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Garnet Lacey 04 - Biss in alle Ewigkeit

Garnet Lacey 04 - Biss in alle Ewigkeit

Titel: Garnet Lacey 04 - Biss in alle Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tate Hallaway
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mache ich“, meldete sich Sebastian prompt.
    Ich stutzte. Als ein Vampir, der durch Magie erschaffen worden war, stellte Sebastian den zweitmächtigsten Hexer in unserem Zirkel dar. Übertroffen wurde er nur noch von mir, weil ich eine Göttin in mir trug.
    Sebastian bemerkte mein Zögern und erklärte: „Ich bin der Einzige, der mit Teréza fertig werden kann, falls sie sich hier blicken lässt.“
    Ich wollte zwar erwidern, dass sie dann schon weit würde laufen müssen, um uns einzuholen, doch in dem Augenblick fiel mir ein, dass sie auftauchen konnte, wo sie wollte. „Ja, ist gut“, lenkte ich also ein. „Da ist was dran.“
    Dann teilte ich jedem eine Aufgabe zu, und wir platzierten unsere Kerzen in der Mitte eines jeden Armes dieser Wegkreuzung. Je ein Mitglied stellte sich mit einer Schachtel Streichhölzer zu den Kerzen, die anderen trugen mehrere Handvoll Schnee vom Straßenrand herbei, um daraus in der Kreuzungsmitte einen kleinen Hügel aufzutürmen. Mit der Faust drückte ich eine Vertiefung in die Spitze und schüttete die Kräutermischung zur Hälfte hinein. Anschließend zündete ich eine Ecke der Holzkohle an und legte sie obenauf. Gleich darauf stieg aromatischer Rauch auf. Die Kräuter begannen zu brennen und verbreiteten ein unheimliches, schwaches Licht auf der fast stockfinsteren Kreuzung.
    Griffin auf der nach Norden führenden Straßen bückte sich und zündete seine Kerze an. Es waren ein paar Anläufe notwendig, ehe die Flamme auf den Docht übersprang, aber dann brannte die Votivkerze und flackerte in der leichten Brise nur schwach. Im Osten zündete Xylia ihre Kerze an, gefolgt von William im Süden und Blythe im Westen.
    Als alle Kerzen brannten, begannen wir zu summen. Unsere Gruppe arbeitete jetzt schon seit einigen Monaten zusammen, und wir hatten festgestellt, dass wir uns schneller konzentrieren konnten, wenn wir das Lied vom Kreis sangen oder summten. Die Melodie war ganz simpel, und der Refrain wurde ständig wiederholt: „Wir sind ein Kreis in einem Kreis, wir haben keinen Anfang und kein Ende.“ Während wir sangen, warf ich immer wieder eine Prise Kräuter auf die Holzkohle, wo sie mit einem lauten „Poff“ in einer Wolke aus aromatischem Rauch vergingen.
    Ich ließ Lilith langsam in mir aufsteigen. Der beißende Weihrauchduft vermischte sich mit dem stechenderen Geruch von Kiefernharz, was mich an all die vielen Male erinnerte, da ich Magie praktiziert und solche Aromen wahrgenommen hatte. Der schwarze Himmel über uns wirkte gewaltig und so unendlich wie der Kreis in unserem Lied. Die kalte Luft war auf meinen bloßen Wangen wie ein eisiger Kuss zu spüren und half mir, mich auf diesen Moment zu konzentrieren.
    Als ich fühlen konnte, dass Lilith und ich vereint waren, holte ich das Blatt Papier und den schwarzen Filzstift aus meiner Tasche und schrieb Zurück an Absender auf die eine, Breche diesen Fluch auf die andere Seite. Ich hielt das Blatt hoch, damit der Zirkel es sehen und seine Energie der meinen hinzufügen konnte, dann legte ich es auf die schwelenden Kräuter. Das Papier fing rasch Feuer und verbrannte zu Asche, und ich stellte mir dabei vor, wie der Rauch den Fluch zu dem zurücktrug, der ihn ursprünglich gewirkt hatte.
    Der letzte Schritt beim Wirken unseres Zaubers bestand darin, die Schutzenergie zu laden, dann würden wir, die wir in der Mitte standen, die Weihrauchglut austreten und so den Fluch vollends ungeschehen machen.
    Jemand begann wieder die Worte des Liedes vom Kreis zu singen, unsere traditionelle Methode, um Energie zu laden. Einer nach dem anderen stimmte in die Melodie ein. Xylias
heller Sopran, Williams Bariton, Griffins rauer Bass, Blythes Trillern und schließlich ...
    ... eine dröhnende Hupe! Ich wurde von Scheinwerfern geblendet, als ein Truck durch die Kurve gedonnert kam.Xylia brachte sich mit einem Satz zur Seite in Sicherheit.
    Ich hob meine Hand, mein einziger Gedanke war: Halte den Wagen an!
    Liliths Energie kam mit der Wucht eines Hammers aus mir herausgeschossen. Ich hörte, wie der Motor ausging, dann mähte der Truck die Kerzen nieder, und die Bremsen kreischten vor Anstrengung. Lilith stemmte sich mit aller Macht gegen die heranrasende Gewalt. Der Wagen geriet auf der vereisten Fahrbahn ins Rutschen, aber schließlich kam er zum Stehen – keinen halben Meter von meiner ausgestreckten Hand entfernt.
    Lilith zog sich zurück. Meine Hand zitterte, und als ich den Arm sinken ließ, fühlte ich mich kraftlos. All unsere

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