Garp und wie er die Welt sah
verletzt?«
Sie drehte sich um und starrte
ihn an. Er sah die Schwellung um beide Augen und ihre gebrochene Nase – und die
blaue Beule auf der Stirn. »Das meiste Blut ist von ihm «,
sagte sie. »Aber ich bin vergewaltigt worden. Von ihm«, erklärte sie
Bensenhaver.
Bensenhaver holte sein
Taschentuch heraus; er schien drauf und dran, ihr das Gesicht abzutupfen, wie
man einem Kind den Mund abwischen würde, aber dann verzweifelte er an der Größe
der Aufgabe, sie zu säubern, und steckte das Taschentuch wieder ein. »Es tut
mir leid«, sagte er. »Es tut mir so leid. Wir sind so schnell gekommen, wie wir
konnten. Wir haben Ihren Jungen gesehen, und es geht ihm gut«, sagte
Bensenhaver.
»Ich musste ihn in meinen Mund
nehmen«, sagte Hope zu ihm. Bensenhaver schloss die Augen. »Und dann hat er
mich gefickt und gefickt«, sagte sie. »Danach wollte er mich töten – er sagte
mir, er würde es tun. Ich musste ihn töten. Und es
tut mir nicht leid.«
» Natürlich nicht«, sagte Bensenhaver. »Und es braucht Ihnen auch nicht leidzutun, Mrs.
Standish. Ich bin sicher, dass Sie das einzig Richtige getan haben.« Sie nickte
mit dem Kopf in seine Richtung, dann starrte sie auf ihre Füße [599] hinunter. Sie
streckte eine Hand nach Bensenhavers Schulter aus, und er ließ sie sich an ihn
lehnen, obwohl sie ein wenig größer war als er und sich kleinmachen musste, um
den Kopf an ihn legen zu können.
Dann nahm Bensenhaver den Deputy
wahr; er war zu der Fahrerkabine gegangen, um nach Oren Rath zu sehen, und
hatte sich über den vorderen Kotflügel erbrochen, im Blickfeld des Piloten, der
den entsetzten Fahrer des steckengebliebenen Autos über die Straße führte. Der
Deputy, dessen Gesicht die blutleere Farbe von Oren Raths sonnenbeschienenen
Füßen hatte, flehte Bensenhaver an, er solle kommen und es sich ansehen. Aber
Bensenhaver wollte, dass Mrs. Standish sich so sehr wie möglich bestärkt und
beruhigt fühlte.
»Sie haben ihn also getötet,
nachdem er Sie vergewaltigt hatte, als er sich entspannte und nicht
aufpasste?«, fragte er sie.
»Nein, mittendrin «,
flüsterte sie an seinem Hals. Der schreckliche Geruch, der von ihr ausging, gab
Bensenhaver fast den Rest, aber er ließ sein Gesicht ganz nahe an ihr, wo er
sie hören konnte.
»Sie meinen, während er Sie
vergewaltigte, Mrs. Standish?«
»Ja«, flüsterte sie. »Er war noch
in mir, als ich sein Messer fand. Es war in seiner Hose, auf dem Boden, und er
wollte es benutzen, gegen mich, wenn er fertig war, also musste ich es tun«, sagte sie.
»Natürlich mussten Sie das«,
sagte Bensenhaver. »Es spielt keine Rolle.« Er meinte, dass sie ihn auf jeden
Fall hätte töten sollen – selbst wenn er nicht vorgehabt hätte, sie [600] zu
töten. Für Arden Bensenhaver war kein Verbrechen so schwerwiegend wie
Vergewaltigung – nicht einmal Mord, außer vielleicht der Mord an einem Kind.
Aber davon verstand er nicht so viel; er hatte keine eigenen Kinder.
Er war sieben Monate verheiratet
gewesen, als seine schwangere Frau in einem Waschsalon vergewaltigt worden war,
während er draußen im Wagen auf sie wartete. Drei Jungen hatten es getan. Sie
hatten einen von den großen Wäschetrocknern mit den gefederten Klapptüren
geöffnet und sie auf die offene Tür gesetzt und ihren Kopf in den warmen
Trockner gestoßen, wo sie nur in die heißen, zerknüllten Laken und
Kopfkissenbezüge schreien und ihre eigene Stimme in der großen Metalltrommel
tönen und hallen hören konnte. Ihre Arme steckten mit ihrem Kopf in dem
Trockner, so dass sie hilflos war. Ihre Füße konnten nicht einmal den Boden
erreichen. Die gefederte Klapptür hatte sie unter den dreien auf und ab wippen
lassen, obwohl sie wahrscheinlich versuchte, sich nicht zu bewegen. Die Jungen
hatten natürlich keine Ahnung, dass sie die Frau des Polizeichefs
vergewaltigten. Und selbst die hellste Straßenbeleuchtung samstags nachts im
Stadtzentrum von Toledo hätte ihr nicht geholfen.
Sie waren Frühaufsteher, die
Bensenhavers. Sie waren noch jung, und sie brachten ihre Wäsche jeden
Montagmorgen vor dem Frühstück gemeinsam zum Waschsalon; sie lasen während des
Waschgangs die Zeitung. Dann taten sie ihre Wäsche in den Trockner und fuhren
nach Hause zum Frühstück. Mrs. Bensenhaver holte die Wäsche ab, wenn sie Mr.
Bensenhaver zum Präsidium in die Stadt fuhr. Er pflegte im Auto zu warten,
während sie hineinging; [601] manchmal war die Wäsche in der Zwischenzeit von
irgendjemandem aus dem
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