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Garantiert wechselhaft

Garantiert wechselhaft

Titel: Garantiert wechselhaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fanny Wagner , Carolin Birk
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gefahren, und die Abende waren schön gewesen. Aber ich war einfach nicht in ihn verliebt, definitiv nicht. Der einzige Mann, der mein Herz höher schlagen ließ, war und blieb Christian. Leider. Denn der lud mich aus wohlbekannten Gründen nicht zum Essen ein und schrieb mir auch keine Zettel. Höchstens Rechnungen, wie der Stempel auf einem der Briefe zeigte.
    Ich riss den Umschlag auf und schluckte, als ich die Gesamtsumme las. Immerhin hatte er mir eine Zahlungsfrist von sechs Wochen eingeräumt.
    «Jetzt ist es gut, Nina!», sagte ich mir streng. «Das Einzige, was in den kommenden Wochen wichtig ist, ist dein Plan. Wenn der gelingt, kannst du in Zukunft alle Rechnungen bezahlen und dir dann immer noch Gedanken um einen Mann machen. Oder eben nicht.»
    Ich legte Christians Rechnung zu den anderen und fuhr meinen Mac hoch.
    In diesem Moment klingelte mein Handy. Volkers Name erschien auf dem Display, und mein Herz setzte spontan für einige Schläge aus. Trotzdem ging ich ran.
    «Du, Nina, pass mal auf, ich bin schon wieder im Büro und – nein, jetzt nicht, was ist denn?» Er legte die Hand auf den Hörer und stauchte jemanden zusammen. «Idioten», brummte er. «Ja, also, ich hab hier etwas gefunden und –» Wieder redete einer dazwischen, und ich merkte, dass ich schweißnasse Hände hatte.
    «Ja, dann mach das endlich!», brüllte Volker, und dann wieder ganz ruhig: «Also, ich habe in meinem Büro etwas gefunden, das könnte Marie gehören.»
    «Was denn?» Meine Stimme glich einem Piepsen.
    «So einen schwarzen Schal. Oder ein Tuch. Vermisst sie so etwas?»
    Oh Gott, war das eine Falle? Ich hatte keine Ahnung, ob Marie in den Tagen bei ihrem Vater im Büro gewesen war. Der rettende Einfall kam, als ich meinen Geldbeutel vor mir liegen sah.
    «Den hat sie vielleicht verloren, als sie bei Elke das Geld für den Zug geholt hat», sagte ich.
    «Und seit wann sitzt Elke bei mir im Büro?»
    Eine berechtigte Frage. Meine Hirnzellen liefen auf Hochtouren. Vor lauter Nervosität zerknüllte ich die Nachricht von Martin. Ein Zettel. Sehr gut.
    «Vielleicht hat sie dir einen Zettel geschrieben? So als … Abschiedsgruß? Und um sich zu bedanken?»
    Volker schien zu überlegen. «Da habe ich aber nichts gefunden.»
    «Kein Wunder bei dem Chaos auf deinem Schreibtisch. Den hast du bestimmt übersehen.»
    «Was weißt du von dem Chaos auf meinem Schreibtisch?» Volker klang plötzlich misstrauisch, und mir fiel siedend heiß ein, dass sein Schreibtisch normalerweise sehr ordentlich war. Das Durcheinander, das ich gestern Abend dort gesehen hatte, war ein absoluter Ausnahmezustand.
    «Projektion», plapperte ich nervös. «Hier bei mir, äh … sieht es aus wie Kraut und Rüben.»
    «Wundert mich nicht», sagte Volker knapp. «Egal. Ich schick ihr das Teil bei Gelegenheit.» Dann legte er ohne weiteren Gruß auf.

    Auf diesen Schreck brauchte ich erst mal einen Schnaps. Im Flur stieß ich mit einer dicken Frau zusammen, die mir nur vage bekannt vorkam.
    «Hoppla», sagte ich verdutzt. «Wer sind Sie denn?»
    Die Besucherin kniff die Augen zusammen und musterte mich von Kopf bis Fuß. «Ich bin die Steffi. Und ich wollt mer amol die Bilder anschauen.»
    «Bilder?» Hatte hier jemand in meiner Abwesenheit eine Galerie eingerichtet? «Welche denn?»
    «Na, die vom Gustl. Vom Gustl Beck!»
    «Ach, die! Die hängen alle im Saal», sagte ich und zeigte ihr den Weg. Sollten die Schnepfen sich um Steffi kümmern. Mein Nervenkostüm war gerade genug strapaziert worden.

    Mit einem Obstler im Magen setzte ich mich wieder an den Schreibtisch und lud die erbeuteten Daten vom Laptop auf meinen Rechner.
    Da war sie: die Datei, die mir die Möglichkeit bot, zu neuen Ufern aufzubrechen und endlich meine Träume in die Tat umzusetzen. Begeistert scrollte ich die Liste einige Male hinauf und hinunter, bis mich ein unsicheres Gefühl beschlich. Was, wenn ich mich doch strafbar machte?
    Nachdem ich mir von der läppischen Anzeige bis zum Knastaufenthalt alles Mögliche ausgemalt hatte, griff ich zum Telefon. Schließlich kannte ich einen, der mir da weiterhelfen konnte.
    «He, du bist wieder da!» Martin schien hocherfreut, mich zu hören. «Wann hast du denn mal Zeit für mich?»
    «Die Frage ist gerade andersherum», sagte ich. «Wann hast du Zeit für mich? Ich brauche dringend deinen fachlichen Rat.»
    «Ich denke, du bist längst geschieden? Oder hast du einen Unfall gebaut?»
    «Noch nicht», sagte ich. «Aber ich würde mich gerne

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