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Garan - Der Ewige

Garan - Der Ewige

Titel: Garan - Der Ewige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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Prinzen war eine der kleineren Ratskammern und Empfangsräume des Palastes, möbliert mit einem massiven, aus einem einzigen Baumstamm gehauenen Tisch, der in den Laboratorien des Kaisers mit dem berühmten Verkohlungsverfahren behandelt worden war, bis er so hart und so dauerhaft wurde wie die jahrhundertealten Felsen des Inmurianischen Meeres. In der Mitte, genau dem einzigen Eingang gegenüber, stand ein Sessel aus dem gleichen Material, daneben zu beiden Seiten standen einfache Bänke.
    Durch meine Stellung war ich dem Kaiser und den Mitgliedern seines Rates wohlbekannt. Zum größten Teil waren die Männer des Rates gerecht, wenn auch streng; sie forderten von den ihnen Unterstehenden unerschütterliche Loyalität dem Staat gegenüber. Einmal von meiner Aufrichtigkeit überzeugt, hatten sie mir praktisch freie Hand gelassen und lediglich einen halbmonatlichen Bericht erwartet. Bisher, seit ich mein hohes Amt angetreten hatte, waren unsere Beziehungen freundlich gewesen, wenn auch nie herzlicher, als es die strenge Formalität des Hofes gestattete. Jetzt jedoch bemerkte ich eine Veränderung in ihrem Verhalten. Lange Jahre fast ständiger Kriegführung und das Soldatendasein hatten mich mit jenem sechsten Sinn ausgestattet, den der dauernd in Gefahr Lebende erwirbt. Ich spürte augenblicklich die Spannung und eine gewisse Kühle, die mir entgegenschlug, als ich eintrat.
    Ob ich mich in irgendeiner persönlichen Gefahr befand oder ob irgendein anderer Vorfall außerhalb meiner Kontrolle sie gegen mich aufgebracht hatte, konnte ich nicht wissen, aber wie am Morgen schon, als ich zum Boten des Kaisers eilte, tasteten meine Finger unwillkürlich nach dem Griff meines Schwertes.
    »Der Marschall der Flotte grüßt den Lord der Luft, den Beherrscher der fünf Meere, den von On Geliebten ...«, begann ich meine formelle Begrüßung.
    »Genug.« Trocken unterbrach der Kaiser meinen Gruß. »Setz dich, Lord Garan! Dorthin!«
    Er deutete auf einen Stuhl sechs Schritte zu meiner Rechten. Ich gehorchte, aber meine Kehle war plötzlich trocken. Hier drohte ernstliche Gefahr – für mich.
    »Du unterhältst ein geheimes Informationssystem, nicht wahr?«
    »Das ist richtig, Großer. Das ist ein Teil meiner Pflichten.«
    »Und ist dies ebenfalls ein Teil deiner Pflichten?«
    Er reichte dem neben ihm Sitzenden zwei Metallplatten. Der Mann erhob sich, trat zu mir und hielt die beiden Platten so, daß ich sie sehen konnte.
    In die weiche Oberfläche des Metalls waren Zeichnungen und Formeln eingraviert, die mir völlig fremd waren. Verwirrt blickte ich zu dem kalten Gesicht des Kaisers auf.
    »Ich habe sie noch nie zuvor gesehen, Mächtiger, noch verstehe ich ihre Bedeutung.«
    »Und doch wurden sie unter den geheimen Akten deines Geheimbüros entdeckt«, entgegnete er bedeutungsvoll.
    Ich blickte ihm gerade in die Augen. »Ich wiederhole, Großer: ich habe sie nie zuvor gesehen.«
    Woraufhin Malkus von Throt, ein schlanker, knochiger Mann, lachte. Ich wurde zornig, und genau das hatte er zweifellos beabsichtigt.
    »Steht der Marschall der Flotte wegen unbotmäßigen Verhaltens vor Gericht, Großer? Ich bitte euch, meine Lords, seid etwas deutlicher zu eurem Diener.«
    Der Kaiser runzelte die Stirn. »Eine Anklage ist erhoben worden gegen diese Nation und dich von den Männern von Koom.«
    Komm! Wie recht hatte ich gehabt, Unheil in Keptas unangekündigter Ankunft zu vermuten!
    »Gewisse private Angelegenheiten des Gebieters wurden bespitzelt.«
    Ich zuckte zusammen. In diesem Punkt war mein Gewissen nicht ganz rein. Ich hatte nach dem Schlüssel für das dunkle Rätsel um Kepta gesucht. Dessen war ich schuldig.
    »Und jetzt fand man, wie Lord Kepta es vorausgesagt, dies unter deinen Akten.«
    Des Kaisers Mund war hart.
    »Großer und meine Lords, ich kann nur sagen, wie schon vorher, daß ich diese Platten, die mir gezeigt wurden, noch nie zuvor gesehen habe. Wenn sie unter den Akten der Flotte gefunden wurden, so weiß ich nicht, wie sie dorthingekommen sind. Aber ich verspreche euch«, endete ich grimmig, »daß ich nicht säumen werde, dieser merkwürdigen Angelegenheit auf den Grund zu gehen.«
    Malkus gackerte wieder.
    »Seht nur die entrüstete Tugend!« rief er mit seiner schrillen Stimme.
    Ich wandte mich ihm rasch zu. »Du verhöhnst mich, mein Lord?«
    Er hob die Schultern, gab mir jedoch keine Antwort. Ich erhob mich. Mit ruhigen Händen löste ich die Schnalle meines Schwertgurts.
    »Da es den Anschein hat, Großer,

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