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Garantiert wechselhaft

Garantiert wechselhaft

Titel: Garantiert wechselhaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fanny Wagner , Carolin Birk
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Mario grinste. «Vor allem mir natürlich.»
    «Na dann», sagte ich und lachte. Am Chamissoplatz parkte ich das Auto. «Dann kann ja nichts mehr schiefgehen.»

    Wir schlüpften mit einem Nachbarn ins Treppenhaus. Mario wartete eine Etage tiefer, und ich klingelte aufgeregt im dritten Stock an Elkes Wohnungstür.
    «Machst du mal auf?», hörte ich sie rufen, dann das Jaa! von Marie. Sie drückte auf den Summer und riss die Wohnungstür auf.
    «Ich hab es nicht mehr ausgehalten», sagte ich leise.
    Marie starrte mich an. Einen Herzschlag lang hatte ich Angst, dass sie mir die Tür vor der Nase zuschlagen würde. Dann warf sie sich mit einem Schluchzer, der aus tiefstem Herzen zu kommen schien, in meine Arme, und wir heulten beide Rotz und Wasser.
    Als die Tränenflut ein wenig nachließ, kam Mario die Treppe herauf. Marie lachte und weinte gleichzeitig, als sie ihm um den Hals fiel.
    «Ach, Prinzessin», sagte Mario. «Wir haben dich ganz schön vermisst. Und ich am allermeisten.»
    Ich nutzte die Gelegenheit und ging in die Küche, um meine liebste Freundin ans Herz zu drücken. «Wenn ich dich nicht hätte!»
    Kurz darauf saßen wir zusammen um Elkes Küchentisch und freuten uns auf die Gemüselasagne, die bereits himmlisch duftete. Elke machte eine Flasche Prosecco auf. Wir bekamen dazu Aperol ins Glas, die Kinder Johannisbeersirup. «Auf unser Wiedersehen», rief Elke feierlich in die Runde und sah dann mich an. «Und auf deinen Jahrhundertcoup!»
    Marie und Mario sahen uns verdutzt an. «Haben wir was verpasst?»
    «Allerdings», sagte ich und weihte die beiden unter dem Siegel der Verschwiegenheit ein.

    Marie blieb über Nacht bei Elke.
    «Papa ist sowieso nicht zu Hause, der merkt das gar nicht», meinte sie.
    «Warst du etwa die ganze Zeit bei ihm alleine?»
    Sie zuckte mit den Schultern. «Mehr oder weniger. Er ist viel unterwegs, du kennst ihn ja. Aber ich kann ja gut für mich selbst sorgen.»
    «Weiß ich doch, Schatz», sagte ich. «Aber wenn du in so einem Zustand bei mir aufgetaucht wärst, hätte ich rund um die Uhr für dich da sein wollen.»
    «Wie in Wiestal, oder was?», brummte Marie.
    Sie hatte recht. Ich war keinen Deut besser.
    «Ab jetzt wird alles anders», versprach ich. «Großes Ehrenwort.»

    In dieser Nacht schlief ich so gut wie seit Wochen nicht mehr.

[zur Inhaltsübersicht]
    Siebenundzwanzig

    Die Vorhersage für Donnerstag, den 24. Juli:
    Im Norden ziehen sich konspirative Kräfte zusammen, die von Süden her unterstützt werden. Gelegentlich kann es zu Muffensausen kommen.
    Am Morgen weckten mich die Sonnenstrahlen, die durch das Fenster fielen und tanzende Kringel auf die Bettdecke malten. Elke kam mit einem Handtuch um den Kopf aus dem Bad. «Kaffee?»
    Wir setzten uns damit auf den üppig bepflanzten Balkon und genossen die ruhige Morgenstunde.
    Um acht tauchte Marie auf, wenig später erschien auch Mario. «Wow», sagte er. «Der Ausblick ist ja voll krass. Überall nur Häuser!»
    Wir lachten.
    «Soll ich dir heute mal die Stadt zeigen?», fragte Marie. «Ich kenne die ganzen coolen Ecken.»

    Nach dem Frühstück zogen die beiden los. Ich sah vom Balkon aus zu, wie sie Hand in Hand die Straße hinuntergingen.
    An der Ecke drehte Marie sich um und warf mir eine Kusshand zu, dann waren sie verschwunden.
    «Alles klar, Süße?», fragte Elke. Sie stand ausgehfertig in der Tür und hielt mir einen Fahrradschlüssel entgegen. «Der ist für dich. Ich erwarte dich heute Abend um halb neun, dann müsste die Luft rein sein.»

    Wie schön Berlin im Sommer ist, fiel mir auf dem Weg zu meinem ersten Termin wieder auf. Ich machte extra einen Umweg über die Tempelhofer Freiheit, eine riesige Brache mitten in der Stadt, wo früher der Flughafen gewesen war.
    Auf Elkes Fahrrad sauste ich die südliche Startbahn hinunter und stellte mir vor, dass ich gleich abheben würde. Aber bevor es so weit war, wollte ich noch eine Kleinigkeit hinter mich bringen. Ich hielt an und zog mein Handy aus der Tasche.
    «Ja, was ist denn?!» Volker hatte eine Stinklaune.
    «Ich wollte dir nur sagen, dass Marie nach Hause will», sagte ich. «Nicht dass du dir Sorgen machst, wenn sie nicht mehr da ist.» Dass das passieren würde, konnte ich mir zwar nicht vorstellen, aber ich wollte so zuvorkommend sein wie möglich.
    «Okay», brummte Volker. «Sie soll sich in der Agentur Geld für den Zug geben lassen. Ich bin nicht vor morgen Abend zurück, aber ich sage Elke Bescheid. Und kümmere dich dann

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