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Garnet Lacey 04 - Biss in alle Ewigkeit

Garnet Lacey 04 - Biss in alle Ewigkeit

Titel: Garnet Lacey 04 - Biss in alle Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tate Hallaway
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und ich in unserer
    Bibliothek verwahrten. Außerdem setzte William sein Blackberry ein, um nach Anti-Fluch-Zaubern zu googeln. Fast alle Quellen waren sich darin einig, dass ein Zauber, der einen Fluch brechen sollte, an einer Wegkreuzung gewirkt werden musste, um Erfolg zu haben. Also drängten wir uns alle in Roberts Van, um nach einer geeigneten Stelle Ausschau zu halten.
    Sebastian nahm auf dem Beifahrersitz Platz, da er die Straßenkarte und eine Taschenlampe zur Hand hatte. William, Xylia, Blythe und ich belegten die Reihe dahinter, die anderen quetschten sich auf die Plätze hinter uns. Der Motor des Vans erwachte dröhnend zum Leben, und dann ging es über Landstraßen und Feldwege. In meiner Tasche steckten vier riesige schwarze Votivkerzen, ein Kompass, mehrere Streichholzschachteln, ein Stück Holzkohle, ein Stück Papier und ein Stift. Außerdem hatte ich eine ganze Plastiktüte voll mit einer selbst gemachten Kräutermischung, die der Zirkel in der Küche zusammengestellt hatte und die aus Weihrauch, Myrrhe, Kiefernnadeln und Drachenblut bestand.
    Sebastian und Robert stritten sich auf den Vordersitzen gut gelaunt über die Richtung, in die sie fahren sollten. Währenddessen versuchte William, Griffin davon zu überzeugen, dass „echte Männer“ Mörser und Stößel benutzten, um Kräuter zu mahlen, aber keinen Mixstab. Irgendwer hinter mir summte O Tannenbaum vor sich hin.
    Da wir alle in voller Arktismontur im Wagen saßen, war es ziemlich eng. Meine Hüften waren schon unter normalen Umständen nicht die schmalsten, aber von einer Lage dicker, langer Baumwollunterwäsche und einem großzügig gepolsterten Parka umgeben, kam ich mir eher wie ein ausgestopftes Nilpferd vor. Überhaupt keinen Trost spendete dabei die Tatsache, dass neben mir Blythe in ihren schicken kniehohen Stiefeln und ihrer Tweedjacke saß. Fäustlinge, Schal und Mütze waren bei ihr perfekt aufeinander abgestimmt.
    Die gesammelte Körperwärme ließ die Fenster beschlagen, doch durch die Feuchtigkeit hindurch, die sich auf die Scheiben legte, konnte ich am pechschwarzen Himmel die Sterne funkeln sehen. Schneebedeckte Hügel zogen an uns vorbei, die dunklen Konturen kahler, knorriger Äste und Brombeerbüsche zerschnitten die weiße Landschaft. In der Highwaybeleuchtung warfen die Zaunpfähle lange Schatten.
    Lilith regte sich in meinem Bauch.
    „Wildwechsel!“, rief jemand von hinten, und Robert legte in letzter Sekunde eine Vollbremsung hin. Im nächsten Moment sprang ein Hirsch auf die Fahrbahn, blieb sekundenlang vor dem Van stehen und starrte mit großen glänzenden Augen ins Scheinwerferlicht. Seine Ohren zuckten, und er drehte den Kopf um, als witterte er irgendetwas. Mit einem Satz hatte er die Fahrbahn wieder verlassen und jagte einen Hügel hinauf. Wir alle hielten gebannt den Atem an, während der weiße Wedel das Scheinwerferlicht reflektierte.
    Eine Zeit lang sprach niemand ein Wort.
    „Wow“, hauchte William.
    „Besser als wow“, gab Sebastian zurück. „Wir sind hier an einer Wegkreuzung.“
    Wir wälzten uns aus dem Wagen, der Schnee knirschte unter unseren Stiefeln, die Luft war kalt und klar. Beim ersten Atemzug klebten meine Nasenhärchen zusammen. Die Mondsichel leuchtete schwach über den Wipfeln der Kiefern auf der östlichen Seite der Straße. Gegenüber konnte ich vom Schnee nach unten gedrückte Teichkolben sehen, die dicht über einem zugefrorenen Tümpel aus braunem Sumpfwasser hingen. Ein Stück von uns entfernt war im Schein einer Lampe ein kleiner Angelladen im Stil einer Blockhütte zu sehen. Auf einem Aufsteller stand in Plastikbuchstaben geschrieben:
    Im Winter geschlossen. Besuchen Sie uns wieder im April.
    Mit Blick auf Liliths plötzliches Auftauchen wunderte es mich nicht, als der Kompass anzeigte, dass wir nicht nur an einer Wegkreuzung angelangt waren, sondern dass diese auch perfekt nach den Himmelsrichtungen ausgerichtet war. Grünen Hinweisschildern zufolge befanden wir uns an der Kreuzung County Highway L und Landstraße 107.
    Robert stellte den Van auf dem Parkplatz des Angelladens ab, gleich neben einem Sattelschlepper, der erkennbar seit Jahrzehnten nicht mehr von der Stelle bewegt worden war. Wir stellten uns gedrängt im Kreis zusammen und gingen noch einmal alles durch.
    „Wir benötigen einen Wachposten“, sagte ich und sah alle der Reihe nach an. „Jemanden, der bereit ist, sich nicht am Zauber zu beteiligen, und der uns warnen kann, falls jemand herkommt.“
    „Das

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