Gallaghers Tochter (German Edition)
schon.
Clou grinste; das war sein Standardspruch gewesen, mit dem er die Preise für seine Leistungen in seiner Zeit als Frachterpilot in die Höhe getrieben hatte, um gutgläubigen Kunden ein paar zusätzliche Astras zu entlocken.
Kennen Sie einen Wein namens ›Dämonentropfen Spätlese‹, Jahrgang 2507?
Oh Himmel! Clou verdrehte unwillkürlich die Augen bei der aufblitzenden Erinnerung an sein missglücktes Unternehmen mit dem Weingut auf Canus. Der ganze Planet war berühmt für seine exzellenten alkoholischen Erzeugnisse, doch ausgerechnet der Weinberg, den Clou und Debi gekauft hatten, schien nur minderwertige Früchte zu tragen. Debi hatte ihm noch Jahre später vorgeworfen, er habe sich beim Kauf des Geländes übers Ohr hauen lassen.
Ich war bei der Kommandoeinheit, welche neulich die Festung der Lokxxono auf diesem Dingsbumsmond infiltriert hat.
Lokxxo … Clou fühlte, wie ein Schwall Magensäure seine Speiseröhre hinaufzusteigen begann. Er verdrängte die Erinnerung an die Lokxxo-Feldzüge schnell wieder.
Die Freundschaft deiner Familie bereichert mein Leben.
Clou musste einen Moment nachdenken, ehe er dieses Bruchstück einordnen konnte. Natürlich! Die traditionelle Begrüßungsformel der Drusaken. Clou lächelte bei dem Gedanken an die kleinwüchsigen Eingeborenen, denen er sein Leben verdankte.
Nur noch zwei oder drei Sprünge, dann treffen wir sicher schon auf den ersten Wachtposten.
Das hatte er zu seinem alten Freund Ray gesagt, als sie zusammen den Asteroidengürtel an der kerianisch-drobarianischen Grenze durchquert hatten. Zu Fuß! Clou lachte laut auf bei der Erinnerung an Rays Gesicht, als er diesem eröffnet hatte, dass sie in Raumanzügen von einem Asteroiden zum nächsten hüpfen würden.
Ist ja wieder mal herrlich.
Clou schmunzelte. Wie oft hatte er das nun zu jemandem gesagt?
Trigger!
Clous Herz krampfte sich zusammen. Trigger. Sein erstes eigenes Raumschiff, das ihn so viele Jahre begleitet hatte. Mehrmals war Trigger auf ihren gemeinsamen Reisen stark beschädigt worden, und immer wieder hatte Clou es geschafft – manchmal mit Rays Hilfe –, das alte Schiff wieder flottzumachen. Er selbst hatte Triggers Bordcomputer modifiziert, damit die Stimme des Schiffes menschlicher und natürlicher klang, sodass die langen Flüge nicht so monoton waren.
Der König geht auf meine Rechnung, und Ota hat sich um den Prinzen und seine Frau gekümmert.
Das Attentat auf den König von Kerian. Er selbst hatte den König von Kerian getötet. Die Erkenntnis sickerte langsam in sein Bewusstsein. Aber warum? Man hatte ihn später als Separatisten und Terroristen beschimpft … Richtig, jetzt fiel es ihm wieder ein – der truskonische Unabhängigkeitskrieg gegen das Königreich Kerian. Man hatte ihn gezwungen, den König zu töten, weil … weil …
Ich hätte auch für die truskonische Unabhängigkeit gekämpft, ohne dass du und O’Reilly meine Tochter entführen musstet!
Becky!
Clou schluckte hart.
Richtig, sie hatten seine Tochter entführt und damit gedroht, das Mädchen zu töten, wenn Clou den Befehl, den König zu ermorden, nicht ausführte. Er hatte das Attentat damals in dem Glauben begangen, das Richtige zu tun.
Andererseits vermisse ich meine Mädchen und kann es kaum erwarten, sie wiederzusehen.
Clou fühlte, wie ihm die Tränen über das Gesicht liefen. Er hatte sein Versprechen nicht halten können. Er hatte sich so sehr auf ein Wiedersehen mit Debi und Rebecca gefreut, dass er zu spät bemerkt hatte, wie sich eine Bande Kopfgeldjäger an seine Fersen geheftet hatte. Schließlich hatte er sich in der Hand von Generaldirektor Katachara wiedergefunden, welcher ihn dann in dieses verdammte Gefängnis gesteckt hatte.
Wütend riss Clou erneut an seinen Fesseln. Zufrieden stellte er fest, dass die Rohre des Bettgestells, an denen die Handschellen befestigt waren, diesmal leicht nachzugeben schienen.
Gut so …
Das Chaos in seinem Kopf wich allmählich geordneten Strukturen, als nach und nach alle Puzzleteilchen an ihren alten Platz zurückfielen. Clous Zorn über die Art und Weise, wie er erst von Katachara, dann von Rajennko behandelt worden war, setzte einen Adrenalinstoß frei, der die letzten Reste von Doktor Paneemas Medikamenten aus seinem Gehirn zu waschen schien.
Clou fokussierte seine ganze Wut auf Katachara und Rajennko, und mit einem lauten Schrei zerrte er
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