Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gallaghers Tochter (German Edition)

Gallaghers Tochter (German Edition)

Titel: Gallaghers Tochter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
Vom Netzwerk:
gewesen war, würden sie Primwelt T bereits wieder verlassen haben.
     
    Wenn alles gut ging.
     
    Jedrell hatte eingewilligt. Zum einen, weil er selbst keine originellere Idee gehabt hatte; zum anderen, weil dies endlich eine Gelegenheit für Armand bot, sich im Team nützlich zu machen. Der Junge hatte sich in den letzten Wochen zwar recht gut in die Mannschaft eingelebt, aber ihm fehlte jegliche Erfahrung. Je mehr er aktiv in die Mission einbezogen wurde, desto besser.
     
    »Ach so. Wegen der Flugsicherung, meinst du«, sagte Pprall nachdenklich. »Okay, die Bullen haben sicherlich ihre eigene These dazu, wer hier mit dem Schiff von Armands Mama durch die Gegend kurvt.«
     
    »Sie wissen es«, erinnerte ihn Jedrell, »spätestens seit der Geschichte mit Vic Vazco.«
     
    »Scheiße«, brummte der Symiruse, »erinnere mich bloß nicht daran.«
     
    »Wir dürfen also davon ausgehen, dass die lokale Polizei das Schiff nach der Landung filzen wird«, fügte Jedrell hinzu und stieß einen theatralischen Seufzer aus.
     
    Einige Augenblicke herrschte gespannte Stille im Cockpit. Dann dämmerte es Pprall allmählich, worauf sein Freund hinauswollte. »Nein. Nein! Das ist nicht dein Ernst, Boss!«
     
    Jedrell breitete in einer Geste der Ohnmacht die Arme aus. »Haben wir eine Wahl?«
     
    Der Symiruse rutschte unruhig auf seinem Sitz hin und her. »Du weißt genau, wie ich das hasse!«
     
    Jedrell zuckte gleichgültig mit den Schultern. »Rara ist schon dabei, unsere Ausrüstung fertig zu machen. Ich gebe dir jetzt besser deine Pille. Wir springen ab, sobald wir die obersten Atmosphärenschichten passiert haben.«
     
    Pprall blickte finster auf die Halbkugel des Planeten, die inzwischen die gesamte Breite des Cockpitfensters ausfüllte. »Scheiße!«
     
    »Was?«, fragte Jedrell.
     
    »Wir fliegen nicht nur an den Arsch des Universums, wir machen auch noch einen Kopfsprung hinein.«
     
    *
     
    Er fand sie im Aufenthaltsraum. Sie starrte stur aus dem Panoramafenster, die Arme vor der Brust verschränkt, und drehte sich nicht um, als er eintrat.
     
    »Was … was war das da gerade?«, fragte Armand nach einigen schweigsamen Augenblicken.
     
    Charlene zuckte gleichgültig mit den Schultern.
     
    Eine Weile stand er schweigend neben ihr. Sheriff Dack stapfte rasselnd herein, sah sich nachdenklich um und verließ den Aufenthaltsraum Sekunden später, ohne etwas gesagt zu haben.
     
    »Dieser Kuss …«, sagte Armand mit zitternder Stimme, »das war doch nicht nur Show.«
     
    Nichts deutete darauf hin, dass die junge Frau ihn gehört hatte. Sie machte keine Anstalten, auch nur seine Anwesenheit irgendwie zur Kenntnis zu nehmen.
     
    »Oder?«, ergänzte er nach einigen Minuten peinlicher Stille.
     
    Charlenes Schultern bebten, und erst jetzt bemerkte er, dass sie weinte. Unsicher trat er näher und legte ihr die Hand auf den Arm. »Hör mal, es tut mir leid, wenn ich –«
     
    Weiter kam er nicht. Charlene drehte sich plötzlich um und sah ihm fest in die Augen.
     
    »Es ist nichts zwischen uns«, sagte sie mit leiser, fast unhörbarer Stimme, »und es wird auch nichts zwischen uns sein. Ich bin nicht die Richtige für dich, Armand.«
     
    »Aber ich liebe dich«, platzte er heraus.
     
    Charlene schnappte für einen Moment hörbar nach Luft. »Hör zu, Armand , ich kann dich gut leiden. Und es gibt Schlimmeres, als dich zu küssen, ja.«
     
    »Dann … dann …« Armand rang nach Worten.
     
    »Aber«, sagte sie schnell, »ich bin definitiv nicht die Art von Mädchen, die sich deine Eltern als Schwiegertochter wünschen werden. Du weißt nichts von mir.«
     
    Armand verstummte. Widersprüchliche Gefühle brodelten in ihm; es fühlte sich an, als würde seine Magensäure nach und nach seine Innereien zersetzen. Zuletzt traf es das Herz.
     
    »Du wirst jetzt vermutlich vorschlagen, dass wir doch einfach Freunde bleiben sollen«, sagte er nach einer Weile verbittert.
     
    Ohne Charlenes Erwiderung abzuwarten, stürmte er aus dem Raum.
     
    *
     
    Jedrell trug eine kleine Schatulle bei sich, als er an der Luftschleuse der Jacht eintraf. Ebenso wie Rara Harris und Pprall trug er einen Raumanzug, an dessen Rücken neben dem Sauerstoffkanister auch ein klobiger Raketenrucksack befestigt war.
     
    »Aah … Fütterung der Raubtiere«, bemerkte Pprall sarkastisch, als Jedrell der Schatulle eine Plastikschachtel entnahm, welche mit Warnhinweisen in symirusischer Sprache bedruckt war. Aus der darin enthaltenen

Weitere Kostenlose Bücher