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Garnet Lacey 04 - Biss in alle Ewigkeit

Garnet Lacey 04 - Biss in alle Ewigkeit

Titel: Garnet Lacey 04 - Biss in alle Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tate Hallaway
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streitet euch doch nicht etwa, oder? Hmm, das duftet ja himmlisch!“
    Natürlich musste in diesem Augenblick die Zeituhr für den Ofen losschrillen, also baten wir meine Eltern in die Küche. Obwohl sein magischer Trick längst seine Wirkung verloren haben sollte, schien Sebastian meine Mutter völlig in seinen Bann geschlagen zu haben, da sie mit zustimmenden Lauten den gedeckten Tisch und die gemütliche Küche insgesamt zur Kenntnis nahm. Mein Vater sprach dem Koch nach fast jedem Bissen ein Lob aus, und Barney drückte wenig später die Küchentür auf, um sich schamlos über die Souffléreste in der Auflaufform herzumachen, die bereits im Spülbecken stand.
    Während wir aßen, ließ ich die Hintertür nicht aus den Augen, denn insgeheim rechnete ich jede Sekunde damit, dass Teréza hereingeplatzt kam und uns ein weiteres Mal den Abend verdarb. Der Dezemberwind blies stöhnend um den Giebel, aber womöglich war das auch Benjamin.
    Sebastian konnte viel besser den gelassenen, entspannten Gastgeber spielen als ich, indem er stets freundlich lächelte und mit meinen Eltern scherzte. Ich für meinen Teil wurde dagegen nicht das Bild los, wie Teréza da draußen trauernd zwischen den Grabsteinen gestanden hatte. Wie sollten wir meine Eltern an ihr vorbei zurück zum Wagen begleiten, ohne dass es zu einem erneuten Zwischenfall kam? Würde sie sie angreifen? Was wollte sie überhaupt? Im Restaurant schien sie ganz darauf aus gewesen zu sein, Sebastian zu töten. War sie bloß ein geistloser Leichnam, der seinen Schöpfer vernichten wollte? Es war vielleicht nicht nett von mir, aber Sebastian zuliebe hoffte ich, dass es so war.
    Ich beobachtete, wie er lächelte, während meine Mutter eine Anekdote zum Besten gab, die sie auf NPR gehört hatte und die sich um die Geschichte des Soufflés oder irgendein
artverwandtes Thema drehte. Ich hörte nur mit einem halben Ohr zu, während ich über Sebastians finsteren, schmerzhaften Gesichtsausdruck nachdachte, als er mir gesagt hatte, er
müsse Teréza loswerden. Ganz egal, was sie von ihm wollte, ihm fiel es nie leicht, sich mit ihr zu befassen. Wann immer er die Kontrolle über ihren vollständig leblosen Körper besessen hatte - es war ihm nie möglich gewesen, sie in den endgültigen Tod zu schicken, obwohl er der Ansicht war, dass ihr damit mehr gedient wäre, als sie in ihrem Dämmerzustand zwischen Leben und Tod zu belassen.
    Wenn in Teréza auch nur der winzigste Funke Menschlichkeit verblieben war, dann würde sich Sebastian bei seiner Ehre dazu verpflichtet fühlen, sie zu retten. Wieder musste ich daran denken, wie Teréza allein und verlassen zwischen den Grabsteinen gestanden hatte, und mich verließ aller Mut.
    Unsere Hochzeit sollte in zwei Wochen sein.
    „Hast du dir schon dein Kleid ausgesucht?“, hörte ich meine Mutter fragen. Während meine Gedanken abgeschweift waren, hatte sich die Unterhaltung am Tisch inzwischen offenbar ebenfalls der bevorstehenden Hochzeit zugewandt.
    „Äh ... ja, natürlich“, antwortete ich.
    Meine Mutter zog eine Augenbraue hoch, dann folgte ein frostiges „So, so“.
    Das kam davon, wenn man nicht zuhörte. Meine Gedanken überschlugen sich. Hätte ich Mom mitnehmen sollen, um das Kleid auszusuchen? Lag auf dem Speicher womöglich noch ein Erbstück, das ich hätte bekommen sollen? Oder hatte sie ein Kleid für mich nähen wollen? Oh Gott, das war ja noch schlimmer als die Vorstellung, Teréza könnte in die Küche gestürmt kommen, mit Schaum vor dem Mund und einem Schlachtermesser in der Hand! Ich wusste beim besten Willen nicht, was ich sagen sollte. Sollte ich ihr anbieten, das ausgesuchte Kleid wegzuwerfen und noch mal von vorn auf Shoppingtour zu gehen, diesmal mit ihr zusammen? „Ähm ...“, begann ich. „Öh ..
    Unabsichtlich kam mir Dad zu Hilfe. „Werdet ihr kirchlich heiraten? Welcher Konfession gehören Sie eigentlich an?“
    „Ich bin katholisch“, antwortete Sebastian.
    „Tatsächlich?“ Mein Dad war verblüfft. Ganz bestimmt hatte er gedacht, dass Sebastian auch Wicca-Anhänger oder noch irgendetwas Kurioseres war. Auch wenn Dad genügend gegen das Establishment eingestellt war, um organisierter Religion mit einer gewissen Skepsis zu begegnen, dachte ich, er hätte es wohl vorgezogen, wenn ich mir einen netten weltlichen Humanisten oder Atheisten gesucht hätte, um mit ihm den Bund fürs Leben zu schließen. „Römisch-katholisch, oder was?“
    „Also ..." Jetzt war Sebastian an der Reihe, in

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