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Gallaghers Tochter (German Edition)

Gallaghers Tochter (German Edition)

Titel: Gallaghers Tochter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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diskutierende Politiker, die sich zu einer Regierung zusammenraufen müssen?«
     
    *
     
    Katachara schäumte vor Wut. Von jemandem wie Iljic Rajennko so aufs Kreuz gelegt worden zu sein … Es war einfach nicht zu glauben!
     
    Dabei hatte der Tag noch recht gut angefangen.
     
    Er war rechtzeitig von der Existenz der Peacemaker in Kenntnis gesetzt worden. Er hatte auch relativ früh aus Geheimdienstkreisen erfahren, dass sich die neue Wunderwaffe im Anflug auf Primwelt K befand. Katachara hatte zu keinem Zeitpunkt ernsthaft erwogen, Primwelt K oder auch nur die Hauptstadt evakuieren zu lassen. Der logistische Aufwand war bei einem bevölkerungsreichen Planeten wie Primwelt K viel zu groß und keinesfalls in einigen Stunden zu bewältigen. Aus dem gleichen Grund hatte Katachara es auch vorgezogen, die Öffentlichkeit nicht über die drohende Gefahr zu informieren; mit einer Massenpanik war niemandem gedient.
     
    Die einzige Frage, die sich ihm überhaupt gestellt hatte, war: Was war medienwirksamer? Eine heldenhafte, aber letztendlich aussichtslose Verteidigung des Planeten durch die im Sektor befindlichen Kriegsschiffe? Oder der feige und brutale Überfall eines unnachgiebigen Gegners, der eine barbarische Waffe gegen die Zivilbevölkerung einer dicht besiedelten Welt einsetzte?
     
    Die zweite Alternative ließ sich erstens psychologisch besser für Propagandazwecke nutzen, hatte Katachara erkannt, und zweitens sparte man die Schiffe und Soldaten der Heimatverteidigung somit für eine andere, erfolgversprechendere Schlacht auf. Daher hatte er Anweisung an die Flotte gegeben, an diesem Tag in Sonnennähe einige Manöver zu üben.
     
    Er selbst hatte sein gutes altes Privatschiff, mit dem er schon seit seinen Tagen bei der Stellar News Agency umherflog, wie immer startbereit im Hangar des Regierungsgebäudes geparkt. Niemand hatte sich daran gestört, dass er an diesem Morgen nicht in sein Büro, sondern zielstrebig in den Hangar gegangen war. Minuten später hatte er bereits etliche Kilometer zwischen sich und die Oberfläche des Planeten gebracht. Als die Peacemaker endlich angriff, war er schon einige Stunden im Hyperraum unterwegs.
     
    Und nun diese Misere …
     
    Katachara saugte an seiner Pfeife und trommelte nervös mit seinen klauenbewehrten Fingern auf die Armlehne seines Pilotensitzes. Iljic, du dreckiger Verräter!
     
    Vielleicht hatte er tatsächlich einen Fehler gemacht, dachte der Drobarianer verbittert. Der heutige Schachzug konnte sich im Nachhinein noch als böses Eigentor erweisen.
     
    Er seufzte.
     
    Na schön, im Moment hatte er keine Wahl. Er musste gute Miene zum bösen Spiel machen und erst einmal untertauchen.
     
    Nur wo?
     
    Drobaria? Eine naheliegende Alternative, aber zu weit entfernt. Außerdem war er dort zu bekannt, um nicht aufzufallen.
     
    Bulsara? Nein, zu nah an der Front und möglicherweise eines der nächsten Ziele der Erdregierung. Nicht auszudenken, was geschehen würde, wenn er in deren Hände fiel …
     
    Hokata? Zu viel Wasser, zu wenig Festland. Zu wenige Gelegenheiten, sich unauffällig unters Volk zu mischen.
     
    Teräis … das war ein Gedanke. Primwelt T, um genau zu sein. Ein wilder, urwüchsiger Planet, vom Nordpol bis zum Südpol mit einer endlosen Grassteppe bedeckt und von einem Gewirr aus Flüssen, Seen und Kanälen verziert. Viele kleine und große Raumhäfen, in denen ein drobarianischer Pilot mehr oder weniger gar nicht auffallen würde.
     
    Grollend tippte Katachara einen neuen Kurs in seinen Bordcomputer ein.
     
      
     

Kapitel 11: Freund oder Feind?
     
    Die kleine Raumjacht erreichte den äußersten Perimeter des teräischen Sonnensystems. Charlene hielt gebannt den Atem an, während sie hinter Jedrells Pilotensitz stand und aus dem Cockpitfenster sah. Sie konnte Primwelt T schon sehen, eine unscheinbare, grün-gelb gefleckte Halbkugel, welche sich auf ihrer Bahn um die Sonne gemächlich auf den Punkt zubewegte, an dem die Jacht den Hyperraum verlassen hatte.
     
    »Ausgerechnet Teräis«, brummte Pprall zerknirscht. »Na, großartig. Willkommen am Arsch des Universums.«
     
    Armand, der neben Charlene stand, lächelte sie verlegen an. »Das sagt er, glaube ich, bei jedem Planeten, auf dem wir landen.«
     
    »Keineswegs bei allen«, widersprach Pprall energisch und drehte sich in seinem Kopilotensessel halb herum. »Das tue ich bloß bei denen, wo’s stimmt.«
     
    »Der Arsch des Universums ist gut bewacht«, stellte Jedrell nüchtern

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