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Ganz, nah!

Titel: Ganz, nah! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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fünf Minuten hatte er sich alles von der Seele geredet. «
    »Und was hat er gesagt? «
    »Valente hat nie versucht, ihn zu bestechen, ebenso wenig wie die beiden anderen Typen, die das in späteren Prozessen behaupteten. Trumanti hatte sie gekauft. «
    Er trat zum Tisch, auf dem sich die Aktenmappen mit den Anklagen gegen Valente stapelten. Angewidert ergriff er eine Akte und ließ sie wieder fallen. »Ich kann Ihnen sagen, wo alle diese Fälle endeten. Entweder wurde das Verfahren eingestellt, oder aber es stellte sich heraus, dass er nicht schuldig war. Glücklicherweise konnte Valente sich ab einem gewissen Zeitpunkt seinen eigenen Anwalt leisten, der ihn vernünftig verteidigte. Ich könnte wetten, dass Trumanti zumindest für die Hälfte der Anklagen direkt oder indirekt verantwortlich war. «
    »Was meinen Sie denn mit >indirekt< verantwortlich? «
    »Trumanti hat mit diesen Betrugsklagen ein paar kleine Feuer entfacht, aber er hat auch viel Rauch gemacht, und Staatsanwälte neigen dazu, dem alten Sprichwort zu glauben, dass wo Rauch ist, auch Feuer ist. Also sind sie auch von sich aus hinter ihm her gewesen. Und nach ein paar Jahren hatte Valente sich selber zu einem immer größeren Ziel für sie gemacht. «
    Verwirrt hob Sam die Hände. »Wie hat er das denn gemacht? «
    »Indem er sie im Gerichtssaal nicht nur besiegt, sondern vernichtet hat. Das ist mir beim Lesen der Akten klar geworden: Valentes Anwälte hatten nicht nur die Aufgabe, zu gewinnen, sondern auch den Gegner absolut fertig zu machen. « Er ergriff einen Kugelschreiber, der auf seinem Schreibtisch lag, und warf ihn mit der gleichen Ungeduld beiseite, wie er die Aktenmappen fallen lassen hatte. »Als ich diesen Fall übernahm, dachte ich, Valente sei nur ein großer Hai, der sich seit Jahren durch das Netz der Justiz beißt. Ich wollte ihn aus dem gleichen Grund erlegen, wie es die Staatsanwälte wollen. Ich bin auch nicht besser als sie. «
    »Aber das stimmt doch gar nicht«, erwiderte Sam so heftig, dass er überrascht aufschaute.
    »Und wie unterscheide ich mich von ihnen? «
    »Sie haben wirklich geglaubt, dass er im Sinne der Anklagen schuldig war, während einige von den Staatsanwälten doch gemerkt haben müssen, dass sie viel Lärm um nichts machten. «
    Kopfschüttelnd erwiderte er: »Als mich Trumanti zu sich bestellte und mich bat, die Ermittlungen zu leiten, habe ich gespürt, dass seine Einstellung zu Valente etwas Besessenes hat. Er hat ihn nicht nur in jedem Satz verflucht, sondern auch ständig gesagt, es sei sein letzter Wunsch, bevor er stirbt, Valente den Mord nachzuweisen. Er glaubt wohl mittlerweile selber daran, dass Valente immer schuldig ist. Als ich ihm sagte, dass ich mich aus dem Polizeidienst verabschieden wolle, sagte er, wenn ich diesen Fall erfolgreich abschließen würde, könne ich als Captain in den Ruhestand gehen. «
    »Haben Sie deshalb den Fall übernommen? «
    »Wenn ich wirklich Captain werden wollte«, erwiderte McCord verächtlich lächelnd, »dann hätte ich meine Karriere ein bisschen anders organisiert. « Er wies mit dem Kopf auf den Aktenstapel auf dem Tisch. »Als ich die Akten zum ersten Mal durchgegangen bin, habe ich gleich gesehen, dass die Staatsanwälte bei den meisten Anschuldigungen außer Rand und Band geraten sind. Selbst ich hätte sagen können, dass sie damit nicht durchkommen. Valente ist ja kein Mafiaboss mit einem Haufen Handlanger, die die schmutzige Arbeit für ihn machen. Er führt ein multinationales Unter nehmen, und so genau, wie er immer beobachtet wird, kann er ja nur absolut sauber sein, sonst hätten sie ihm doch schon längst einen Strick daraus gedreht. «
    Er schwieg einen Moment und blickte auf die Tafel, auf der sie alle Beweise für Valentes Schuld aufgelistet hatten. Dann lachte er grimmig auf. »Ich kann wohl mit Sicherheit sagen, dass Valente Logan Manning nicht umgebracht hat, und er hat auch niemanden engagiert, der es für ihn getan hat. «    
    »Was macht Sie so sicher? «, fragte Sam.
    »Wenn Valente wirklich einen Mord begehen wollte, dann hätte er schon längst Trumanti umgebracht. « Nachdenklich blickte er erneut auf die Tafel. »Er ist ein Mann, der nach dem Sprichwort lebt: >Wer sich nicht beklagt, braucht auch nichts zu erklärend Kein Wunder, dass er Ihnen gefallen hat. «
    Sam stand auf. »Und was werden Sie jetzt tun? «
    »Unter anderem werde ich herausfinden, wer Manning wirklich umgebracht hat. Wir fangen gleich morgen früh damit an und

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