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Gallaghers Tochter (German Edition)

Gallaghers Tochter (German Edition)

Titel: Gallaghers Tochter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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Schulabschluss am besten auf dem Boden weiter. Gute Reise noch.«
     
    »Danke schön, flötete Charlene und beendete die Verbindung.
     
    Im nächsten Moment war sie bereits von Armands Knie gerutscht und fluchtartig aus dem Cockpit gestürmt.
     
    Jedrell und Pprall, die die Szene amüsiert beobachtet hatten, wendeten sich wieder ihren Instrumenten zu.
     
    »So, dann wollen wir mal«, sagte Pprall mit gespielter Fröhlichkeit, um die peinliche Stille zu beenden.
     
    Armand stand mit zitternden Knien auf und verließ das Cockpit mit hochrotem Kopf.
     
    *
     
    Die Sonne ging über der Hauptstadt von Primwelt S auf, als Senator Nnallne sein Büro betrat. Er war, wie an jedem Morgen, der Erste.
     
    Mit einem unterdrückten Gähnen schlurfte der Symiruse zu seinem Schreibtisch, auf dem sich Berge von Datenträgern und Papier auftürmten. Er nahm in seinem Bürosessel Platz und aktivierte die Kommunikationskonsole, deren Statusleuchten bereits anzeigten, dass eine Menge Nachrichten auf ihn warteten.
     
    Ganz oben auf der Liste erschien eine Mitteilung, auf die Nnallne ungeduldig gewartet hatte. Er rief die Nachricht auf, und auf dem Primärmonitor der Konsole erschien der Text, den ihm Iljic Rajennko in der vergangenen Nacht geschickt hatte.
     
    »Eine Versammlung von Interessenvertretern aller Gruppierungen«, las Nnallne laut vor und kraulte sich den Bart. Und er, Nnallne, war als Repräsentant der Volkspartei eingeladen worden. Wie sich die Zeiten änderten …
     
    Dann stutzte er.
     
    »Wo?«
     
    Warum um alles im All sollte die Konferenz auf Primwelt T stattfinden? Und dann auch noch ausgerechnet in der Klinik, in der …
     
    Der lange, peitschenartige Schwanz des Reptiloiden ringelte sich nervös. Was sollte er nur tun? In diesem Moment waren Ota Jedrell und sein Team auf dem Weg zu just dieser Klinik, um Clou Gallagher zu finden und – sofern möglich – zu befreien. Wenn das Söldnerkommando dort eintraf und in eine Versammlung hochrangiger Würdenträger hineinstolperte …
     
    »Nicht auszudenken!«
     
    Es ging nicht anders, er musste das Wort, das er Rajennko gegeben hatte, brechen. Es war im Interesse aller Beteiligten, dass Jedrell jetzt nicht nach Primwelt T flog, also musste jemand den Befehl geben, die Mission abzubrechen. Allein Nnallne war hierzu in der Lage. Rajennko würde sicherlich Verständnis dafür haben, dass Nnallne unter diesen Voraussetzungen nun doch wieder Kontakt zu dem Söldner aufnahm. Zögernd tippte der Symiruse die Nachricht an Jedrell in die Konsole und sendete sie ab.
     
    Anschließend wandte er seine Aufmerksamkeit wieder Rajennkos Einladung zu.
     
    Er blinzelte ungläubig, als er das Datum des Konferenzbeginns las.
     
    Er sah auf den Kalender.
     
    Dann auf die Uhr.
     
    »Oh-oh«, machte er gedehnt.
     
    Es war höchste Zeit!
     
    *
     
    Als sich die Tür hinter Armand geschlossen hatte, sah Ota Jedrell seinen Kopiloten fragend an. »Und? Was meinst du?«
     
    »Ich finde, der Kleine hat seine Sache gut gemacht. Und die Kleine auch«, grinste Pprall.
     
    Jedrell seufzte. »Ja. Sehr süß, beide. Das war es allerdings nicht, was ich meinte.«
     
    Der Söldner hatte Armands Vorschlag, wie sie sich beim Landeanflug gegenüber der lokalen Flugaufsicht identifizieren sollten, nicht ohne Bedenken zugestimmt. Normalerweise hätte Senator Nnallne, der symirusische Sponsor des Teams, ihnen eine Tarnidentität und gefälschte Dokumente zuspielen sollen. Doch entgegen allen Erwartungen waren die letzten beiden geheimen Briefkästen, die Jedrell und der Symiruse an diversen Kommunikationssatelliten verabredet hatten, leer gewesen. Aus Sicherheitsgründen hatte Jedrell nicht gewagt, Nnallne anzurufen. De facto konnte er noch nicht einmal sicher sein, dass der Oppositionspolitiker momentan noch auf freiem Fuß war, geschweige denn am Leben.
     
    Ausgerechnet Armand hatte die rettende Idee gehabt; da sie spätestens seit dem Beinahefiasko auf Primwelt D davon ausgehen mussten, dass die Polizei über ihr Schiff und dessen Registriernummer im Bilde waren, gelang es ihnen vielleicht durch die gezielte Streuung widersprüchlicher Informationen, die Ermittlungen ein wenig ins Stocken zu bringen. Nun hatten die Behörden eine andere Spur zugespielt bekommen, der sie nachgehen mussten. Mit ein wenig Glück, hatte Armand argumentiert, erkaufte ihnen dieses Manöver die Zeit, die sie brauchten, um Clou Gallagher zu befreien. Bis die Polizei wusste, wer wirklich an Bord der Jacht

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