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Gammler, Zen und hohe Berge (German Edition)

Gammler, Zen und hohe Berge (German Edition)

Titel: Gammler, Zen und hohe Berge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Kerouac
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unten waren die Kiefern des Wiesenrastplatzes und das Becken des Teiches.
    Als wir so weit waren, konnten meine Füße nicht mehr weiter. Ich rief Japhy und entschuldigte mich. Ich konnte keine Sprünge mehr machen. Nicht nur auf den Sohlen waren Blasen, sondern auch an den Seiten, weil meine Füße die ganze Zeit gestern und heute ungeschützt gewesen waren. Japhy tauschte und ließ mich seine Stiefel tragen.
    Ich wusste, dass ich gut weiterkommen würde, wenn ich diese großen, leichten, schützenden Stiefel anhatte. Es war ein gewaltiges, neues Gefühl, von Fels zu Fels springen zu können, ohne dass es durch die dünnen Tennisschuhe hindurch wehtat. Andererseits war es auch für Japhy eine Erleichterung, plötzlich leichtfüßig zu sein, und er freute sich darüber. Wir machten den Abstieg durch das Tal im doppelten Tempo. Aber mit jedem Schritt gingen wir mehr in die Knie, wir alle waren wirklich müde. Mit dem schweren Gepäck war es schwierig, die Kontrolle über die Schenkelmuskeln zu behalten, die man für den Abstieg braucht, der manchmal anstrengender ist als der Aufstieg. Und da mussten wir über all die Felsblöcke, denn manchmal wanderten wir eine Zeitlang im Sand, und unser Pfad war durch Blöcke versperrt, und wir mussten raufklettern und von einem zum anderen springen, dann plötzlich keine Blöcke mehr, und wir mussten wieder runter in den Sand springen. Dann waren wir in undurchdringlichen Dickichten gefangen und mussten sie umgehen oder versuchen, uns durchzuhauen, und manchmal verfing ich mich mit meinem Rucksack im Gestrüpp und stand da und fluchte in dem unmöglichen Mondschein. Keiner von uns sagte ein Wort. Ich war auch wütend, weil Japhy und Morley Angst hatten, anzuhalten und Rast zu machen. Sie sagten, es sei gefährlich, jetzt anzuhalten.
    «Na und? Der Mond scheint doch, wir können sogar schlafen.»
    «Nein, wir müssen heute Nacht noch zum Wagen runterkommen.»
    «Lasst uns eine Minute hier anhalten. Meine Beine machen nicht mehr mit.»
    «Na schön, aber nur eine Minute.»
    Aber sie machten für meinen Geschmack nie lang genug Rast, und es kam mir so vor, als ob sie hysterisch wurden. Ich fing sogar an, auf sie zu fluchen, und einmal schnauzte ich sogar Japhy an: «Was hat das für einen Sinn, sich so totzumachen, nennst du das Vergnügen? Pfui!» (Du bist nicht ganz dicht, fügte ich für mich hinzu.) Ein bisschen Müdigkeit ändert eine Menge. Ewigkeiten von Fels im Mondschein und von Dickichten und Blöcken und das schreckenerregende Tal mit den beiden steilen Wänden links und rechts. Schließlich sah es so aus, als wären wir bald da raus, aber nichts da, noch nicht ganz, und meine Beine schrien nach Ruhe, und ich fluchte und schlug auf Zweige ein und warf mich auf den Boden, um mich eine Minute auszuruhen.
    «Los, komm, Ray, alles hat mal ein Ende.» Da wurde mir richtig klar, dass ich sowieso keinen Mumm besitze, was ich übrigens schon seit langem weiß. Aber ich freu mich meines Lebens. Als wir zur Alpenwiese kamen, streckte ich mich auf dem Bauch aus und trank Wasser und freute mich friedlich in aller Stille, während sie redeten und sich darüber Sorgen machten, wie wir rechtzeitig den Rest des Pfades runterkommen würden.
    «Ach, macht euch keine Sorgen, es ist eine schöne Nacht, ihr habt euch zu sehr angestrengt. Trinkt ein bisschen Wasser und legt euch fünf, vielleicht sogar zehn Minuten hierhin, es kommt schon alles von selbst zurecht.» Jetzt war ich der Philosoph. Sogar Japhy gab mir recht, und wir rasteten friedlich. Nach dieser guten, langen Rast war ich sicher, dass meine Knochen es schon bis zum See schaffen würden. Es war herrlich, den Pfad hinabzugehen. Das Mondlicht ergoss sich durch dichtes Laubwerk und sprenkelte Morleys und Japhys Rücken, als sie vor mir hergingen. Mit unserem Gepäck fielen wir in einen guten, rhythmischen Schritt und freuten uns, wenn wir «Hup hup» machten, als wir zu Serpentinen kamen, und schwenkten herum, immer abwärts, abwärts, den bequemen, absteigenden Pfad im swingenden Rhythmus. Und der rauschende Bach war im Mondlicht eine Pracht, dies Aufblitzen von fliegendem Mondwasser, dieser schneeweiße Schaum, diese Bäume so schwarz wie Pech, regelrechte Elfenparadiese aus Schatten und Mond. Die Luft wurde wärmer und angenehmer, und ich glaubte sogar, allmählich wieder Menschen riechen zu können. Wir konnten den angenehmen, würzigen Flutgeruch des Seewassers riechen und Blumen und weicheren Staub von weiter unten. Da oben

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