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Garnet Lacey 04 - Biss in alle Ewigkeit

Garnet Lacey 04 - Biss in alle Ewigkeit

Titel: Garnet Lacey 04 - Biss in alle Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tate Hallaway
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dabei prahlerisch rüberzukommen.
    Meine Mutter dagegen sah nur die Klappstühle anstelle von Holzbänken und die schmucklosen Wände. „Etwas Besseres konntest du nicht finden?“
    „Tut mir leid, aber die Unitarische Kirche, die von Frank Lloyd Wright entworfen wurde, war leider schon ausgebucht.“
    „Was zum Teufel soll eigentlich Unitarischer Universalismus sein?“, fragte Dad. „Hört sich nach irgendeinem Kult an.“
    Ich verdrehte die Augen. „Du meinst wahrscheinlich die 'Unification Church' von Reverend Moon, wie? Das hier sind die Unies, nicht die Moonies.“
    „Ich find’s hier schön“, meinte William und überflog ein Flugblatt zum Thema „Was ist UU?“
    Sebastian kam mit der Pfarrerin herein. Sie war eine athletische, hübsche Frau um die fünfzig mit grau meliertem Haar und tiefen Lachfalten um Mund und Augen. Mit angenehm festem Griff schüttelte sie jedem die Hand. „Solange wir warten, bis alle hier sind, können wir ja schon mal die Details der Hochzeit durchsprechen“, schlug sie vor.
    Als wir auf den Klappstühlen Platz nahmen, das Programm durchgingen und gezeigt bekamen, wo wir beim Ablegen unserer Gelübde stehen sollten, wurde mir zum ersten Mal
richtig bewusst, dass ich tatsächlich heiraten würde. Ich griff haltsuchend nach Sebastians Hand. Er lächelte mich zuversichtlich an.
    Izzy und Marlena trafen zusammen ein, kurz danach folgten Hai von Jensens Werkstatt und Sebastians andere Trauzeugen. Seinen Steuerberater Walter kannte ich nur, weil ich ihn einmal versehentlich für einen von Sebastians Blutspendern gehalten hatte. Smitty dagegen war ich noch nicht begegnet, doch sein Foto hing in unserem Wohnzimmer. „Sie sind viel älter, als ich erwartet hatte“, sagte ich zu ihm, als ich sein restlos graues Haar und sein gebräuntes und von Wind und Wetter gegerbtes Gesicht sah.
    „Nicht jeder altert so vorteilhaft wie unser guter Sebastian hier“, machte Smitty mir klar.
    „Wo ist Mátyás?“, fragte Sebastian. „Er soll mein Trauzeuge sein.“
    „Spring nicht gleich aus dem Hemd, ich bin ja schon da“, meldete sich sein Sohn zu Wort, als er hinter ihm auftauchte. „Ich wollte mich nur vergewissern, dass Mom ... ähm ... gesättigt und gut versorgt ist.“
    „Oh, hat der Bräutigam noch seine Mutter?“, wollte die Pfarrerin wissen. „Sie ist herzlich willkommen, und wenn sie bettlägerig ist, können wir einen speziellen Transportdienst
anbieten.“
    „Nein, nein“, warf ich ein. „Teréza ist Mátyás’ Mutter und Sebastians ... äh ... sie ist seine Ex.“
    „Ach so.“ Die Pfarrerin sah zwischen Vater und Sohn hin und her. „Ich hatte Sie für Brüder gehalten.“
    „Ich ebenfalls“, warf meine Mutter ein.
    „Er ist älter, als er aussieht“, sagte Smitty. „In den Siebzigern waren wir gemeinsam bergsteigen.“
    „Wir sollten wohl besser anfangen“, ging ich dazwischen, um der Diskussion über das Alter meines Vampir-Lovers ein Ende zu bereiten.
    Als alle ihren Platz eingenommen hatten, stellten wir ein Ungleichgewicht fest: Sebastian hatte mehr Freunde als ich.
    Walter, Smitty, William und Mátyás ergaben vier, während ich nur Izzy und Marlena vorweisen konnte. Immerhin war nicht damit zu rechnen, dass Jane noch rechtzeitig auftauchen würde.
    „Es ist Schicksal“, sagte William. „Ich bin dazu bestimmt, Brautjungfer zu sein.“
    „Aber ... aber ... aber“, stotterte meine Mutter. „Von wem wirst du dann das letzte Stück zum Altar geführt werden?“
    „Oh, der Glückliche werde ich sein“, meldete sich Walter zu Wort, dessen Tonfall genauso wunderbar schwul war wie er selbst. Er war ein kleiner Mann mit Brille, Ende vierzig, mit drahtigem Haar, das an den Rändern grau und kraus wurde. Sein Lebensgefährte Larry saß in der ersten Reihe und verdrehte die Augen.
    Ehe meine Mutter den Mund aufmachen und etwas ungewollt Schwulenfeindliches sagen konnte, erwiderte ich: „Wunderbar, dann hätten wir das auch geklärt. Wollen wir's jetzt mal versuchen?“
    Dad und ich wurden nach unten geschickt, da sich die Garderoben ebenso wie das Büro und der Wickelraum im Kellergeschoss befanden. Man war der Ansicht, dass ich einen dramatischeren Auftritt hinlegen würde, wenn ich die Treppe raufkam. Außerdem konnte mich so vor der Trauung garantiert niemand zu Gesicht bekommen. Dad und ich verzogen uns in einen kleinen Raum am Fuß der Treppe, wo wir auf unseren Einsatz warteten.
    Überraschend griff Dad nach meiner Hand. „Bist du dafür wirklich

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