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Garnet Lacey 04 - Biss in alle Ewigkeit

Garnet Lacey 04 - Biss in alle Ewigkeit

Titel: Garnet Lacey 04 - Biss in alle Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tate Hallaway
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liegt es an der Kälte“, erklärte er mit finsterer Miene. „Anders als meine Eltern bin ich gegen Kälte nicht unempfindlich. Ich erfriere.“
    Das ließ mich wach werden. Oder besser gesagt, es hielt mich davon ab, noch fester einzuschlafen. Ich rief Lilith herbei, damit SIE mir zusätzlich Kraft gab. IHR Feuer schoss über meine Haut, wärmte mich und weckte meine magischen Sinne.
    Aus Liliths Augen betrachtet, wirkte Mátyás sanfter. Er erschien nicht mehr so dämonisch, auch wenn um ihn eine purpurne Aura pulsierte, die so dunkel war, dass sie nahezu schwarz wirkte. Ich bekam das Gefühl, dass Lilith in ihm einen Gleichgesinnten erkannte. Angesichts der Tatsache, dass SIE die Königin des Bösen war, hatte ich so meine Zweifel, ob sich Mátyás von diesem Vergleich geschmeichelt fühlen würde.
    „Tja“, sagte er und musterte mich von Kopf bis Fuß. „Schau dich nur an.“
    Ich hatte keine Ahnung, was er sah, auf jeden Fall gefiel es mir nicht, vom Sohn meines Verlobten angegafft zu werden ganz gleich, wie alt er war. „Behalt die Augen bei dir, Junge.“
    „Ja, Ma’am“, entgegnete er, salutierte spöttisch und schlug die Hacken zusammen.
    Als wir diesmal die Veranda verließen, versank ich bis zu den Knien im Schnee. Offenbar hatte ich die Stufen gründlich verfehlt. Nicht, dass das bei diesen Schneewehen etwas ausgemacht hätte. Ich kämpfte mich durch die weiße Masse, die stellenweise hüfthoch lag und mir dann wieder nur bis zu den Knöcheln reichte.
    Mátyás ging voran, wobei er manchmal verschwand, sobald die Kälte mich für einen Moment aus meiner Trance holte Aber er war immer da und wartete geduldig, bis ich wieder bei ihm auftauchte. Sein Gesicht war erschreckend bleich.
    „Halt durch“, sagte ich zu ihm. „Ich gehe, so schnell ich nur kann.“
    Was ich mit den dreien allerdings machen sollte, wenn ich sie erst mal gefunden hatte, wusste ich nicht. Dann fiel mir ein, dass Mátyás ohne seine Jacke aus dem Haus gegangen war. Ich konnte ihn in meine Daunenjacke wickeln, und vielleicht gelang es mir ja, Sebastian oder Teréza wach zu bekommen, damit sie mir halfen, ihn zum Haus zu tragen. Aber wenn Mátyás nicht dabei war, um uns den Weg zu zeigen, würden wir dann überhaupt zurückfinden?
    Dann endlich waren wir an der Stelle angelangt, an der sich der Kampf abgespielt hatte. Ich wusste, wir waren am Ziel, weil Mátyás mir in seinem Trancezustand das Bild jener Szene zeigte, die er zuletzt gesehen hatte: Teréza, die ihre Fangzähne in Sebastians Arm bohrt.
    „Ich muss gehen“, sagte er schwach. „Ich muss schlafen."
    „Nein“, erwiderte ich und sprach ihn auf die Weise an, wie er es in meinem Traum gemacht hatte. „Du musst bei mir bleiben. Halt dich fern, wenn es sein muss. Falls dein Körper stirbt ... Na, vielleicht finden wir einen Weg, wie wir dich wieder mit ihm zusammenführen können.“
    „Ist das dein Ernst? Und wenn es nicht funktioniert?“
    „In diesem Fall wird zumindest ein Teil von dir leben“, sagte ich.
    „Der dann bis in alle Ewigkeit durch die Träume anderer Leute geistern wird? Klingt ja wie die Hölle auf Erden. Ich glaube, ich sterbe lieber.“
    „Nein, tu das nicht“, bat ich ihn. Zu gern hätte ich ihm erzählt, wie sehr er mir längst ans Herz gewachsen war, doch ich fürchtete, wenn ich zu sentimental wurde, würde er sich wieder abschotten, wie er es zuvor gemacht hatte, als ich ihm vor Augen zu führen versucht hatte, dass er seinen Vater immer noch liebte. Also sagte ich das, wovon ich wusste, es würde ihn so sehr verärgern, dass er sich weigern würde zu sterben. „Wenn du stirbst, würde das meine Hochzeit ruinieren.“
    Er knurrte auf albtraumhafte Weise, sein Bild wurde deutlicher.
    „Einen Augenblick“, meinte ich und rüttelte mich selbst wach.
    Ich konnte sie kaum sehen. Ein Arm - nach der blassen, fast bläulichen Hautfarbe zu urteilen, konnte es sich um Mátyás’ Arm handeln - ragte aus dem Schnee heraus. Als sich die Hand quälend langsam bewegte, um mir den Mittelfinger zu zeigen, wusste ich, das musste er sein.
    Hektisch begann ich zu graben. Noch während ich den Schnee wegschaufelte, überlegte ich, ob ich ihn womöglich besser von der Wehe bedeckt lassen sollte. War es schlimmer, ihn dem eisigen Wind auszusetzen? Doch trotz meiner Zweifel konnte ich nicht aufhören zu buddeln. Innerhalb von Minuten hatte ich ihn ausgegraben.
    Der Schneefall hatte ein wenig nachgelassen. Auch wenn noch immer ein heftiges Schneegestöber

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