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Garnet Lacey 04 - Biss in alle Ewigkeit

Garnet Lacey 04 - Biss in alle Ewigkeit

Titel: Garnet Lacey 04 - Biss in alle Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tate Hallaway
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ihn gerichtet waren. „Ähm ... ich kann das erklären.“
    Mein Fauchen hörte sich ein bisschen nach dem einer Tigerin an. Ich hatte das ungute Gefühl, dass meine Augen wie Lava glühten.
    Der stets aufmerksame William begann, das Lied vom Kreis zu summen, und ich hörte, dass einige der anderen nach und nach einstimmten. Sie versuchten, mich zu besänftigen, damit Lilith nicht die Oberhand gewann, da SIE Sebastian und Teréza auf der Stelle abgeschlachtet hätte.
    Obwohl ich mir gar nicht so sicher war, ob ich nicht vielleicht doch gern ein bisschen Blut hätte fließen sehen, wurde ich beim Klang der vertrauten Melodie tatsächlich automatisch ruhiger.
    Ich hob den Kopf, um allen zu zeigen, dass ich die Kontrolle über mich hatte, und um weitere verächtliche Kommentare von den billigen Plätzen zu unterbinden. Schließlich war ich auch neugierig. Wie wollte Sebastian eineinhalb Wochen vor unserer Hochzeit diese Situation erklären?
    Verzweifelt wand er sich in Terézas Fängen, wohl um auf angemessenen Abstand zu ihr zu gehen. Er machte einen nervösen Eindruck. Ihm war nur zu deutlich bewusst, welche Katastrophe der Zirkel mit seinem Summen noch gerade eben hatte abwenden können. Teréza dagegen machte keinerlei Anstalten, ihn loszulassen.
    „Ich konnte sie nur auf diese Weise beruhigen“, erklärte er schließlich.
    „Hmpff“ gab ich zurück und beobachtete ganz genau, wie er seinen Arm gedankenverloren weiter um ihre Taille liegen ließ.
    Lilith sorgte dafür, dass ich meine Lippen verächtlich hochzog. Ich merkte, wie SIE versuchte, sich meiner Kontrolle zu entziehen, weil SIE ihn erdrosseln wollte. Und danach Teréza. Und danach alle anderen, die sich hier versammelt hatten.
    Hm, Letzteres war genau der Grund, weshalb ich IHR nicht völlig freien Lauf lassen konnte. IHR war es egal, wen sie tötete. Hauptsache, irgendwer starb ... und das am besten brutal und oft.
    Das Summen wurde eindringlicher.
    Sebastians Blick wanderte über die Mitglieder des Zirkels. Er wusste, er steckte in Schwierigkeiten. „Sie ... Teréza war im Begriff mich umzubringen“, sagte er. Als er meine finstere Miene bemerkte, ließ er seinen Arm sinken. Teréza, die ihn immer noch fest umarmt hielt, legte den Kopf an seine Brust. Bedrohlich wirkte sie für meinen Geschmack gar nicht.
    Gegen meinen Willen musste ich zur Kenntnis nehmen, wie ähnlich die beiden sich waren.
    „Ich musste mich zur Wehr setzen“, redete er weiter.
    Ich hörte ihm längst nicht mehr zu. Ich sah nur, dass sie wieder zusammen waren. Beide mit der gleichen fahlen Haut, die im Mondschein schwach leuchtete. Terézas langes, gelocktes Haar war so pechschwarz, dass es eins mit der Nacht zu werden schien - ganz so wie Sebastians Haare. Vielleicht lag es an ihrem Auftreten, aber beide hatten sie etwas an sich, das nahelegte, dass sie aus einer anderen Zeit, einer vergangenen Ära stammten, obwohl sie ganz zeitgemäß gekleidet waren. Wenn man einmal davon absah, dass Terézas Rock zerfetzt und Sebastian wie üblich für solche Temperaturen viel zu dünn angezogen war. Im Gegensatz zu mir zitterten die zwei nicht vor Kälte.
    Teréza beobachtete mich, ihre Augen wirkten ungewöhnlich klar. In ihrem Blick erkannte ich ihre Begierde, jenes seltsame Verlangen, das sich stets zwischen Sebastian und mich schob. In der Theorie konnte ich ja noch verstehen, dass Sebastian Blut trank, aber was die Praxis anging, musste ich zugeben, dass ich es als abstoßend empfand. Er war ein Vampir.
    Und sie ebenfalls.
    Und sie hatten einen gemeinsamen Sohn.
    Wie sollte ich da jemals mithalten können?
    „Ich musste mir was einfallen lassen, um sie abzulenken“, ergänzte er in dem Bemühen, sich zu rechtfertigen.
    „Und deshalb hast du sie geküsst? Alter!“, ließ irgendwer verlauten.
    So witzig oder ironisch das auch gemeint sein mochte, war es genau das Verkehrte. Lilith regte sich wieder, und ich fühlte, wie ein Feuer, einem Blitz gleich, durch meine Adern jagte. Mein Gehirn begann, nur noch einen Satz zu denken, und den immer und immer wieder: Töte sie, bring sie alle um!
    Aber der Zirkel schloss sich um mich wie die Schlinge eines Galgens. Ich wehrte mich gegen das beengende Band, und ich spürte, ich konnte es durchbrechen. Ja, es würde ganz einfach sein. Und dann würden sie alle sterben.
    Bis sich seine Stimme diesem infernalischen Lied anschloss, das mich vom Handeln abhielt. Sebastians Magie war nicht so wie die der anderen. Sie war wie das kalte Feuer der

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