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Garten des Lebens

Garten des Lebens

Titel: Garten des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Macomber
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möchte nicht, dass er sich überanstrengt.”
    Susannah nickte. “Ich tue mein Bestes, um ihn nicht aufzuregen.”
    Mrs. Dalton zögerte, als ob sie sich fragte, wie weit sie Susannah trauen konnte. Dann sagte sie: “Greg sitzt hinten im Garten und genießt den Sonnenschein. Wenn du ihm Gesellschaft leisten möchtest, hole ich uns etwas Kühles zu trinken.”
    Susannah folgte ihr in die Küche, schob die Glastür auf, die auf die Terrasse führte, und trat hinaus. Greg Dalton saß ein wenig vorgebeugt in einem Sessel, hatte die Hände in den Schoß gelegt und sein Gesicht dem kleinen Bach zugewandt. Er schien zu schlafen.
    Susannah wollte ihn nicht stören und zog sich so leise wie möglich einen der Gartenstühle heran. Der alte Mann öffnete die Augen und sah Susannah missmutig an.
    “Es tut mir leid”, sagte sie leise.
    “Wer zur Hölle sind Sie?”
    Susannah erzählte es ihm. Seine Augen weiteten sich, als sie Dougs Namen erwähnte.
    “Sie erinnern sich noch an meine Eltern, nicht wahr?”, fragte sie. “Mein Vater war Richter Leary.”
    “Natürlich erinnere ich mich.”
    “Und an meinen Bruder? Doug starb vor vielen Jahren bei einem Verkehrsunfall.”
    Mrs. Dalton kam mit einem Tablett auf die Terrasse, auf dem drei Gläser mit einer rötlichen Limonade standen. Susannah erhob sich, nahm das Tablett entgegen und stellte es auf den Tisch.
    “Über wen wolltest du noch mal reden?”, fragte Mr. Dalton.
    “Doug Leary”, erwiderte seine Frau. “Du kennst doch noch den Sohn von Richter Leary?”
    “Ich wünschte, ihr würdet euch nicht immer alle wiederholen. Ja, ich erinnere mich an Doug. Er starb – wann? – vor mehr als dreißig Jahren?”
    Susannah bemerkte die Grimasse, die Mrs. Dalton zog. “Möchtest du etwas Limonade, Greg?”
    Ihr Ehemann schüttelte den Kopf und schloss die Augen. Offenbar nahm er sein Nickerchen wieder auf.
    “Es tut mir leid”, sagte Mrs. Dalton. “Ich habe gefürchtet, dass das passieren würde. Greg verschläft die meiste Zeit des Tages. Vielleicht kann ich dir helfen?”
    Susannah bereute, hierhergekommen zu sein. Sie hätte die Sache nicht weiter verfolgen sollen. “Ich habe Mom in eine Einrichtung für betreutes Wohnen gebracht”, erzählte sie, ohne näher auf Vivians Probleme einzugehen. Sie beschrieb nur kurz, was sie herausgefunden hatte, was sie dazu veranlasste zu glauben, dass ihr Bruder in Schwierigkeiten mit dem Gesetz gesteckt haben könnte. Es sei schwer vorstellbar, erzählte Susannah, aber sie wolle der Sache auf den Grund gehen, um sicherzugehen. Falls ihr das gelang. “Wie Sie sich vielleicht denken können, ist das ein großer Schock für mich.”
    “Das ist so lange her”, sagte Mrs. Dalton unsicher.
    Susannah nickte. “Vielleicht wissen Sie noch, dass ich zu jener Zeit in Frankreich war. Ich hoffe, ich kann einiges über Doug und einen anderen Freund namens Jake Presley, mit dem ich zusammen auf der Highschool war, herausfinden.”
    Mrs. Dalton sah sie traurig an und setzte sich zu ihr. “Ich weiß nicht mehr viel von damals, aber ich erinnere mich an Doug. Meine Güte, mein Gedächtnis ist so schlecht. Es ist nicht mehr das, was es einmal war.”
    “Ich verstehe”, erwiderte Susannah. “Mir würde alles, was Ihnen noch einfällt, weiterhelfen.”
    Plötzlich wachte der ehemalige Sheriff auf. “Es war ein Jammer”, murmelte er.
    “Weißt du noch, was damals geschah, Greg?”, fragte seine Frau.
    “Ha!”, spöttelte er und sah seine Frau an. “Ich vergesse nie etwas. Ein Jammer, das war es. Ich wollte helfen, aber ich konnte nichts tun. Die beiden Jungs haben in ein Wespennest gestochen!”
    Susannah beugte sich vor, fürchtete jedoch, dass jede Frage, die sie im Moment stellen würde, den alten Sheriff nur unnötig unterbrechen und ablenken könnte.
    “Doug war kein schlechter Junge. Der andere auch nicht. Sie sind nur tief in einige Schwierigkeiten gerutscht und kamen nicht mehr heraus. Sie waren in das falsche Spiel, was sag ich, in die falsche Liga geraten. Immerhin waren sie nur Jungs aus einer Kleinstadt. Einer der anderen Mitspieler war ein Undercoveragent. Die beiden Jungs waren in Idaho und schafften es gerade noch, sich vor der Verhaftung aus dem Staub zu machen. Das Problem war, dass sie nach Colville zurückkehrten und damit die Grenze zwischen zwei Bundesstaaten überschritten. Und als sie das taten, wurde ihr Delikt ein Vergehen gegen den Staat.”
    Susannah kannte sich nicht mit den Gesetzen aus. “Sie meinen,

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