Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gallaghers Tochter (German Edition)

Gallaghers Tochter (German Edition)

Titel: Gallaghers Tochter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
Vom Netzwerk:
hier?« Raymon Cartiers Augen drohten aus den Höhlen zu treten, als er seinen Sohn erblickte.
     
    Armand stemmte die Hände in die Hüften. »Das Gleiche könnte ich dich fragen, Dad.«
     
    Der Ingenieur musterte seinen Sohn kopfschüttelnd. »Gut siehst du aus. Dein kleiner Ausflug ist dir augenscheinlich bis jetzt ganz gut bekommen.«
     
    »Danke«, murmelte Armand verlegen. Dann trat er auf seinen Vater zu und umarmte ihn herzlich. »Schön, dich zu sehen, Dad. Alles Gute nachträglich zum Geburtstag!«
     
    Cartier klopfte Armand auf den Rücken. »Du willst mir nicht sagen, dass du hier bist, um mir zum Geburtstag zu gratulieren.«
     
    Armand grinste schief. »Doch. Irgendwie schon.« Mit einem Seitenblick bemerkte er, dass Charlene und Dack sich dezent in die andere Hälfte des Zimmers zurückgezogen hatten. »Aber erst möchte ich dir ein paar neue Freunde vorstellen. Dad, darf ich dich mit Rebecca Gallagher bekannt machen?«
     
    Galant, beinahe zärtlich, reichte Armand seiner Begleiterin den Arm. Charlene hakte sich bei ihm ein und trat langsam näher. Cartier nahm verblüfft die Zigarre aus dem Mund, während er die junge Frau, die ihm sein Sohn vorstellte, von Kopf bis Fuß musterte. Von der Statur her war sie ein getreues Ebenbild ihrer Mutter, doch ihr Gesicht wies – abgesehen von den deutlich sanfteren Konturen – eine unverkennbare Ähnlichkeit mit ihrem Vater auf. Zuletzt hatte er Clous Tochter kurz nach ihrer Geburt gesehen, als Clou und Debi noch für den damaligen Kaiser von Symirus gearbeitet hatten.
     
    »Becky?«, presste Cartier hervor.
     
    »Charlene Gatling«, korrigierte sie ihn sanft und lächelte freundlich. »Ein Künstlername, wenn man so will.«
     
    »Und das hier ist Sheriff Dack«, sagte Armand und deutete auf den klobigen alten Polizeiroboter, der knirschend auf den Ingenieur zustakste.
     
    Ein dumpfes Wiedererkennen flackerte in Cartiers Augen auf, als er dem Roboter die Hand gab. »Von Bulsara, richtig? Sie waren damals ziemlich groß in den Nachrichten.«
     
    »Größe bedeutet nichts«, entgegnete der Roboter bescheiden.
     
    »Und. Ich. Lisnoa. Wieder. Vergessen. Typisch«, zirpte eine dünne Stimme dicht neben Cartiers Ohr. Der Ingenieur drehte sich mit fragendem Blick in die Richtung, aus der die Stimme gekommen war, sah aber niemanden. Erst beim zweiten Hinsehen bemerkte er einen winzigen, sanft glühenden Punkt, der wie ein Staubkorn in der Luft zu schweben schien.
     
    »Ach ja, unser Dekletianer«, sagte Armand verlegen. »Dad, das ist Lisnoa.«
     
    »Sehr erfreut«, murmelte Cartier in die Richtung, in der er die ruhelos umherschwirrende mikroskopische Lebensform vermutete.
     
    »Gleichfalls«, antwortete die Stimme des Dekletianers aus einem anderen Winkel des Zimmers.
     
    »Also, was tust du hier?«, fragte Armand.
     
    Cartier deutete mit dem Daumen auf die Tür des Wartezimmers. »Da draußen steigt in ein paar Stunden eine Konferenz, in der eine Übergangsregierung für die Galaktische Allianz gebildet werden soll. Vom Krieg mit der Erdregierung und dem Tod von Generaldirektor Katachara habt ihr sicher gehört?«
     
    Armand, Charlene und Dack nickten ernst.
     
    »Iljic Rajennko, so heißt die neue Nummer eins, hat alle möglichen wichtigen Leute aus Politik und Wirtschaft eingeladen, sich irgendwie an der Regierungsbildung zu beteiligen«, fuhr Cartier fort. »Ich habe auch eine Einladung erhalten, und darum bin ich hier. Und ihr?«
     
    Armand wechselte einen langen Blick mit Charlene und Dack. Dack stieß die rasselnde Simulation eines menschlichen Seufzers aus, und Charlene zuckte unentschlossen mit den Schultern.
     
    »Ach kommt schon, er ist immerhin einer der Sponsoren der Mission«, maulte Armand. Er lächelte seinen Vater müde an. »Ota glaubt, dass Clou hier gefangen gehalten wird. Und dein neuer Freund Iljic Rajennko steckt irgendwie da mit drin.«
     
    *
     
    Katachara bremste seinen Wagen ab, als er die uniformierten und bewaffneten Teräer sah, die die Einfahrt zum Klinikgelände bewachten. Der Kommandant der Einheit trat näher, nachdem die Hoverlimousine zum Stillstand gekommen war, und Katachara ließ das Fenster der Fahrertür herunter.
     
    »Keine Durchfahrt«, knurrte der Wachmann den Drobarianer an. »Gesperrt. Keine Besuche heute.«
     
    Katachara überlegte schnell. Es hatte keinen Sinn, wieder einen Bestechungsversuch zu unternehmen. Bei dem unkonzentrierten und gierigen Teräer am Mietwagenschalter hatte der Plan

Weitere Kostenlose Bücher