Ganz, nah!
es war größer als die anderen Büros. Er hatte es mit einer persönlichen Note versehen. Auf seinem Schreibtisch standen antike Lederbuchstützen, und in der Ecke an den Fenstern stand ein alter Globus auf einem verzierten Messingfuß. Die Dinge sahen auf den ersten Blick nicht übermäßig wertvoll aus, aber Sam wusste, dass sie es waren, und sie fand, sie verliehen dem Raum eine subtile Eleganz. Dazu passte seine unaufdringlich teure Kleidung. Thomas Hollands Büro strahlte ebenso viel Niveau aus wie der gut aussehende Mann, der darin arbeitete.
Wie seine Onkel und sein Großvater war er zur Polizei gegangen, aber im Gegensatz zu ihnen besaß er einen Universitätsabschluss, ein kleines Vermögen und die Hoffnung, einmal Polizeichef zu werden. Mit seinen einundvierzig fahren hatte er eine beeindruckende Karriere als Polizist und auch als Verwaltungschef hinter sich.
Er unterschrieb das letzte Dokument, legte den Füller beiseite und wandte sich an Shrader. »Es gibt eine Entwicklung in den Ermittlungen im Fall Manning«, sagte er sachlich, aber irgendetwas in seinem Tonfall brachte Sam auf die Idee, dass ihm diese Entwicklung nicht gefiel. »Commissioner Trumanti möchte vier Leute auf den Fall ansetzen, und den führenden Ermittler hat er selber ausgesucht. Sie und Womack gehören ebenfalls zum Team. «
»Wer leitet die Ermittlungen? «, fragte Shrader.
»Sein Name ist McCord. Trumanti wollte die Ermittlungen vom Hauptquartier aus lenken, aber das ist unser Fall. Ich habe Trumanti überzeugt, dass wir eine bessere Kontrolle haben, wenn etwas durchsickert, deshalb bleiben die Ermittlungen bei uns. Das FBI hat es nie geschafft, Valente wirklich etwas anzuhängen, aber wir werden den Bastard festnageln. Dank der Presse weiß das FBI bereits, dass er in den Fall verwickelt ist, und sie warten auf eine Chance, um sich einzumischen, aber das lassen wir nicht zu. Trumanti und ich sind uns auf jeden Fall einig, dass wir die Sache unter Verschluss halten, bis wir herausgefunden haben, was Valente damit zu tun hat. Niemand - und damit meine ich niemand«, betonte er, während sein Blick zu Sam glitt, »redet mit der Presse oder mit irgendjemand anderem, der nicht direkt in den Fall involviert ist. Ist das klar? «
Sam nickte.
»Klar«, erwiderte Shrader.
»Wenn Sie etwas brauchen«, fuhr Holland fort, »sagen Sie es, und dann bekommen Sie es auch - Überstunden, zu sätzliche Leute, Durchsuchungsbefehle, was auch immer. « Er stand auf, um anzudeuten, dass die Unterredung vorüber war. »McCord benutzt während der Ermittlungen Lieutenant Ungers leeres Büro. Er ist bereits dort und möchte sich um Viertel vor eins mit Ihnen treffen. Sam, ich habe McCord empfohlen, Sie als viertes Mitglied in das Ermittlungsteam aufzunehmen, schließlich haben Sie den Fall überhaupt erst entdeckt. Die endgültige Entscheidung muss ich jedoch ihm überlassen. Noch Fragen? «
Bevor Sam sich bedanken konnte, sagte Shrader: »McCord? Sie meinen doch nicht Mitchell McCord, Captain? «
Holland nickte. »Der große Mann höchstpersönlich. «
»Danke, Captain Holland«, warf Sam ein.
Als Shrader hinausging, bedeutete Holland Sam, noch zu bleiben. Er wartete, bis Shrader sie nicht mehr hören konnte, dann senkte er seine Stimme und sagte lächelnd: »Es war gute Arbeit von Ihnen, dass Sie die Nachricht gefunden haben, die Valente Mrs. Manning geschrieben hat. Ihr Vater ist bestimmt sehr stolz auf Sie. «
»Ich habe mit meinem Stiefvater noch gar nicht darüber gesprochen«, erwiderte Sam, wobei sie das »Stiefvater« betonte. »Er und meine Mutter haben um diese Zeit des Jahres immer viel zu tun, und auch ich war ziemlich beschäftigt. «
»Ja, sicher«, sagte Holland. Dann entließ er sie mit einem Nicken und einem weiteren Lächeln. »Schließen Sie bitte die Tür hinter sich, wenn Sie gehen. «
Sam verließ das Zimmer und schloss die Tür.
Tom Holland entschied sich, ihren Stiefvater anzurufen. Er ergriff den Hörer und sagte zu dem Angestellten in seinem Vorzimmer: »Verbinden Sie mich doch bitte mit Senator Hollenbeck. «
Kapitel 20
Wie Sam geahnt hatte, war Shrader ein wenig irritiert darüber, dass nicht er die Ermittlungen leiten konnte. Erstaunlicherweise schien ihn jedoch die Aussicht, mit Mitchell McCord zusammenzuarbeiten, zu elektrisieren. »Der Typ ist eine Legende«, sagte er zu ihr, während er einen weiteren Vierteldollar in den Kaffeeautomaten in der Kantine im dritten Stock warf.
»Warum? «
»Aus
Weitere Kostenlose Bücher