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Gallaghers Tochter (German Edition)

Gallaghers Tochter (German Edition)

Titel: Gallaghers Tochter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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betrachtete die Fenster der Klinik. Viele waren mit Vorhängen verdunkelt, einige sogar vergittert, aber bei den meisten Fenstern hatte er Glück. Die Personen, die er erkannte, machten ihn jedoch stutzig.
     
    Jedrell bemerkte die Verunsicherung seines Freundes und tippte ihn an. »Schon jemand gesehen, den wir kennen?«
     
    Harris verzog die Mundwinkel. »Noch nicht. Zumindest keinen aus dem Team. Aber einiges an Polit-Prominenz.«
     
    »So?« Pprall horchte auf.
     
    »Zweite Etage, das dritte Fenster von links: Senator Arif Korn von Daneb«, murmelte Harris. »Zweite Etage, fünftes Fenster: Präfekt Irving Steiner von Tarsia.«
     
    »Für die beiden haben wir doch schon mal gearbeitet«, wisperte Pprall.
     
    »Was meinst du, woher ich die kenne?«, gab Harris halblaut zurück. »Es wird noch besser: Ich sehe gerade Iljic Rajennko persönlich … und zwar im Gespräch mit unserem guten Senator Nnallne.«
     
    Jedrells Gesicht erstarrte zu einer Maske. Wortlos hielt er Harris die geöffnete Hand hin. Der Scharfschütze reichte ihm das Zielfernrohr. »Dritter Stock, der beleuchtete Balkon.«
     
    Jedrell sah durch das Fernrohr und ließ es dann langsam wieder sinken. »Scheiße«, sagte er nach einer Weile leise. »Verdammte Scheiße!«
     
    »Haufenweise prominente Politiker«, brummte Pprall nachdenklich, »aber doch eigentlich alle mehr oder weniger ausgesprochene Regimekritiker, oder? Ich meine, immerhin sind Nnallne und Steiner dabei, und die sind doch eher als Gegner der Regierung bekannt.«
     
    »Ein Gipfeltreffen der Oppositionellen in der Galaktischen Allianz, meinst du?« Harris legte die Stirn in Falten.
     
    »Könnte doch sein«, antwortete der Symiruse, »zumindest wäre das eine plausible Erklärung. Und dieser Rajennko ist auch hier … Wer weiß, vielleicht hat ja Generaldirektor Katachara den Angriff auf Primwelt K nicht überlebt, und nun bereiten sie hier insgeheim eine neue Regierung vor.«
     
    »Katachara hat den Angriff auf Primwelt K überlebt«, widersprach Jedrell, der immer noch die Klinik durch das Fernrohr beobachtete, mit eisiger Stimme.
     
    »Woher willst du das wissen, Boss?«, fragte Pprall.
     
    Jedrell reichte ihm das Zielfernrohr. »Fünfter Stock, fünftes Fenster von rechts. Das mit den Gittern davor. Sieh selbst!«
     
      
     

Kapitel 13: Das Ende des Weges
     
    Clou schlug die Augen auf und erblickte blassgrün gestrichene Wände und eine gleichfarbige Decke, die ihm seltsam vertraut vorkam.
     
    Wenige Sekunden später erinnerte er sich; er war in der Klinik, die von Doktor Eva Paneema geleitet wurde. Sie und Iljic Rajennko hatten ihn hierhin zurückgebracht, weil er krank war.
     
    Seine Gedanken verhedderten sich in Nebelschwaden, und sein Kopf schmerzte, je mehr er sich anstrengte nachzudenken.
     
    Er war krank gewesen. Er hatte sich übergeben müssen. Er war ohnmächtig geworden, und sie hatten ihn zurück in die Klinik gebracht.
     
    Der Schmerz in seinem Schädel ließ nach.
     
    So war es gut.
     
    Besser.
     
    Eine Weile lag er still in seinem Bett und betrachtete ohne großes Interesse die kahlen, eintönigen Wände. Er atmete ruhig und gleichmäßig und war völlig entspannt; wenn er jetzt die Augen schloss, würde er sicherlich in wenigen Minuten wieder eingeschlafen sein …
     
    Kraftlos versuchte er, sich im Bett in eine bequemere Schlafposition zu wälzen.
     
    Zu seinem Erstaunen stellte er fest, dass seine Handgelenke mit Handschellen am Rahmen des Bettes festgekettet waren.
     
    Sofort war Clou hellwach, jegliche Müdigkeit war vergessen. Ungläubig zerrte er an seinen Fesseln.
     
    Sie haben dich mit Drogen vollgepumpt und anschließend in die Klinik zurückgeschleift!
     
    Die schmerzhafte Wahrheit stand plötzlich klar vor seinem inneren Auge. Iljic Rajennko war nicht sein Freund. Ebenso wenig wie Doktor Paneema. Beide hatten ihn in den letzten Wochen manipuliert, wie es ihnen in den Kram passte.
     
    Damit war nun Schluss.
     
    Wie schon zuvor stürmte eine Flut von Bildern und Wortfetzen auf ihn ein, ein entfesselter Orkan aus Erinnerungen, der aus den hintersten Winkeln seines Gedächtnisses losbrach und sein Gehirn durchtoste wie ein reinigendes Gewitter.
     
    Wer sich an die Lokxxo-Feldzüge erinnern kann, hat sie nicht miterlebt.
     
    Ein geflügeltes Wort, das er einmal einem anderen Veteran entgegengeschleudert hatte.
     
    Das ist natürlich auch eine Frage der Kosten. Hafengebühren, Treibstoff, Bestechungsgelder, Sie wissen

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