Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Garnet Lacey 04 - Biss in alle Ewigkeit

Garnet Lacey 04 - Biss in alle Ewigkeit

Titel: Garnet Lacey 04 - Biss in alle Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tate Hallaway
Vom Netzwerk:
übersehen“, konterte ich lächelnd.
    Sebastian sah sich um. „Wo ist Mátyás? Setzt er sich nicht zu uns?“
    „Der schmollt“, antwortete William. „Typisch schlechter Verlierer. So wie immer.“
    „Und er hat uns nicht gesagt, wo seine Mutter ist“, grummelte Sebastian.
    „Weil ich nicht weiß, wo sie ist“, betonte Mátyás und nahm neben mir auf der anderen Seite des Wasserspenders Platz. „Außerdem schmolle ich gar nicht.“
    „Du schmollst total, Mann“, widersprach William ihm mit einem spöttischen Schnauben.
    „Es fällt mir schwer zu glauben, dass du nicht weißt, wo sich deine Mutter aufhält.“ Sebastian warf seinem Sohn einen missbilligenden Blick zu. „Das ist nicht deine Art.“ Dass du nicht auf sie aufpasst wie eine Glucke auf ihr Junges, lautete der nicht ausgesprochene Teil seiner Bemerkung. Dem konnte ich nur zustimmen. Der Junge hatte ein echtes Problem, Teréza auch nur für zwei Minuten aus den Augen zu lassen.
    „Herrgott noch mal, ich habe ihr kein Halsband mit GPS-Sender umgehängt“, brummte Mátyás.
    Innerlich zuckte ich zusammen und überlegte, ob ich mich wohl vorsichtshalber ducken sollte. Sebastian hatte eine sehr altmodische Einstellung, wenn es ums Fluchen ging. Nicht, dass er prüde gewesen wäre. Mit Schimpfwörtern wie Scheiße und noch Härterem hatte er keine Schwierigkeiten, aber er konnte es nicht ab, wenn jemand den Namen des Herrn in Form eines Fluchs benutzte. Zwischen uns beiden stellte das nie ein Problem dar, weil ich keine Christin war. Zum einen respektierte er, dass einem solchen Fluch aus dem Mund einer Ungläubigen nicht die gleiche Bedeutung zukam. Zum anderen achtete ich ganz bewusst darauf, weder den Herrn selbst noch den Sohn eines gewissen Zimmermanns beim Namen zu nennen, wenn ich wütend war. Wenn ich schon den Namen eines Gottes missbrauchte, dann würde es mein eigener Gott sein.
    Aber Mátyás war so wie sein Vater katholisch erzogen worden.
    Sebastian biss krampfhaft die Zähne zusammen, und ich konnte die Spitzen seiner Fangzähne hervortreten sehen. Der Junge wusste wirklich, wie er seinen Vater zur Weißglut treiben konnte.
    Ich beschloss dazwischenzugehen. „Ich finde, du schuldest uns zumindest eine Erklärung. Ich meine, das Letzte, was wir von Teréza wussten, war, dass sie ... na ja, dass sie ziemlich leblos war.“
    „Tot“, warf William ein.
    „Sie steckte in einer Falle fest“, stellte Mátyás klar.
    „Meinetwegen auch das“, sagte ich. „Auf jeden Fall geisterte sie da nicht durch die Gegend.“
    „Sie hat sich eben erholt“, hielt Mátyás dagegen.
    William lachte los, woraufhin wir ihn ratlos anstarrten. „Das ist doch ein Spruch aus Monty Python. Aus dem einen Sketch mit ... na, ihr wisst doch, welchen ich meine ... Ähm ...“ Er sah uns betreten an, da keiner von uns die Reaktion zeigte, die er wohl erwartet hatte. „Sorry, Leute, aber all dieses beiläufige Gerede über wiederbelebte Leichen und so ’n Kram ist für mich ’ne Nummer zu surreal.“
    Ich wandte mich wieder Mátyás zu, der ein Glas unter den Wasserspender hielt.
    Izzy hatte ihre Kunden bedient und kam zu uns ans andere Ende der Theke. „Wer hat hier was von beiläufigen Leichen gesagt?“, fragte sie und servierte Mátyás und Sebastian je eine
Tasse schwarzen Kaffee. „Eure Bestellung kommt gleich“, sagte sie zu William und mir. Wir tranken lieber einen Latte oder - wie sie es spöttisch bezeichnete - einen „Kaffee für Mädchen“.
    „Mátyás wollte uns gerade erklären, wie seine Mutter es geschafft hat, von den Toten aufzuerstehen“, antwortete Sebastian und gab ihr einen Zwanziger, um für uns alle zu bezahlen. „Stimmt doch, oder, Sohn?“
    Uuuuh! „Sohn“! Zu der Formulierung griff Sebastian nur, wenn er stinksauer war.
    David Bowie und Bing Crosby sangen leise Little Drummer Boy, während wir auf Mátyás’ Antwort warteten.
    „Das wird dir nicht gefallen“, meinte er schließlich.
    Ich sah zu Sebastian und zog vielsagend meine Augenbraue hoch. „Versuch, ihm Rückhalt zu geben“, wollte ich ihm damit sagen. „Über den Exorzismus weiß er Bescheid“, merkte ich an.
    „Und du hast völlig recht, es gefällt mir nicht“, knurrte Sebastian und trank einen Schluck Kaffee.
    „Er hat funktioniert“, erwiderte Mátyás.
    „Wie funktioniert ein Exorzismus bei einer Toten?“, wunderte sich William, während Izzy uns den aufgeschäumten Latte auf die Theke stellte. Ich hatte einen Honig-Latte und William einen

Weitere Kostenlose Bücher