Ganz, nah!
als ihre Sekretärin ihn zu Tiffany’s zurückbrachte, hieß es dort, er stamme nicht aus ihrem Geschäft . Und die beiden Frauen fanden nichts, was Aufschluss darüber hätte geben können - keine Rechnung, kein Kreditkartenbeleg, kein Scheck, nichts. «
Wallbrecht blickte misstrauisch auf. »Er hat bar bezahlt? «
»Offensichtlich. Und da ist noch was - er hat geprahlt, er wisse eine clevere Methode, wie man schwarzes Geld in den Vereinigten Staaten ausgeben könne, ohne die Finanzbehörde aufmerksam zu machen. Wenn er tatsächlich Geld gewaschen hat, dann hat ihn vielleicht deshalb jemand umgebracht. « Angewidert schüttelte er den Kopf. »Als Manning nach ein paar Tagen nicht auftauchte, wusste ich, dass er nicht mehr lebte. Außerdem hatte er mir erzählt, dass er sich eine Waffe zugelegt hatte. «
Wallbrecht legte seinen Kugelschreiber hin und blickte Michael fragend an. »Warum soll er gerade Ihnen, einem Fremden, von dem Schwarzgeld und dem Revolver erzählen? «
»Weil er glaubte, mich damit zu beeindrucken«, erwiderte Valente und nahm seine Aktentasche. »Schließlich bin ich doch der clevere Exsträfling, der vor Gericht immer gewinnt. «
Schon im Aufbruch begriffen, wandte er sich noch einmal an Wallbrecht. »Es ist mir egal, wie viele Leute Sie darauf ansetzen müssen oder wie viel es kostet. Finden Sie einfach heraus, wer den Hurensohn umgebracht hat. Und noch eines: Teilen Sie bitte McCord mit, wenn er je wieder Leigh Mannings Namen in Zusammenhang mit dem Mord erwähnt, dann werde ich ihn zur Strecke bringen, und kein Bulle in New York City wird mich aufhalten können. «
Mit diesen Worten ging er hinaus. Wallbrecht und Buchanan blieben sitzen und blickten einander nur an. Schließlich sagte Wallbrecht: »Ich fasse es nicht. Das ist derselbe Mann, der nur mit den Schultern gezuckt hat, als der Staat New York ihm sechs Verfahren wegen Betrugs angehängt hat. «
Buchanan verzog keine Miene. »Tun Sie uns alle einen Gefallen. Finden Sie eine Spur zu dem tatsächlichen Mörder, und zwar so schnell wie möglich. Wenn Ihr Freund McCord Leigh Manning in die Sache hineinziehen will, kann ich für Michael Valente nicht mehr garantieren. «
Kapitel 58
Shrader und Womack kamen gerade die Stufen herunter, als Sam aus der schwarzen Limousine heraussprang. Sie achtete nicht auf ihr Grinsen, sondern rannte fröstelnd sofort ins Gebäude. »Warum haben Sie denn Valente nicht gesagt, Sie wollten lieber einen Pelzmantel als ein Auto? «, witzelte Womack, während ihr die beiden Männer nach drinnen folgten.
»Hast du was aus ihm herausbekommen? «, fragte Shrader.
Sam nickte. »Lasst uns erst mal nach oben gehen. Da ist es wärmer, und dann erfährt es auch gleichzeitig McCord. «
»McCord ist schon weg«, erwiderte Shrader. »Er hatte Termine. «
»Mit wem? «, fragte Sam enttäuscht.
»Ich weiß nicht, aber sein Terminkalender liegt ja auf dem Schreibtisch. Er hat eine Notiz für dich hinterlassen. Was hast du denn aus Valente rausbekommen? «
Sam erzählte ihnen, was sie erfahren hatte, aber in der lärmenden Geschäftigkeit auf dem Flur verlor die Information an Bedeutung, weil sie nicht gleich bewertet und in einen Zusammenhang gebracht werden konnte.
Shrader reagierte auch entsprechend gleichgültig. »Ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Vielleicht hat er ja jemanden bezahlt, um den Mord durchzuführen. « Zerstreut blickte er auf seine Uhr. »Womack und ich fangen jetzt mit der Überprüfung von Solomon und seinem Freund an. Bis morgen früh dann! «
Frustriert darüber, dass McCord nicht da war, lief Sam die Treppen hinauf in den zweiten Stock und setzte sich an ihren Schreibtisch. Er war so aufgebracht gewesen, dass er das Gespräch mit Valente falsch geführt hatte, und sie verstand nicht, warum er nicht auf ihre Rückkehr gewartet hatte. Andererseits hielt McCord natürlich seine Termine immer ein, so wie er das von jedem anderen ebenfalls erwartete.
An ihrem Telefon lehnte eine handschriftliche Nachricht mit ihrem Namen darauf. Für einen Mann hatte McCord eine bemerkenswert lesbare Schrift, dachte Sam liebevoll und las die Notiz.
Sam,
die Akte mit Notizen von meinem Gespräch mit Valente heute früh ist in meiner mittleren Schreibtischschublade. Da Sie noch nicht zurück sind, nehme ich an, dass Sie mit ihm gesprochen haben. Ergänzen Sie bitte meine Notizen durch Ihre. Ich bin gegen halb sechs zurück. Wenn ich Sie bis dahin telefonisch noch nicht erreicht habe, reden
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