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Ganz, nah!

Titel: Ganz, nah! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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und er freute sich sehr, dass er mir von seinem Anteil an Valentes Verhaftung erzählen konnte, weil er, wie er sagt, >ein großer Fan von mir ist <. Es scheint, dass sein Bericht über Holmes’ Tod ein bisschen geschönt war, weil sein Captain das so haben wollte, und >in der guten alten Zeit< haben die Polizisten zusammengehalten und sich einander Gefallen getan. Können Sie erraten, wer sein Captain war? «
    Sam schüttelte den Kopf.
    »William Trumanti«, sagte er. »Und jetzt raten Sie mal, wer das Opfer war. «
    »William Holmes«, erwiderte Sam.
    »William Trumanti Holmes«, korrigierte McCord sie bitter. Zu unruhig, um sich zu setzen, lehnte er sich an die Anrichte. »Holmes war das einzige Kind von Captain Trumantis Schwester. Da Trumanti keine anderen Geschwister hatte, war der kleine William der letzte Ableger ihres Familienstammbaums. Wird Ihnen langsam etwas klar? «
    »Noch nicht. «
    »Nein, natürlich nicht. « Er biss die Zähne so fest zusammen, dass die dünne Narbe auf seiner Wange deutlich zu sehen war. »Sie gab es ja noch nicht in der verdammten, guten alten Zeit. Ich erzähle Ihnen jetzt, was nicht in der Akte steht: William Holmes war ein Punk - normalerweise wurde er mit seinem Kumpel Michael Valente zusammen geschnappt und eingebuchtet. Wenn das passierte, dann holte ihn sein Onkel raus und sorgte dafür, dass die Vorstrafe gelöscht wurde. Von Zeit zu Zeit rettete Captain Trumanti -der damals noch Lieutenant Trumanti war - auch dem jungen Mr. Valente den Arsch. «
    Sam beugte sich vor. »Michael Valente und Holmes waren Freunde? «
    »Sie waren sogar beste Freunde, weil sie sich seit ihrer frühesten Kindheit kannten. Leider war Holmes nicht mit Valentes älterem Vetter Angelo befreundet. In der Nacht, als Valente sich mit seinem Kumpel >stritt< und ihn erschoss, hatte William Angelo ermordet. Valente hatte sich auf die Suche nach ihm gemacht, und William erwartete ihn schon... völlig high von Drogen, mit Angelos Blut an den Händen und bewaffnet mit einer 45er Halbautomatik. Das Teil gehörte nicht Valente, es gehörte Holmes, und Valentes Fingerabdrücke waren auf dem Lauf, nicht auf dem Griff. Löst sich das Puzzle für Sie? «
    Es war sicher besser für ihn, wenn er weitererzählte, damit er seine Wut loswurde. »Ich möchte es lieber von Ihnen hören. «
    »Trumanti wollte Rache für seine Schwester, und er drehte es so hin, dass ein siebzehnjähriger Junge durch das System geschleust und direkt im Gefängnis versenkt wurde. Valente war kein Engel, aber er war kein Dealer, und er war nicht drogenabhängig, und er war auch schon seit einiger Zeit nicht mehr in Schwierigkeiten geraten. Und«, fügte
    McCord mit Nachdruck hinzu, »er hatte keinen Totschlag  begangen. «
    Er rieb sich den Nacken und ließ seine breiten Schul tern kreisen, als versuche er, die Anspannung loszuwerden. » Wenn er einen anständigen Anwalt gehabt hätte, wäre er mit Notwehr davongekommen, und selbst wenn der Richter damit nicht einverstanden gewesen wäre, wäre es immer noch nur Totschlag zweiten Grades mit Bewährung geworden. Stattdessen schicken Trumanti, Kraits und die anderen Typen einen damals siebzehnjährigen für vier Jahre in den Knast. Aber das war erst der Anfang«, fügte er hinzu.
    »Wieso? «, fragte Sam, aber in ihr stieg eine hässliche Vorahnung auf.
    »Was fällt Ihnen bei Valentes nächsten Verhaftungen ein? « McCord schob ihr ihre Zusammenfassung über den Schreibtisch zu. »Hier, frischen Sie Ihre Erinnerung auf. «
    Sam griff automatisch nach der Mappe, ließ jedoch die Hand wieder sinken. Sie brauchte nicht hineinzuschauen, »ln den ersten Jahren nach seiner Entlassung blieb Valente sauber. Es gab ein paar Anzeigen wegen kleinerer Vergehen -Fahren mit überhöhter Geschwindigkeit und so. «
    »Und danach? «, fragte McCord.
    »Vor ungefähr zehn Jahren wurden die Anklagen auf einmal ernst. Die erste war versuchte Bestechung eines städtischen Beamten - Valente versuchte, einen Bauinspektor zu bestechen, der ihm Verletzungen von Bauvorschriften vorwarf. Danach gab es noch ein paar ähnliche Anklagen wegen versuchter Bestechung, aber mit der Zeit wurden die Anschuldigungen immer komplexer und massiver. «
    Finster erwiderte McCord: »Ich hatte heute auch einen Termin mit dem Bauinspektor, den Valente angeblich bestochen hat. Mr. Franz ist mittlerweile in einem Pflegeheim, und er denkt viel darüber nach, dass er sich bald vor seinem  Schöpfer verantworten muss. Innerhalb von

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