Gallaghers Tochter (German Edition)
mich auf Doktor Paneemas Leute verlassen kann.«
»Ja, die gute Doktor Paneema«, sagte Katachara. »Welchen Posten haben Sie ihr angeboten, Iljic? Gesundheitsministerium? Nein, sagen Sie nichts. Ich weiß doch, dass Sie damit angefangen haben, die Regierung der Galaktischen Allianz neu zu besetzen.«
Rajennko verschränkte die Arme vor der Brust. Er fühlte sich noch immer unwohl in der Gegenwart seines früheren Vorgesetzten; doch die Würfel waren gefallen, er hatte Katachara hintergangen und es gab kein Zurück mehr. Nun saß er, Rajennko, am längeren Hebel. »Ich bemühe mich, etwas von dem, was Sie angerichtet haben, wiedergutzumachen«, widersprach er. »Und die Leute, die Sie als Dissidenten abgestempelt haben, sind heute Abend hier, um konstruktiv daran mitzuarbeiten.«
Katachara lachte heiser. »Wachen Sie auf, Iljic. Wir haben einen Krieg zu gewinnen, Mann! Dies ist nicht die Zeit, mit irgendwelchen Oppositionellen über die Verteilung des Kuchens zu feilschen.«
Rajennko schüttelte den Kopf. »Ich muss Sie enttäuschen. Ich habe eine Nachricht an die Erde abgeschickt mit der Bitte um Waffenstillstand. Bislang gab es keine neuen Kampfhandlungen. Wenn unsere neue Regierung steht, sehen wir weiter. Aber einen Krieg wird es nicht geben.«
»Verräter!«, fauchte Katachara.
Rajennko seufzte theatralisch. »Schade, dass Sie offiziell schon tot sind. Wenn Sie wüssten, was für ein tolles Finale ich mir für Sie ausgedacht hatte … tja, nun werden wir Sie eben unspektakulär irgendwo verscharren müssen.«
Katacharas Stachelkamm richtete sich knisternd auf bei dem Gedanken an seinen bevorstehenden Tod. »Sie sind so ein armseliges kleines Würstchen, Iljic. Sie glauben gar nicht, wie sehr ich Sie um ihre Existenz bedaure. Sie haben nicht einmal den Mumm, mir selbst den Todesstoß zu versetzen!«
Ehe Rajennko antworten konnte, öffnete sich die Zellentür erneut.
*
Glück gehabt, dachte Jedrell. Sie waren erst wenige Minuten im Gebäude, und schon hatten sie die Wäschekammer entdeckt. Was noch viel wichtiger war – sie waren allein und ungestört.
»Die Luft ist rein«, sagte Pprall, nachdem er von einer kurzen Inspektion der benachbarten Räume zurückgekehrt war.
Jedrell nickte nachdenklich, während er alle Details des geräumigen Kellergewölbes aufmerksam in sich aufnahm. Berge von ungewaschenem Bettzeug. Waschmaschinen und Trockenautomaten, einige in Betrieb, andere mit offen stehenden Türen. Sauber gefaltete und gebügelte Wäschestücke in den Regalen, welche die Wände säumten. In der Ecke eine Nähmaschine und eine altmodische Heißmangel. Der Geruch von Stärke und Waschmittel lag in der Luft.
»Und jetzt?«, fragte Harris. »Wo fangen wir an zu suchen?«
Jedrell deutete auf eine ausgeschaltete Kommunikationskonsole an der gegenüberliegenden Wand. »Pprall, die Konsole. Versuch mal, dich in die Datenbank der Klinik einzuloggen. Wir brauchen Gallaghers Zimmernummer und Informationen über seinen Zustand.«
»Sofort, Boss.« Der Symiruse machte sich unverzüglich an die Arbeit.
»Und lass mich wissen, was all diese Politiker hier zu suchen haben«, rief Jedrell ihm nach.
Pprall seufzte ergeben. »Klar, Boss.«
Jedrell deutete auf einen Korb mit Schmutzwäsche. »Wir können uns freier in der Klinik bewegen, wenn wir die Kittel des Personals tragen.«
»Bewaffnet?« Harris schüttelte den Kopf. »Negativ, Boss. Als bewaffnete Krankenpfleger fallen wir genauso auf wie in unseren Kampfanzügen.«
Der Einwand des Scharfschützen war nicht unberechtigt, musste Jedrell zugeben. Er zuckte mit den Schultern. »Dann hoffen wir mal, dass der Sicherheitsdienst seine Uniformen auch hier waschen lässt. Hilf mir suchen.«
*
Es war eigentlich ganz leicht gewesen, das Zimmer zu verlassen, dachte Clou im Nachhinein. Der Lärm, den er beim Zerlegen seines Bettgestells gemacht hatte, hatte den Wächter vor seiner Tür alarmiert. Der Mann war hereingestürmt und hatte kaum Zeit gehabt, sich zu entscheiden, ob er zuerst seine Waffe oder sein Funkgerät benutzen sollte. Clou hatte den völlig überraschten Wächter sofort angegriffen und ihm eines der abgebrochenen Metallrohre zuerst in den Solarplexus und anschließend in den Hinterkopf gerammt.
Nun war er frei.
Und bewaffnet.
Die schwere Maschinenpistole in seiner Hand gab ihm ein beruhigendes Gefühl. Vor den Pflegern und Krankenschwestern
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