Ganz, nah!
geschlagen. Unten befindet sich eine kleine Lichtung, und wir haben gerade festgestellt, dass dort Wasser und Eis unter dem Schnee ist. Im Wasser konnten wir eine große schwarze Metallmasse erkennen und lassen jetzt die Kranwagen kommen... «
»Was ist mit meinem Mann? «, schrie Leigh. »Er muss ganz in der Nähe sein. «
»Wir haben Suchmannschaften losgeschickt, die jetzt beginnen... «
»Ich komme. Wo sind Sie? «
»Nein, bleiben Sie besser am Telefon. Es wird einige Stunden dauern... «
»Ich möchte aber lieber dabei sein! «
Michael Valente berührte sie am Ärmel. »Ich habe einen Helikopter... «
Leigh warf ihm einen dankbaren Blick zu. »Detective Shrader«, sagte sie ins Telefon, »ich habe einen Helikopter zur Verfügung. Sagen Sie mir, wo Sie sind... « Hektisch blickte sie sich nach einem Blatt Papier und einem Stift um.
Valente nahm ihr den Telefonhörer aus der Hand. »Ich lasse mir den Weg beschreiben«, sagte er zu ihr. »Gehen Sie, und machen Sie sich fertig. «
Als Leigh ins Schlafzimmer eilte, hörte sie ihn sagen: »Wo sind Sie genau, Detective? «
Mühsam zog Leigh ihre Stiefel an, und als sie schließlich mit Mantel und Handschuhen über dem Arm aus dem Schlafzimmer kam, stand Valente bereits im Mantel im Foyer, flankiert von Hilda und Brenna. Er nahm ihr den Mantel ab. »Stehen Sie still, ich helfe Ihnen. « Vorsichtig verpackte er sie in das Kleidungsstück.
Die Prozedur dauerte nur wenige Augenblicke, aber Leigh kam es wie eine Ewigkeit vor. Sie war bereits halb aus der Tür, als sie Hilda und Brenna rasch noch zurief: »Ich rufe an, sobald ich etwas weiß. «
Im Aufzug spürte Leigh wieder Michael Valentes intensive Blicke, aber sie war ihm so dankbar für seine Unterstützung, dass sie lediglich sagte: »Ich danke Ihnen sehr. «
Er ging gar nicht darauf ein, sondern erwiderte: »Unten im Foyer lungerten ein paar Reporter herum. Ihre Sekretärin hat meinen Fahrer angerufen, damit er uns am Hintereingang abholt. Wo ist das? « Der Aufzug war im Parterre angekommen, und die Türen gingen auf.
»Folgen Sie mir. « Von draußen waren die Aufzüge nicht einzusehen, da große Kübel mit Grünpflanzen davor standen. Leigh führte ihn zum Hintereingang, und sie traten auf eine Gasse, die von zwei identischen schwarzen Mercedes- Limousinen mit Chauffeur blockiert wurde.
Valentes Auto stand hinten. Sein Chauffeur war ein geschniegelter Mann Anfang dreißig, der wie ein Geheimdienstagent aussah. Joe O’Hara mit seiner massigen Gestalt wirkte dagegen eher wie der Fahrer eines ehemaligen Sträflings. Valente wollte Leigh zu seinem Auto geleiten, aber O’Hara versperrte ihm den Weg. »Ich bin Mrs. Mannings Fahrer«, erklärte er.
»Ich habe selber einen Wagen mit Fahrer«, erwiderte Valente knapp und wollte sich an ihm vorbeidrängen.
»Dann fahren Sie mit Ihrem Wagen voraus und zeigen uns den Weg. Aber Mrs. Manning fährt mit mir. «
Valentes Chauffeur trat vor. »Gibt es ein Problem, Mr. Valente? «
»Es könnte eines geben«, erwiderte O’Hara in scharfem Tonfall.
»Zum Teufel, gehen Sie aus dem Weg... « Valentes Stimme war leise und bedrohlich.
»Bitte! «, rief Leigh. »Wir verschwenden Zeit. « Flehend blickte sie Michael Valente an. Ihr Leben war dunkel und gefährlich geworden, und im Moment war Joe O’Hara die einzige vertraute Person. Sie wollte lieber mit ihm fahren. »Mein Mann hat Mr. O’Hara aufgetragen, in meiner Nähe zu bleiben. Ich möchte lieber mit ihm fahren. «
Zu ihrer Erleichterung gab Valente ihr sofort nach, aber der Blick, den er O’Hara zuwarf, war äußerst unfreundlich. »Steigen Sie ein, und fahren Sie los«, sagte er und half Leigh in den Wagen.
Kapitel 14
Mit dick gepolsterten Kopfhörern ausgestattet, saß Leigh neben Valentes Piloten und blickte aufmerksam nach unten. Die Bundespolizei hatte die Straße abgesperrt, und an dem steilen, schneebedeckten Abhang wimmelte es von Männern. Oben am Straßenrand standen Bergungsfahrzeuge und Polizeiwagen, und über den nahe gelegenen Hügeln kreisten Polizeihubschrauber, die vermutlich nach der Hütte suchten.
Valentes tiefe, ruhige Stimme drang über die Kopfhörer zu ihr. »Sie haben etwas im Wasser dort unten gefunden und sind bereits dabei, es zu bergen. « Zum Piloten sagte er: »Landen Sie auf der Straße, hinter den beiden Lastwagen. «
»Das wird eng werden, Mr. Valente. Eine halbe Meile zurück, wo die Bäume nicht so dicht an der Straße stehen, ist eine breitere Stelle. «
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