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Gammler, Zen und hohe Berge (German Edition)

Gammler, Zen und hohe Berge (German Edition)

Titel: Gammler, Zen und hohe Berge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Kerouac
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wunderbaren Nylonumhang mit Kapuze aus, den man sich überzieht, sogar über den Rucksack (ein Anblick wie ein riesiger, buckliger Mönch), und der einen völlig vorm Regen schützt. Er kann auch in ein Kleinzelt verwandelt und auch als Schlafmatte unter dem Schlafsack benutzt werden. Ich kaufte mir eine Kunststoffflasche mit Drehverschluss, die man gebrauchen konnte (sagte ich mir), um Honig mit rauf in die Berge zu nehmen. Aber später benutzte ich sie mehr als Feldflasche für Wein als für sonst was, und noch später, als ich etwas Geld verdiente, als Feldflasche für Whisky. Ich kaufte mir auch einen Plastik-Mixer, der mir sehr zustattenkam, einfach einen Löffel Trockenmilch und ein bisschen Quellwasser, und man mixt sich ein Glas Milch. Ich kaufte mir einen ganzen Stapel Frischhaltebeutel, wie die von Japhy. Ich war tatsächlich für die Apokalypse ausgerüstet; das ist kein Witz; wenn in jener Nacht eine Atombombe auf San Francisco gefallen wäre, hätte ich mich bloß auf die Socken zu machen brauchen, wenn das noch möglich gewesen wäre, und mit meiner fest zusammengepackten Trockenverpflegung und meinem Schlafzimmer und meiner Küche auf dem Kopf konnte mir nichts auf der Welt was anhaben. Die letzten großen Einkäufe waren meine Kochtöpfe, zwei große ineinanderpassende Töpfe mit einem Deckel mit Griff, der gleichzeitig die Bratpfanne war, und Blechtassen und ein kleines zusammenlegbares Besteck aus Aluminium. Japhy schenkte mir noch etwas aus seiner eigenen Ausrüstung, einen ganz normalen Teelöffel, aber er holte seine Drahtzange raus und bog den Stiel zurück und sagte: «Siehst du, wenn du einen Topf aus einem großen Feuer holen willst, machst du einfach flupp.»
    Ich fühlte mich wie ein neuer Mensch.

15. Kapitel
    Ich zog mein neues Flanellhemd an und meine neuen Socken und Unterwäsche und meine Jeans und packte meinen Rucksack stramm voll und schnallte ihn über und ging in der Nacht nach San Francisco, nur um zu sehen, wie es sich anfühlt, ihn auf dem Rücken zu haben und damit nachts in der Stadt rumzulaufen. Fröhlich singend ging ich die Mission Street runter. Ich ging in die heruntergekommene Third Street, wo die ganz kaputten Typen hausen, um mir meine frischen Lieblingsdoughnuts und Kaffee zu genehmigen, und die Gammler da drinnen waren alle begeistert und wollten wissen, ob ich auf Uranerzsuche ging. Ich wollte gar nicht erst große Reden schwingen und erklären, dass das, wonach ich suchen wollte, auf die Dauer unendlich wertvoller für die Menschheit war als Erz, sondern ließ sie reden: «Mensch, du brauchst bloß da nach Colorady hinzufahren und da mit deinem Gepäck und einem netten, kleinen Geigerzähler loszuziehen, und du wirst Millionär.» Jeder in der Third Street will Millionär werden.
    «In Ordnung, Jungs», sagte ich, «vielleicht mach ich das.»
    «Auch haufenweise Uran oben in der Gegend von Yukon.»
    «Und unten in Chihuahua», sagte ein alter Mann. «Wette jede Summe, dass es in Chihuahua Uran gibt.»
    Ich ging raus und lief mit dem gewaltigen Rucksack in San Francisco rum, glücklich. Ich ging rüber zu Rosies Wohnung, um Cody und Rosie zu besuchen. Ich war fix und fertig, als ich sie sah, sie hatte sich so plötzlich verändert, sie war plötzlich nur noch Haut und Knochen, ein Skelett, und ihre Augen waren riesengroß vor Entsetzen und quollen aus ihrem Gesicht hervor. «Was ist los?» Cody zog mich ins Nebenzimmer und wollte nicht, dass ich mit ihr sprach. «Sie ist in den letzten achtundvierzig Stunden so geworden», flüsterte er.
    «Was ist mit ihr los?»
    «Sie sagt, sie hat eine Liste mit all unseren Sünden aufgeschrieben, sagt sie, und hat dann versucht, sie in der Toilette runterzuspülen, wo sie arbeitet, und die lange Papierliste blieb in der Toilette stecken, und sie mussten einen Installateur kommen lassen, um die Schweinerei zu beseitigen, und sie behauptet, dass der Knabe eine Uniform trug und ein Cop war und die Liste mit zur Polizeiwache genommen hat und dass wir alle verhaftet werden sollen. Sie ist einfach übergeschnappt, das ist alles.» Cody war mein alter Buddy, der mich vor Jahren in seiner Dachkammer in San Francisco hatte wohnen lassen, ein alter Freund, zu dem ich Vertrauen hatte. «Und hast du die Stellen an ihren Armen gesehen?»
    «Ja.» Ich hatte ihre Arme gesehen, die ganz zerschnitten waren.
    «Sie hat versucht, sich mit irgendeinem alten Messer, das schon ziemlich stumpf ist, die Pulsadern zu öffnen. Ich mache mir Sorgen um

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