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Garnet Lacey 04 - Biss in alle Ewigkeit

Garnet Lacey 04 - Biss in alle Ewigkeit

Titel: Garnet Lacey 04 - Biss in alle Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tate Hallaway
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gelassen, obwohl sie sich in diesem Zustand befindet? Sie wird ihn umbringen!“, fuhr Sebastian ihn an, schüttelte meine Hand ab und eilte zur Tür. Mátyás machte ihm Platz, als er ohne Jacke hinaus in die Kälte lief.
    Lächelnd schloss er die Tür hinter Sebastian. In dem Moment wusste ich, sein Vater hatte exakt so reagiert, wie Mátyás’ Plan es vorsah.
    „Schön zu sehen, dass Papa direkt an ihre Seite eilt“, sagte er, stieß sich von der Wand ab und ging in Richtung Küche.
    „Ist da draußen überhaupt ein Blutspender?“, wollte ich von ihm wissen.
    Mátyás drückte die Küchentür auf. „Willst du auch Eier? Ich kümmer mich ums Frühstück.“
    Ohne zu antworten, ging ich zur Haustür und streifte meine Jacke über, die dort auf einem Bügel hing. Gerade hatte ich einen Stiefel angezogen, da kam Sebastian zurück ins Haus.
    „Wo zum Teufel ist sie?“, brüllte er und stürmte an mir vorbei. „Die Scheune ist leer!“
    „Was?“ Mátyás’ Stimme hatte ihre sonst so typische Arroganz verloren.
    „Du dämlicher Balg! Sie ist weg!“
    „Wir müssen sie finden!“
    Ich war auf dem Weg zur Küche, da hörte ich, wie die Hintertür zugeworfen wurde. „Sebastian?“, rief ich und erwartete, dass er niedergeschlagen am Esstisch sitzen oder vor der
Tür nervös auf und ab gehen würde. Aber das Zimmer war verlassen. Barney trottete hinter mir her, schaute sich um und setzte sich dann vor ihren Napf. „Sebastian?“
    Ich schob den Vorhang vor der Tür zur Seite, um einen Blick auf Sebastian und Mátyás zu erhaschen. Die Scheune stand wie ein Schatten in der ersten Morgendämmerung, und es schneite ohne Ende. Als ich die Tür öffnete, wirbelten Schneeflocken ins Haus. Mein Ruf wurde vom heftigen Wind davongetragen. „Sebastian?“
    Barney maunzte kläglich.
    „Sie sind ohne mich gegangen“, sagte ich zu ihr.
    Sie beleckte sich und schaute auf ihren Napf.
    „Ich kanns nicht fassen, sie sind ohne mich gegangen.“ Ich schloss die Tür und schüttete etwas Trockenfutter in den Napf. Sie begann sofort, schmatzend zu essen. Währenddessen streichelte ich ihr über den Kopf, aber so wie sich die Haare auf ihrem Rücken aufrichteten, wollte sie beim Essen lieber in Ruhe gelassen werden.
    Nicht mal meine Katze wollte etwas von mir wissen.
    Gähnend hockte ich da und rieb mir die Augen, die sich rau und wund anfühlten. Ich hatte keine Minute geschlafen, und morgen ... nein, nachher wartete die Nachmittagsschicht im
Geschäft auf mich. Ich sollte Sebastian und Mátyás folgen, doch als ich nur für einen Moment die Augen schloss, wäre ich fast umgekippt und eingeschlafen.
    Ich zwang mich, aufzustehen und mich ins Bett zu legen. Ein paar Stunden Schlaf würden sicher noch drin sein. Auf der Treppe blieb ich auf halber Höhe stehen, da ich irgendwo eine Kuh muhen hörte. Aber dann erinnerte ich mich daran, dass meine Eltern im ersten Stock lautstarken Sex hatten. Also machte ich kehrt, ließ mich auf die Couch fallen und zog mir die Decke über den Kopf. „Ich kann es nicht fassen, dass sie ohne mich weggegangen sind“, murmelte ich. Ich war wütend und fühlte mich verletzt, doch zugleich war ich einfach so verdammt müde, dass ich nichts dagegen unternehmen konnte. Barney sprang auf die Couch und ließ sich auf meiner Schulter nieder, gerade als mir die Augen zufielen.
    Mátyás wartete in meinen Träumen auf mich.
    Er saß auf dem Platz neben Orlando Bloom im Bus der Linie sechs. Ich trug Lady Dianas Hochzeitskleid und stand im Gang, sodass ich mich an der Haltestange unter der Decke
festklammern musste. Ich war viel zu spät dran für eine Anprobe oder die Hochzeit oder für einen Highschool-Kurs, den ich bis zu diesem Moment völlig vergessen hatte, doch kaum
entdeckte ich Mátyás, wie er in seinem schwarzen Trenchcoat dasaß, da wusste ich, das hier war nur ein Traum.
    Und Mátyás war der böse schwarze Mann.
    Seine Leute hatten irgendeinen seltsamen Namen für ihn, der sich mit „Mondbetrüger“ oder „Traumdieb“ oder so ähnlich übersetzen ließ. Ich wusste nur, wenn man in einem Traum das unheimliche Gefühl bekam, dass jemand einen beobachtete, dann war dieser Jemand aller Wahrscheinlichkeit nach Mátyás.
    Ich setzte mich zu ihm, wobei sich Orlando Bloom bedauerlicherweise in Luft auflöste und es gerade noch schaffte, mit einem flüchtigen Winken zu reagieren, das mir sagen sollte: „Wir sehen uns in einem anderen Traum.“ Aus dem Bus wurde eine Parkbank im Treibhaus des Como

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