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Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen

Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen

Titel: Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tate Hallaway
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Schlangen mit einem Lied zu betören. Es kam mir so vor, als wüsste ich nicht, wer oder was ich war. War ich Garnet? Lilith? Athena?
    Mein Magen verkrampfte sich, während ich durch einen Raum trieb, der sich überall und nirgends zugleich befand. Schließlich wurde mir bewusst, dass ich in das reale Jetzt zurückkehren konnte, wenn ich nur von der Magie abließ, die ich zu bändigen versucht hatte.
    Als ich aufwachte, lag ich in einem Rettungswagen. Was?, dachte ich. Schon wieder? Dieses ständige In-der-Notaufnahme-Aufwachen wurde sehr schnell langweilig.
    Der viel zu junge, aber auf eine sehr adrette Weise ganz hübsche Rettungswagenfahrer kniete neben der Trage, auf der ich lag, und überprüfte gerade meinen Blutdruck. Oh, Special Agent Francine Peterson hatte davon gesprochen, dass ich das machen sollte! »Wie geht’s mir, Doc?«, fragte ich benommen. Ich fühlte mich etwas träge, als hätte ich eine Nacht voller Dramen hinter mir.
    »Oh, da sind Sie ja wieder!«
    Ich winkte schwach mit dem Arm, der im Moment nicht im Griff der Manschette war. »Ich mag’s ja eigentlich nicht, solche klischeehaften Fragen zu stellen, aber ... wo bin ich? Was ist los? Wo ist Sebastian?«
    »Ich weiß nicht, wer von den Leuten Sebastian war«, antwortete er, »doch ich kann Ihnen sagen, dass Sie in einem Rettungswagen liegen. Ich werde Sie wahrscheinlich bitten müssen, mit ins Krankenhaus zu kommen, damit man Sie untersuchen kann. Sie scheinen einen Krampfanfall erlitten zu haben. Gibt es in Ihrer Familie Fälle von Epilepsie?«
    Ich schüttelte den Kopf. Vor meinen Augen wechselten sich immer noch Bilder der Realität mit jenen der Astralebene ab. Wie es aussah, tobte nach wie vor ein Kampf um meinen Körper. Ich hielt meinen freien Arm hoch und untersuchte ihn mit magischer Sicht. Ein Panzer umgab meinen Unterarm, und im nächsten Moment wurde er nur von einem purpurfarbenen Seidenstoff umhüllt.
    Der Fahrer musterte mich nachdenklich. »Alles in Ordnung?«, fragte er mit Blick auf meinen erhobenen Arm. »Sind noch alle Finger dran?«
    »Ähm ... ja«, sagte ich, auch wenn es nicht ganz der Wahrheit entsprach: Inspizierte ich meine Hand mit magischer Sicht, sah es nämlich so aus, als hätte ich noch ein paar Ersatzfinger eingesteckt.
    Dann zog der Fahrer den Haftstreifen der Manschette auf und half mir, mich hinzusetzen. »Sebastian ist der langhaarige Typ im Harley-Shirt, der niedergestochen wurde. Haben Sie
gesehen, ob er verhaftet wurde oder ob man ihn ins Krankenhaus gebracht hat?«
    »Tut mir leid«, entgegnete er, während er das Blutdruckmessgerät in einem Fach unter der Trage verstaute. »In diesem Chaos habe ich die Übersicht verloren. Die Polizei wird dazu was sagen können. Außerdem werden die sich mit Ihnen unterhalten wollen.« Auf meine erschrockene Miene hin stellte er klar: »Die unterhalten sich mit allen. Wir sollten Sie jetzt ins Krankenhaus bringen.«
    »Wissen Sie, ich glaube, es geht mir gut«, erklärte ich und lächelte ihn hoffnungsvoll an. Doch genau in dem Augenblick durchfuhr mich ein Zittern, da auf der magischen Ebene irgendetwas vorgefallen war. Die Luft wurde aus meinen Lungen gepresst, als hätte mich eine unsichtbare Faust getroffen. Beschützend legte ich die Hände auf meinen Bauch, gleichzeitig presste ich die Lippen zusammen.
    Als ich mich wieder unter Kontrolle hatte, bedachte der Fahrer mich mit einem sehr, sehr skeptischen Blick. »Mir wäre es lieber, wenn Sie ins Krankenhaus mitkämen«, beharrte er.
    Ich war gerade erst aus einer Klinik entkommen! Auf keinen Fall würde ich noch einmal dorthin zurückkehren!
    »Nein«, sagte ich und drehte mich zur Seite, um aufzustehen. Für den Augenblick hatten die Göttinnen in meinem Körper das Kämpfen eingestellt, sodass genug Ruhe eingekehrt war, damit ich den Versuch unternehmen konnte, so auszusehen, als hätte ich mich unter Kontrolle.
    Den Fahrer konnte ich mit meiner Aktion weniger beeindrucken, also schaltete ich auf die Mitleidsmasche um. »Ich muss Sebastian finden. Wir sind gerade in den Flitterwochen.«
    Der Mann warf mir einen teilnahmsvollen Blick zu. »Sie sind nach Saint Paul gereist, um hier Ihre Flitterwochen zu verbringen? Woher kommen Sie?«
    »Aus Wisconsin«, antwortete ich, und erst da fiel mir auf, wie sich das anhören musste. »Eigentlich wollten wir ja nach Österreich fliegen, aber unser Flug wurde gestrichen.«
    »Und Sie wurden entführt«, mischte sich eine andere Männerstimme ein. Sie gehörte einem

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