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Gallaghers Tochter (German Edition)

Gallaghers Tochter (German Edition)

Titel: Gallaghers Tochter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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gehen«, versprach Pprall, »ich werde auch ein noch besserer Krieger sein, als ich es ohnehin schon bin.«
     
    »Okay, okay, überredet«, sagte Jedrell schnell. »Du kriegst noch ’ne Pille. Aber nun lass uns erst mal ein wenig Distanz zwischen uns und unseren Landeplatz bringen, okay?«
     
    »Was immer du sagst, Boss«, erwiderte Pprall ergeben.
     
    »Wohin gehen wir denn?«, fragte Harris und sah sich um. So weit das Auge reichte, erstreckte sich eine endlose Steppe, die mit hüfthohem, sattem Gras bewachsen war. Die sogenannte Große Nördliche Ebene trug ihren Namen völlig zu Recht, urteilte Harris nach kurzer Bestandsaufnahme.
     
    »Das wüsste ich auch gerne«, quengelte der Symiruse. Ihm ging das Gras bis zur Schulter.
     
    »Der Hügel dort hinten«, sagte Jedrell und wies auf eine kaum sichtbare Erhebung am westlichen Horizont, »dort liegt die Klinik. Knapp zehn Kilometer Fußmarsch.«
     
    »Super«, murmelte Pprall. »Danke, Boss.«
     
    *
     
    Wenig später saßen Armand, Charlene und Dack in einer gemieteten Hoverlimousine, die sich durch den stockenden Verkehr auf den Stadtrand zubewegte.
     
    »Es gibt einen Highway über die Große Nördliche Ebene, der uns direkt zu Doktor Paneemas Klinik führt«, dröhnte Dack, der sich auf den Beifahrersitz der Limousine gezwängt hatte und die Navigationshilfe auf dem Armaturenbrett konsultierte.
     
    »Hab ich gesehen«, erwiderte Armand, während er sich auf die ungewohnte Steuerung der Limousine konzentrierte, »aber solange wir im Stau stehen, hilft uns diese Erkenntnis nicht.«
     
    Charlene, die hinter ihm saß, legte ihm die Hand auf die Schulter und drückte sanft zu. »Entspann dich, Armand«, sagte sie leise, »wir haben Zeit.«
     
    Armand sah in den Rückspiegel, hielt für einen Moment Blickkontakt mit ihr und zuckte dann gleichgültig mit den Schultern. »Alle Zeit der Welt«, brummte er.
     
    *
     
    Niemand war mehr an Bord der Jacht, als die Statusleuchte der Kommunikationskonsole den Eingang einer dringenden Textnachricht anzeigte.
     
    *
     
    »Da ist wieder eines!«, zischte Pprall und hob warnend die Hand. Jedrell und Harris erstarrten in der Bewegung und hielten unwillkürlich den Atem an.
     
    In einigen Kilometern Entfernung raste ein silbrig glänzendes Raumschiff über den Himmel und verlor dabei rasch an Höhe. Über dem Hügel, auf dem die Klinik lag, setzte das Schiff zum Landeanflug an.
     
    »Schon das dritte in einer Stunde«, murmelte Jedrell. »Ziemlich viel Betrieb.«
     
    »Vielleicht ist gerade Besuchszeit«, witzelte Pprall.
     
    Jedrell schürzte die Lippen. »Ich frage mich, ob das mit dem verstärkten Flugverkehr zu tun hat, den dieser Fluglotse für heute erwartete.«
     
    Harris sah sich nervös um. »Glaubst du, die haben uns gesehen?«
     
    »Keine Chance«, beruhigte ihn Pprall, »guck dich doch mal um.«
     
    Der Symiruse hatte recht, musste Harris widerstrebend einräumen. Sein erster Gedanke, drei einsame Gestalten auf einer grasbewachsenen Ebene müssten ein einfaches Ziel darstellen, war lediglich ein reflexhaftes Urteil des trainierten Scharfschützen gewesen. Die Polymorph-Anzüge aus den Waffenkammern der MEZ Gettysburg aber hatten chamäleongleich die Färbung der Steppe angenommen, die niedergetretenen Grashalme hatten sich federnd wieder aufgerichtet, und ein stetiger frischer Wind, der mit dem hohen Gras spielte wie mit Wellen auf einem Ozean, hatte die verräterischen Spuren, die sie erst vor ein paar Minuten hinterlassen hatten, effektiv ausgelöscht. Tatsächlich war ihre Tarnung nahezu vollkommen.
     
    »Okay«, seufzte Harris, »gehen wir weiter.«
     
    *
     
    Die Hoverlimousine hatte den Highway erreicht und raste mit Höchstgeschwindigkeit über die breite Betonpiste. Hier draußen, mitten in der Steppe, gab es so gut wie keinen Verkehr mehr. Gelegentlich überholte Armand einen Schwertransporter oder ein altersschwaches Vehikel, mit dem die Bewohner der ärmeren Provinzen des Planeten unterwegs waren.
     
    Manchmal konnte Charlene am Rand des Highways auch kleine Nomadensiedlungen sehen; es gab tatsächlich noch Teräer, die der jahrtausendealten Kultur ihres Volkes treu geblieben waren und auf dem Rücken ihrer Reittiere die endlosen Graslandschaften ihres Planeten durchwanderten.
     
    Nach einigen Stunden Fahrt erreichten sie einen flachen Tafelberg, der sich schroff aus der eintönigen, grasüberwucherten Ebene erhob.
     
    »Wir sind da«, dröhnte Dack und zeigte auf einen

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