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Gallaghers Tochter (German Edition)

Gallaghers Tochter (German Edition)

Titel: Gallaghers Tochter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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Blisterverpackung drückte er eine rote Tablette in Ppralls geöffnete Hand.
     
    »Damit du mir unterwegs die Nerven nicht verlierst«, sagte Jedrell und ließ die Medikamente in seiner Gürteltasche verschwinden.
     
    »Eminenz sind zu gütig«, lispelte Pprall, dessen Laune sich bereits wieder zu bessern schien.
     
    Harris schnallte sich ein wattiertes Futteral an der Brustplatte seines Raumanzugs fest, in dem er eine kurzläufige Maschinenpistole verstaute. Weitere Waffen trug er in Holstern an seinen Oberschenkeln. »Habt ihr alle die Koordinaten der Klinik?«
     
    »Jahaa«, machte Pprall ungeduldig. Jedrell nickte schweigend.
     
    »Ich mein ja nur«, murmelte Harris, »ich habe nämlich keine Lust, euch da unten einzeln wieder aufsammeln zu müssen. Der Planet ist ziemlich groß.«
     
    »Das ist kein Planet«, widersprach Pprall, »das ist der Arsch des Universums, schon vergessen?«
     
    Harris rollte mit den Augen. »Fängst du schon wieder damit an …«
     
    Jedrell unterbrach den Streit seiner Kameraden, indem er einladend auf die Tür der Luftschleuse wies. »Wenn die Herren sich jetzt vielleicht hier hineinbegeben möchten?«
     
    Harris setzte seinen Helm auf und versiegelte den Verschluss, welcher die Kunststoffkuppel mit dem Raumanzug verband. Pprall und Jedrell taten es ihm gleich. Nacheinander betraten sie die enge Luftschleuse. Als sie alle dicht gedrängt in der engen Kammer beieinanderstanden, verriegelte Jedrell die innere Schleusentür.
     
    Über die Helmlautsprecher hörten sie die Stimme von Charlene, die während des Landeanflugs das Cockpit der Jacht übernommen hatte. »Wir haben jetzt die obersten Atmosphärenschichten erreicht. Noch knapp hundertachtzig Kilometer bis zur Oberfläche.«
     
    »Verstanden«, bestätigte Jedrell, »bei fünfzig steigen wir aus.«
     
    »Viel Glück«, entgegnete Charlene. »Wir sehen uns unten.«
     
    »Hoffentlich«, brummte Pprall, dessen Stimmung sich seit dem Betreten der Schleuse wieder verdüstert hatte.
     
    »Fünfzig«, sagte Charlene wenige Minuten später.
     
    Jedrell betätigte den Türmechanismus, und die äußere Schleusentür öffnete sich wie eine Irisblende. Gleißend helles Sonnenlicht flutete herein, und sofort verdunkelten sich die Helmvisiere der drei Söldner. Explosionsartig wurde die verbliebene Luft aus der Schleusenkammer geblasen, mit ihr auch die drei Gestalten in Raumanzügen.
     
    Jedrell brauchte einen Moment, um sich zu orientieren. Für einige wenige Sekunden schien er schwerelos zu sein. Wenige Dutzend Meter neben ihm schwebten Pprall und Harris, und tief unter ihnen glühten die Triebwerke am Heck der kleinen Raumjacht, welche sich rasend schnell von ihnen entfernte. In dieser Höhe gab es keine Wolken, und die Aussicht war unbeschreiblich klar; über ihnen erstreckte sich ein kobaltblauer Himmel, die Sonne schien unbarmherzig grell, und tief unter ihnen lag einer der Hauptkontinente von Primwelt T, ein gelb-grüner Flickenteppich.
     
    Nach einigen Augenblicken verlor sich das Gefühl der Schwerelosigkeit jäh. Ein Kitzeln in der Magengrube erinnerte den Söldner daran, dass er fiel.
     
    Entschlossen zündete er seinen Raketenrucksack. Die kraftvollen Steuerdüsen erwachten fauchend zum Leben, und Jedrell nahm nun Kurs auf das Ziel, das ihm der im Raumanzug integrierte Computer als leuchtend grünes Kreuz auf die Innenseite des Helmvisiers projizierte.
     
    *
     
    »Wir werden erwartet«, sagte Charlene, als sich die Jacht auf die ihr zugewiesene Landeplattform des Raumhafens senkte.
     
    Armand, der in der Tür des Cockpits stand, nickte. Aus dem Kanzelfenster konnte er von dort, wo er stand, sehr gut die blau uniformierten, teräischen Polizisten sehen, die am Boden auf das anfliegende Raumschiff warteten. »Ich werde mal sehen, was sie wollen«, sagte er und machte sich auf den Weg zur Laderampe, während Charlene das Schiff sicher landete.
     
    »Pass auf dich auf«, rief sie ihm über die Schulter nach. Es war immerhin möglich, dass die Polizisten erst schossen und anschließend Fragen stellten, dachte sie nervös.
     
    »Wieso?«, entgegnete er mit einem gleichgültigen Schulterzucken. »Wer würde schon um mich trauern?«
     
    Ehe Charlene eine schlagfertige Antwort auf seine letzte Bemerkung parat hatte, war Armand im hinteren Teil des Schiffes verschwunden.
     
    »Armand. Gefühle. Verletzt«, stellte Lisnoa zirpend fest.
     
    »Halt die Klappe, Lisnoa.«
     
    Der mikroskopisch kleine Lichtpunkt begann

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