff der irdischen Raumflotte zu mahnen – und sich beiläufig nach Informationen über Ota Jedrell zu erkundigen, quasi als Gegenleistung für die Warnung.
     
    Nun aber sah es so aus, als ob Katachara selbst dem von ihm prophezeiten Überfall zum Opfer gefallen war. Jedenfalls hatte man seit den Schüssen der Peacemaker nichts mehr von Katachara gehört. Hätte er wider Erwarten überlebt, so wäre er sicher unmittelbar nach dem Angriff vor die Kameras getreten und hätte eine glühende Propagandarede gehalten, dachte Cartier. Das Einzige, was nun aber glüht, sind seine rauchenden Überreste.
     
    »Friede seiner Asche«, nuschelte Cartier und leerte sein Glas in einem Zug.
     
    Und dann war da noch diese merkwürdige Textnachricht gewesen, die heute Abend für ihn hinterlassen worden war. Jemand namens Iljic Rajennko hatte unmittelbar nach dem Angriff auf Primwelt K versucht, sich mit dem Ingenieur in Verbindung zu setzen, ihn aber nicht erreicht. Rajennko … Cartier hatte lange nachdenken müssen, ehe ihn der Name an etwas erinnerte. Dann aber fiel ihm ein, dass er vor Jahren einmal flüchtig Kontakt mit jemandem aus Katacharas Dunstkreis gehabt hatte, der so hieß. Rajennko, richtig …
     
    ›Baue Interimsregierung auf. Experte Ökonomie gesucht. Interesse?‹ waren die wenigen Worte, die Rajennko ihm übermittelt hatte – verbunden mit der Ankündigung, sich am nächsten Tag wieder bei ihm zu melden. Cartier kratzte sich am Kopf und rieb sich müde die geschwollenen Augen. Vielleicht sollte er eine Mütze voll Schlaf nehmen, damit er morgen früh – heute früh, verbesserte er sich – frisch und ausgeruht war, wenn Rajennko anrief.
     
    Widerwillig stand er auf und reckte seufzend seine eingeschlafenen Glieder. Es war schon ein verrücktes Universum dort draußen, und irgendwo war sein Sohn mittendrin. Er konnte nur hoffen, dass Armand seinen kleinen Abenteuerurlaub genoss und dass Jedrell ihn nicht in zu gefährliche Aktionen verwickelte.
     
    *
     
    Clou ging in seinem Quartier ruhelos auf und ab wie ein gefangenes Tier in seinem Käfig.
     
    Was sollte er nur tun?
     
    Sein Schädel brummte von dem Überfluss an Informationen, die er aufgenommen hatte. Er hatte in der letzten Stunde eine Unmenge von Dingen gelernt, die ihn zutiefst erschütterten. Wenn das, was in der Bordbibliothek stand, stimmte … Clou schüttelte den Kopf und weigerte sich, den Gedanken zu Ende zu denken.
     
    Iljic hat mir ein Märchen erzählt, erkannte er verbittert. Die Frage ist, warum?
     
    Clou hatte sich von der Flut von Fakten, die auf ihn eingestürmt war, nur einen Bruchteil merken können. Was ihm aber bei dem Durchstöbern der Datenbanken immer klarer geworden war, war die Tatsache, dass zwischen dem, was ihm Iljic über Katachara und sich selbst erzählt hatte, in einem krassen Widerspruch stand zu dem, was die offiziellen Quellen berichteten.
     
    So war zum Beispiel Iljics

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