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Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen

Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen

Titel: Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tate Hallaway
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lassen.
    »Ich bin ja eigentlich mehr für Bier zu haben«, merkte ich ungläubig an. Die Beleuchtung in der Bar war gedämpft, eine Kerze flackerte leicht, als Larkin mir gegenüber Platz nahm. An der Theke saßen ein paar Geschäftsleute, ansonsten war die Bar leer.
    »Das ist das Happy-Hour-Special«, meinte Larkin mit einem Schulterzucken.
    Mir fiel auf, dass die Geschäftsleute etwas Ähnliches zu trinken schienen, also nickte ich und trank versuchsweise einen Schluck. Der Alkohol war sanft und angenehm, und er wärmte meine Kehle. »Gutes Zeug«, sagte ich. Mit hochprozentigen Likören kannte ich mich nicht aus, daher fragte ich: »Brandy?«
    Larkin nickte. Er hatte den Kopf vornübergebeugt, und seine Finger hielten das Glas fest umschlossen, als betete er es an. Dann trank er einen großen Schluck und begann zu reden: »Es sieht so aus: Als ich hörte, du wärst angeblich gestorben, dachte ich, da bist du ja noch mal glimpflich davongekommen.«
    »Oh, wie großzügig von dir«, entgegnete ich, weil mir angesichts einer solchen Eröffnung nichts Besseres einfallen wollte. Ich trank ebenfalls einen großen Schluck und ließ den Alkohol meine Kehle wärmen.
    »Weißt du«, fuhr er fort, ohne von meiner Bemerkung Notiz zu nehmen, »als es hieß, du seist tot, da hat das großes Mitgefühl ausgelöst. Die Leute vergaben dir alles, was du getan hattest, weil sie dachten, du seist zusammen mit den anderen aus dem Zirkel umgekommen. Für mich und Liza hatte keiner von ihnen irgendwelches Mitgefühl übrig.«
    Mein Gefühl sagte mir, wenn ich jetzt ein »Tut mir leid« einwerfen würde, dann würde Larkin das so oder so falsch auffassen. Also nickte ich nur. Der Brandy wurde mit jedem Schluck weicher und weicher, und ich begann schon zu glauben, dass ich mich an Härteres gewöhnen könnte. Doch vielleicht wollte ich mich auch einfach nur in einen Rausch trinken und alles vergessen.
    »Von allen Seiten hörte ich >Die arme Garnet< und >Sie war so toll<, wenn jemand über dich redete. Kannst du dir vorstellen, wie frustrierend das war? Wenn ich einwandte, dass du mir und Liza sehr wehgetan hattest, bekam ich nur böse Blicke zugeworfen, weil sie fanden, ich würde schlecht über Tote reden.«
    Ja, das musste wirklich mies gewesen sein. Aber ich konnte daran jetzt auch nichts mehr ändern, also ließ ich ihn drauflosschwadronieren, ohne ihn zu unterbrechen. Von Zeit zu Zeit sah er auf mein Glas, dann musterte er meine Augen und grinste irgendwie seltsam.
    »Es gibt eine ganze Menge Dinge, die ich gern ungeschehen machen würde, wenn ich es könnte«, räumte ich ein und wunderte mich, dass ich so schleppend redete. So viel hatte ich gar nicht getrunken, oder etwa doch?
    Er grinste immer breiter, was ihm überhaupt nicht stand. »Hab dich«, zischte er.
    »Hab dich?«, wiederholte ich verwundert. Von oben schien sich ein schwarzer Vorhang vor meinen Augen herabzusenken. Ich merkte, dass ich gegen eine Bewusstlosigkeit ankämpfte.
Hatte er mir etwas in mein Glas getan?
    Larkins zufriedener Gesichtsausdruck besagte alles. Ja, er hatte.
    Tja, dann würde ihn allerdings eine Überraschung erwarten.
    »Ha«, sagte ich mit dem Mut einer Betrunkenen. »Du wirst derjenige sein, der sein blaues Wunder erlebt, Freundchen.«
    Bereitwillig gab ich mich dem Gefühl zu fallen hin und ließ zu, dass mein Bewusstsein allmählich davontrieb. Immerhin konnte ich mir sicher sein, dass Lilith oder Athena oder irgendeine noch unbekannte Göttin diesen Kerl zur Rechenschaft ziehen würde, sobald ich ohnmächtig war.

 

DER TEUFEL
    A STROLOGISCHE Ü BEREINSTIMMUNG : S TEINBOCK
    Als ich das Bewusstsein wiedererlangte, stellte ich fest, dass ich mich in einem Kellerraum befand.
    Mein Kopf pochte vor Schmerzen so sehr, dass mir Tränen über das Gesicht liefen. Mein Mund fühlte sich ausgetrocknet und wie mit Watte gefüllt an. Benommen versuchte ich, mir
ein Bild von meiner Umgebung zu machen.
    Ich lag seitlich auf einem staubigen, mit Rissen durchzogenen Betonboden, meine Arme waren auf den Rücken gedreht und die Handgelenke so fest mit Klebeband umwickelt worden, dass es wehtat. Man hatte eine Decke über mich geworfen, was gut war, weil ich nur meinen kalten, feuchten Badeanzug trug.
    Dieser Mistkerl hatte mir meine Kleidung gestohlen!
    An der Decke hing eine nackte Glühbirne, die den unebenen Boden in harsches Licht tauchte. Staub hing an den Spinnweben zwischen den unverkleideten Messingrohren, die an gesplitterten Fliesen entlang

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